Читать книгу Über 1.000 Seiten - 43 heiße Geschichten zur Nacht - Fabienne Dubois - Страница 14
Patricia
ОглавлениеSie war meine beste Freundin – platonisch, versteht sich. Denn ich bin ein Kerl. Sie lud mich in letzter Zeit häufig zu sich ein, einfach nur um zu plaudern. Vor zwei Monaten hatte sie ihr Freund einfach verlassen. Für eine Tussi, die er gerade mal eine Woche kannte. Von da an war ich regelmäßig bei ihr.
Meine Freundin brauchte eine Schulter zum ausheulen und da war ich ihr nur zu gerne eine Hilfe. Zum einen, weil mir die Freundschaft einfach wichtig war und zum anderen hatte ich ihr selbst in der Vergangenheit oft genug mein Leid geklagt. Ich fühlte mich einfach verpflichtet, für sie da zu sein. Die letzten Male war ich auch nur zum Plaudern bei ihr. Sie hatte, so dachte ich, die Trennung inzwischen ganz gut verkraftet.
Patricia war mit ihren Eins Achtzig ein paar Zentimeter größer als ich, besaß schöne mandelbraune Augen und schwarzes, langes gewelltes Haar. Dabei war sie allerdings kein typisches Gothic-Girl, das man hinter ihren langen schwarzen Haaren hätte vermuten können. Schwarz lackierte Fingernägel, Lederklamotten und Armreife gab es bei ihr nicht. Dennoch gehörte sie in diese Szene. Das spiegelte sich auch in ihrer Wohnungseinrichtung wieder. Poster von Metalbands und okkulte Symbole gab es hier zu Hauf.
In ihrer Kleidung spiegelte sich dieses Bild ebenfalls nicht wieder. Sie trug ein hautenges rotes Shirt und eine dunkelblaue Leggins. Patricia war etwas speckig. Sie war weiß Gott keine Tonne auf zwei Beinen, aber sie hatte schon ein paar Fettpölsterchen. Nicht, dass mich das störte. Sie war eine Freundin und nicht der Traum meiner schlaflosen Nächte.
Sie selbst beklagte sich aber immer wieder deswegen bei mir. Sie meinte mal, ihr Freund habe sie bestimmt nur wegen ihrer Figur verlassen. Aber das konnte ich mir kaum vorstellen. Ich kannte sie damals seit sieben Jahren. Sieben Jahre, in denen sie immer so aussah. Und mit ihrem bescheuerten Ex war sie davon die letzten drei Jahre zusammen. Wenn ihm ihr Äußeres nicht gepasst hätte, dann hätte er sie schon früher verlassen können, oder hätte überhaupt niemals eine Beziehung angefangen.
Wie dem auch sei, der Penner war weg. Wir saßen auf ihrem Sofa. Sie lag neben mir und lehnte sich an mich, während ich meinen linken Arm um sie gelegt hatte. Das war für uns kein Problem. Wir waren quasi unzertrennliche Freunde, wir kuschelten gerne mal wenn uns danach war.