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Kapitel 3 Erstes Chaos

Als sich Wilbert beruhigt hat, sucht er Trost bei seiner Freundin Lissi.


„Ist das sein Ernst?

Kein Weihnachtsschmuck?

Kein Weihnachtsgebäck?

Keine Weihnachtsgeschenke?“, fragt Lissi entsetzt. Traurig sinkt sie in ihrem Stuhl nieder. Sie öffnet ihre Notfalltasche, holt eine Tüte Lakritzschnecken heraus und hält sie Wilbert vor die Nase.

„Nein, danke“, lehnt Wilbert ab. „Mir ist schon schlecht. Was sollen wir jetzt tun, Lissi?“

„Wir werden tun, was der Osterhase verlangt. Einer muss die Organisation in die Hand nehmen, sollte der Weihnachtsmann wirklich nicht zurückkommen. Vielleicht wird es ja gar nicht so schlimm.“

Lissi hat Recht. Es hilft nicht, den Kopf in den Schnee zu stecken. Sie müssen weiter machen. Bis Weihnachten sind es nur noch drei Wochen. Es bleibt keine Zeit, um Trübsal zu blasen. Darum macht er sich auf den Weg, um die anderen Wichtel und Helfer des Weihnachtsmannes anzuweisen.

Es wird neuer Weihnachtsschmuck hergestellt. Die Wichtel bemalen bunte Eier mit Schneeflocken und Weihnachtsmotiven für den Weihnachtsbaum. Statt Nussknacker und Reiterlein werden Hasen aus Holz geschnitzt. Mit roten Pelzmänteln und Mützen.

In der Süßigkeitenfabrik gibt es nun Schokohasen und Schokoeier. In bunten Papieren mit Schneeflocken, Tannenzapfen, glänzenden Sternen und Nüssen verziert.

Auch die Verpackung der Geschenke soll sich ändern. An Stelle von buntem Geschenkpapier werden sie in kleine Nester verpackt. „Wie sollen wir das denn anstellen?“, fragt Josef. Er ist für das Verpacken der Weihnachtsgeschenke verantwortlich. „Wie sollen wir in drei Wochen so viele Nester basteln. Außerdem haben wir schon einige Geschenke verpackt. Sollen wir die alle wieder auspacken?“, fragt er aufgebracht. Wilbert zuckt mit den Schultern.

„Der Osterhase wünscht es so.“

„Wilbert, das ist in dieser kurzen Zeit unmöglich. Selbst wenn wir Tag und Nacht arbeiten.“

„Ihr müsst es versuchen. Ich werde mich umhören, ob euch einige Wichtel aus der Wunschzettelabteilung helfen können. Die dürften nicht mehr viel zu tun haben.“

Wilbert macht sich gleich auf den Weg zu Harry. Er und seine Wichtel lesen die Wunschzettel der Kinder, sortieren sie und entscheiden, welche Wünsche erfüllt werden und welche nicht.

Harry kommt ihm aufgeregt entgegengelaufen. „Wilbert! Ein Glück, dass du kommst!“

„Was ist denn hier los?“, fragt Wilbert und schaut sich um. Die Wichtel stehen untätig herum und sehen gar nicht glücklich aus. Die Wunschzettel liegen überall auf dem Boden. Neben der Tür befindet sich ein riesiger Berg ungeöffneter Briefe. Wilbert bleibt fassungslos der Mund offen stehen.

„Er hat uns nach Hause geschickt. Der Osterhase möchte nicht, dass wir uns um die Wunschzettel kümmern. Die brauchen wir nicht, sagt er.“

„Ach, du dickes Weihnachtsei!“, entfährt es Wilbert. Kopfschüttelnd schaut er sich um. Der Weihnachtsmann muss schnell zurückkommen. Allein um das Chaos von heute zu beseitigen, wird es eine Ewigkeit dauern.

„Wilbert? WILBERT! Hörst du mir zu? Was soll ich jetzt tun?“

Wilbert überlegt kurz und antwortet dann: „Nichts.“

„Nichts?“, fragt Harry verwirrt.

Wilbert lächelt. „Ich habe eine Idee.“ Leise flüstert er Harry seinen Plan ins Ohr. Was er wohl vor hat?


Ach, du dickes Weihnachtsei

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