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Das prüfende Wachbewusstsein

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»Mein Leben klingt wie eine schlechte Geschichte.«

»Wenn es das ist, was du hörst, verrate mir:

Wer schreibt diese Geschichte?«

»Ich weiß es nicht.«

»Dann verrate ich es dir. Es ist die Feder deines Bewusstseins, die das Buch deiner Wirklichkeit in der Sprache deines Glaubens, mit den Worten deiner Gedanken und den Buchstaben deiner Gefühle schreibt. Als Autor dieses Buches bist du es, der seinen Titel wählt …«

»… mein Leben.«

Man mag sich fragen, wenn unser Unterbewusstsein doch so effektiv ist, wozu benötigen wir bei all seinen Leistungen noch unser Wachbewusstsein?

Unser Wachbewusstsein ist das reflektierende Bewusstsein, das als Teamleiter unser Leben beobachtet und den Kurs unserer Entscheidungen prüft.

Die Schöpfung »ist«, während der Schöpfer »bewusst ist«. Durch die Bewusstheit können wir die Schöpferkraft unseres Unterbewusstseins frei nutzen. Der bewusste Schöpfer wird zur Ursache, die Schöpfung zu seiner bewussten Wirkung. Die Reflexion ist die Fähigkeit, die uns mit unserem freien Willen nicht nur die Freiheit schenkt, sondern auch die Möglichkeit, unsere Freiheit konstruktiv zu nutzen. In den Zuständen hoher Bewusstheit können wir die Puzzleteile unserer Realität miteinander verbinden und die Mauern unserer Identität überwinden. Statt nur nach vorn und hinten zu schauen, entkrampft sich unser starrer Blick, und wir entdecken weitere Wege, die links und rechts von uns liegen. Wir befreien die Augen unseres Bewusstseins von der Blindheit unseres Unterbewusstseins und können die nächsten Schritte bewusst wählen, weil wir sehen können, wohin wir laufen.

Das Wachbewusstsein ist der Stratege in uns, der rational überlegt, während das Unterbewusstsein der Fleißige ist, der intuitiv handelt. Beide unterstützen und ergänzen einander.

Doch wenn unser Wach- und unser Unterbewusstsein nicht mehr mit-, sondern gegeneinander wirken, führen wir ein Leben, das wir nicht führen wollen.

Jeder Teil unseres Lebens, den wir uns nicht wünschen, ist ein Indikator für einen Kontrast zwischen einem Willen und einem meist unbewussten Glaubenssatz. Unser Wille steht im ständigen Kampf gegen unseren Glauben und deswegen gegen unsere Realität. Die Glaubenssätze, nach denen unser Unterbewusstsein unsere Realität erschafft, werden nicht mehr von unserem Wachbewusstsein überprüft.

So, wie der Glaube an uns die Realität mit unseren Träumen verbindet, so trennt der fehlende Glaube an uns die Realität von unseren Träumen. Wir wollen jemand sein oder etwas haben, doch wir sind in unserem Innersten unbewusst überzeugt, niemand zu sein und nichts zu haben, deswegen werden wir niemals jemand sein oder etwas haben. Wunsch und Wirklichkeit spalten sich. Zwischen ihnen entsteht eine Kluft, die mit jeder Wiederholung eines blockierenden Gedankens und einem intensiven Gefühl breiter wird.

In unserem Wachbewusstsein wissen wir, welche Entscheidungen wir treffen sollten. Ob wir uns gesund oder ungesund ernähren, ob wir Anerkennung verdient haben oder sie uns erst verdienen müssen und ob wir an unserem eigenen Traum oder dem Traum eines anderen arbeiten sollten. Doch unser Unterbewusstsein führt keine inneren Diskussionen, indem es die zweiseitigen Argumente für und gegen einen Glaubenssatz vergleicht. Stattdessen drückt es auf das Gaspedal und fährt den Kurs unseres Lebens nach der mangelhaft kontrollierten Karte unserer unbewussten Glaubenssätze. Wenn unsere bisherigen Glaubenssätze nicht mehr von unserem Wachbewusstsein erkannt werden, dann werden sie nicht mehr geprüft und veralten. Mit diesen veralteten Glaubenssätzen malt unser Unterbewusstsein in der Gegenwart weitere Bilder für das Museum unserer Vergangenheit, statt für die Galerie unserer Zukunft. Allerdings kann keine neue Zukunft mit den alten Pinseln der Vergangenheit gemalt werden.

Die Quelle in dir

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