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Phils Welt

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Der Himmel hatte sich dunkelrot gefärbt, als Phil ankam. Beim Eintreten nahm er noch die Tagespost aus dem Briefkasten. Zuerst betrat er die Küche. Hackbraten mit Bratkartoffeln und einer würzigen Sauce zum Dippen nach Familienrezept lag auf dem Küchentisch. Er tastete das Essen ab und prüfte die Wärme. Auf der Folie klebte eine Notiz: Lass es dir schmecken und lern brav. Alles Liebe, Mom. Diese Nachricht munterte ihn auf. Seine Mom, Marilyn, hatte montags die Abendschicht im örtlichen Krankenhaus. Schmunzelnd suchte er seinen Vater, der auf den Namen Jeff hörte. Er fand ihn im Lesezimmer, wo er wie jeden Abend seine Wochenzeitung ungestört zu lesen pflegte. Phil deutete ihm durch eine Handbewegung beim Vorbeigehen, dass er nach Hause gekommen war. Warum er besonders abends seine Ruhe genießen wollte, lag daran, dass er unter der Woche als Mechaniker außerhalb der Stadt arbeitete.

Phil ging nach oben in sein Zimmer. Dort legte er die Stärkung für später auf seinen Schreibtisch und packte den Rucksack aus. Sein Zimmer glich nicht wirklich einem herkömmlichen von Teenagern. In seinem Bücherregal waren Fachbücher über jegliche Themengebiete zu finden. Darunter befanden sich auch Bücher von berühmten Psychologen wie Sigmund Freud oder legendären Physikern wie Albert Einstein. In den unteren Fächern waren Lieblingscomics aneinandergereiht, die immer wieder gern gelesen wurden. Zu seinen innig geliebten Paperbacks zählten Doomsday und World without a Superman. Neben dem Bücherregal befand sich ein ordentlich gemachtes Bett, über dem ein Wandregal mit vielen Actionfiguren sowie Statuetten befestigt war. Brian Jonson stand als Bubblehead in seiner berühmten Pose mit dem Mikrophon in der Hand direkt in der Mitte. Er war ein Sammler, was Fanartikel dieser Art anging. Auf seinem Schreibtisch lagen viele lose Blätter mit Notizen zu den Fächern. Aufgeschlagene Lehrbücher umringten sein Notebook. Zwischen dem Schreibtisch, an dem er noch Notizen für die nächsten Wochen sortierte und stapelte, und dem aufgeräumten, schmalen Kleiderschrank befand sich sein weißes Fenster, wo er eine tolle Aussicht auf die Nachbarschaft und die Hauptstraße hatte. An den Wänden hingen Poster von seinen Lieblingsbands und -filmen, von Led Zeppelin bis hin zu Casablanca. Das Skurrilste war aber seine Soundanlage, die als Wecker diente. Sie stand gleich neben der Zimmertür gegenüber dem Bett. Die übergroßen, ausgedienten Boxen, die bei Betrieb ab und an aufblitzten, verwandelten für einige Minuten den Raum in ein kleines Rockkonzert. Sie spielte pünktlich morgens Bedlam in Belgium. Phils Eltern nahmen den morgendlichen Lärm hin, da er es tatsächlich schaffte, bis zum letzten Gitarrenriff von Angus Young gewaschen, angezogen und gehbereit zu sein.

Federleicht fiel der leere Rucksack auf das Bett, er setzte sich zum Notebook und begann mit dem Lernen, während der Hackbraten immer kleiner wurde. Die Stunden vergingen, als er für die kommende Schulwoche vorarbeitete. Während der Drucker vor sich hin brummte, lehnte sich Phil zurück und lockerte seine Schultern. Er drehte sich mit dem Bürosessel zum Fenster und blickte in den Himmel, der eine klare Nacht mit verspielt angeordneten Sternen bot. Ein Blatt nach dem anderen schoss aus dem Drucker, während Phil nach dem Gummiball mit einem Logo von Superman stöberte. Er fand ihn und warf ihn einige Male gegen die Wand. Das war's für heute. Das gleißende Licht des Mondes schien ins Zimmer. Er rieb seine Stirn und war mit den Gedanken wie in jener Nacht bei ein und demselben Mädchen.

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