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Adipositas in Deutschland

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Fachbeitrag von Priv.-Doz. Dr. med. Günther Meyer, Chefarzt der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Minimal-Invasive Chirurgie und Leiter des Zentrums für Adipositas- und Metabolische Chirurgie, AMC-WolfartKlinik München-Gräfelfing

Nach der vom Robert Koch-Institut im Jahr 2012 veröffentlichten »Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland« gelten über 50 Prozent der Deutschen als zu dick und mehr als 20 Prozent mit einem Body-Mass-Index (BMI) von über 30 kg/m2 als adipös (fettleibig) oder sogar stark adipös. 14 Jahre vorher waren lediglich 18 Prozent der deutschen Männer und Frauen dieser Gewichtsgruppe zuzuordnen. Aber nicht nur in Deutschland steigt die Zahl übergewichtiger Menschen. So schätzte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 2008, dass weltweit 1,4 Milliarden Menschen übergewichtig, davon 200 Millionen Männer und 300 Millionen Frauen stark adipös waren.

Gesundheitsorganisationen wie die WHO stufen Adipositas als das am schnellsten wachsende Gesundheitsproblem ein und sprechen sogar von einer globalen Adipositasepidemie. So begünstigt die Adipositas nicht nur Gefäßkrankheiten und Gelenkbeschwerden, sondern erhöht zudem unter anderem das Risiko für Diabetes mellitus Typ 2, Bluthochdruck und Krebserkrankungen. Verbunden ist diese Entwicklung mit weitreichenden ökonomischen Konsequenzen, kosteten die Adipositas und deren Begleitkrankheiten dem Gesundheitssystem in Deutschland 2010 doch schätzungsweise 17 Milliarden Euro.


Neueste Zahlen belegen, dass Menschen mit starkem Übergewicht doppelt so häufig in Frührente gehen wie ihre Kollegen mit Normalgewicht. Auch bei den Kindern und Jugendlichen stellt sich die Situation nicht besser dar. So gelten über 3,5 Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland als zu dick – eine Zahl, die sich laut Experten in den kommenden Jahren noch erhöhen wird.

Gründe für diese Entwicklung sehen Mediziner in einer deutlichen Veränderung der Lebens-, Arbeits- und Ernährungsweise. Immer mehr Menschen bewegen sich zu wenig. Körperliche Tätigkeiten in der Arbeitswelt werden zunehmend durch Büroarbeiten ersetzt. Hingegen kennzeichnet sich der private Lebensbereich dadurch, dass zunehmend schon kurze Distanzen mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden und Freizeitaktivitäten, dank Home Entertainment sowie einer wachsenden Zahl von Unterhaltungs- und Internetdiensten, oft zu Hause bewegungsarm stattfinden.

Aber auch die Ernährungsweise vieler Menschen hat sich verändert. Wurde Fleisch früher eher als Beilage betrachtet, hat sich der weltweite Verbrauch heute vervierfacht. Während gesunde, fettarme und nährstoffreiche Lebensmittel an Bedeutung verlieren, nehmen fett- und zuckerhaltige Nahrungsquellen zu. Gefördert wird dies unter anderem durch ein immer dichter werdendes Netz an Fast Food- und Snackangeboten.


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