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Das Erwachen

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Tief unterhalb der Seelenproduktionsstätte verliefen verschnörkelte Tunnel, durch die Doktor Voolk’ark schritt. Eine beklemmende Stille füllte die feuchtkalten Korridore. Durchbrochen wurde sie unregelmäßig von Todesschreien. Herausgebrüllt aus gefolterten Lungen. In diesen beängstigenden Schreien schwang diese Schwermut mit, diese Hoffnungslosigkeit, diese Verlorenheit. All das erheiterte den Arzt, als er den Operationssaal auffand. Er betrat ihn und schnaubte, während seine langen Finger wie Spinnenbeine über die chirurgischen Werkzeuge tänzelten. Auf dem OP-Tisch lag ein Wesen. Eine Lasermaschine über seine Beine schloss die letzte offene Wunde, als der Doktor bei der Suche nach einem Schneidegerät gestört wurde. „Vater, wir brauchen dich oben. Ein Golnor kämpft seit Stunden um seine Seele …“, der weitaus jüngere Valdorianer blickte über die gedrungene Schulter seines Vaters und sah, wie dieses Wesen narkotisiert dalag, „… ist das ein Mensch? Wie das? Woher hast du es gef…“ Doktor Voolk’ark schmiss das Schneidegerät in ein Becken mit desinfizierender Lösung. „Sultur, das hier ist ein seltenes Exemplar der ersten Welt. Begreifst du? Auf den Märkten von Skontor wird er mir viel einbringen. Diesen Moldorianer kann ich aus dem Reich der Stille zurückholen.“ Sultur trat näher an den OP-Tisch und musterte seine hilflose Gestalt. „Vater, bitte. Vielleicht ist es der Hüter. Er stellt eine Bedrohung für den Feuermann dar.“ Der Doktor lachte über die Warnung. „Eine Bedrohung? Der Siegeszug des Feuermanns hat bereits interdimensionale Formen angenommen. Ihm fehlt nur noch eine Welt. Ha, dieser Hüter ist ein Märchen von diesem Lichtwesen.“ Sultur sah ihm zu, wie er das Schneidegerät in die Hand nahm und mit der freien Hand Regler unter dem OP-Tisch einstellte. Flüssigkeiten rannen durch Schläuche in die Schultern des Moldorianers. Der Doktor setzte das Gerät an seiner Brust an. „Und jetzt geh. Fixiere den Golnor mit den Assistenten, bis ich da bin. In fünf Minuten. Geh, Sultur. Geh.“ Doktor Voolk’ark wandte sich vom schlafenden Überlebenden der ersten Welt ab und suchte Sutlurs Augen. Dieser stand gedankenverloren hinter ihm. Dann bemerkte er den zornigen Blick des Vaters und wich aus dem Operationssaal. „Gewiss, Vater. Natürlich, Vater.“

Langsam kam das Bewusstsein zurück und das Wesen verzog beim Aufwachen das Gesicht. Spindeldürre Finger umklammerten einen schwebenden Informationsterminal, auf dem Vitalwerte des Patienten flimmerten. Der Mediziner blickte zu ihm herunter und machte ein überraschtes Gesicht. Der Valdorianer sprach zu ihm, doch der erweckte Moldorianer schüttelte den Kopf. Dann drehte der Doktor an einer Konsole am Kragen und versuchte es erneut. „Wie fühlen Sie sich?“

„Den Umständen entsprechend?“ Der Doktor lachte und hob den Informationsterminal hoch, der durch einen Sog in der Dachverkleidung verschwand. „Die Kondition Ihres Körpers ist für Ihre Spezies mehr als optimal. Sie werden an einem bekannten Ort für Wettkämpfe überaus dienlich sein. Und wenn Sie sich beweisen, erhalten Sie die Freiheit. Mein Wort in Valdorias Namen“, sagte er und tat das Gleiche mit dem chirurgischen Set. „Nein, Ich kämpfe bereits, und zwar nur einen einzigen Kampf.“ Der Doktor wurde neugierig. „Ah, Sie sind im Widerstand? Zu Ihrem Bedauern, er wurde kürzlich zerschlagen, endgültig.“ Der erwachte Patient riss die Schläuche ab und setzte sich auf. „Ich bin … war nicht im Widerstand. Ich führte ihn an.“ Dickflüssig rann der Schweiß über das Gestirn des Doktors. „Was sagen sie da?“ Er lächelte und in seiner Stimme war unmissverständlich die Kampflust hörbar. „Steve Masters … der Hüter des Multiversums.“

Hüter des Multiversums

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