Читать книгу Über 1.000 Seiten - 43 heiße Geschichten zur Nacht - Fabienne Dubois - Страница 15

Thema: Liebesleben

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Anfangs quatschten wir nur über banale Dinge. Doch dann fing sie mal wieder an, mich über mein Liebesleben auszufragen. Sie wusste, dass ich gar keines besaß, aber das wollte sie zu gerne ändern und mich mit jemandem verkuppeln. Sie wusste nämlich ganz genau, dass mir dieses Thema Unbehagen bereitete. Und wenn ich nervös wurde, war ich leicht angreifbar. Natürlich war ich ihr dankbar dafür, dass sie mir helfen wollte. Aber dennoch fühlte ich mich dabei nie wohl, wenn sie mich derart ausquetschte und mir ihre Ratschläge und Sichtweisen unterbreitete.

„Wann hast Du das letzte Mal ´ne Bitch flachgelegt?“, fragte sie beinahe beiläufig.

Wenn sie so redete, musste ich jedes Mal schmunzeln. Ich sagte ja gerne was ich dachte und hatte auch selten Probleme damit, mich dreckiger Sprache zu bedienen. Aber Patricia nahm überhaupt kein Blatt vor den Mund. Mich störte das nicht. Ich hasste eher das Gegenteil: wenn die Menschen um mich rum immer alles herunterspielten, verschönerten und nicht den Mumm hatten, auszusprechen, was sie in Wahrheit dachten.

„Wieso stellst Du diese Frage eigentlich immer wieder?“, entgegnete ich. „Das hab ich Dir schon mehrfach erzählt. Beim letzten und bisher einzigen Mal war ich achtzehn.“

Ich hatte vor wenigen Tagen meinen fünfundzwanzigsten Geburtstag, Patricia wurde demnächst achtundzwanzig. Ich hatte also erst ein einziges Mal das Vergnügen. Und das war einige Jahre her. Darüber hinaus war es nicht wirklich ein Vergnügen, es war eher enttäuschend.

„Hätte ja sein können, dass sich in den letzten Wochen etwas ergeben hat“, sagte sie.

„Das sagst Du mir jedes Mal“, antwortete ich.

„Scheiße Junge, Du bist jetzt schon sieben Jahre lang ohne.“

„Auch das sagst Du mir jedes Mal.“

„Wie hältst Du das aus?“, fragte sie. „Ich war immer kurz vorm Durchdrehen, wenn mein Ex es mir nicht zwei- bis dreimal die Woche besorgt hat. Und jetzt bin ich seit über zwei Monaten ohne. Kannst Du dir eigentlich vorstellen, wie ich mich fühle? Ich kann mir jedenfalls nicht erklären, wie Du damit klar kommst.“

Ehrlich gesagt wusste ich nicht, was ich ihr darauf antworten sollte. Mir ging es nicht gut dabei, aber eine Erklärung, wie ich das die letzten Jahre aushielt, hatte ich auch nicht.

„Ich hab einfach gelernt, damit zu leben“.

Kaum hatte ich diesen Satz ausgesprochen, hätte ich mich am liebsten nach vorne gebeugt und meinen Kopf auf die Tischplatte gehämmert. Super, mein Junge, eine echt geniale Wortwahl, dachte ich nur. Wir wollten das Jammern doch sein lassen. Patricia reagierte jedoch gar nicht darauf.

„Also wenn ich nicht bald wieder was zwischen die Beine bekomme laufe ich Amok.“

„Keine Panik“, sagte ich. „Du wirst es schon irgendwie überstehen.“

Zack, nächster dummer Satz. War ich eigentlich immer so blöd, oder arbeitete ich heute nur an einer neuen Bestleistung in Sachen „schwachsinnige Kommentare abzugeben“?

„Nein, werde ich nicht“, keifte sie. „Ich will endlich wieder einen Mann, der sein verdammtes Ding in mir versenkt.“

Versenken – das war das Stichwort, dachte ich. Ich wäre auch gerne versunken, und zwar im Boden für meine nutzlosen Antworten.

„Hast Du mir nicht mal erzählt, dass Du Sex unter Freunden befürwortest?“, fragte sie.

Aus den Augenwinkeln heraus sah ich, dass sie mich ansah. Ich starrte an die Wand und nickte nur. Der Unterton, mit dem sie die Frage stellte, hätte mir eigentlich signalisieren sollen, worauf sie hinaus wollte. Aber obwohl es so offensichtlich war, machte es in meinem Kopf immer noch nicht „klick“. Ich dachte gerade noch über den Schwachsinn nach, den ich jüngst von mir gegeben hatte. Da nahm Patricia einfach meine Hand und fuhr damit über ihren Oberschenkel.

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