Читать книгу Wunsch Traum Fluch - Frances Hardinge - Страница 12
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Ein paar Sekunden vergingen in entgeistertem Schweigen.
«Was? Alle?!», quiekte Chelle. «Können wir nicht einfach … andere Münzen in den Brunnen werfen?»
Mit einem Schaudern erinnerte sich Ryan an die zischende Entgegnung der Wasserfrau auf diesen Vorschlag. «Ich glaube, diese Frage kann ich mit einem definitiven Nein beantworten», murmelte er.
«Aber wir können gar nicht alle Wünsche erfüllen – da waren doch unzählige Münzen, und uns bleiben nur noch drei Wochen, bis die Schule wieder anfängt, und außerdem finde ich, dass man ein Warnschild an der Quelle anbringen sollte, für den Fall, dass jemand zufällig ein paar Münzen herausnimmt … Ich finde, die Gemeinde muss etwas tun …»
Josh richtete sich wieder auf und atmete tief aus. «Also schön, haltet mal beide den Mund und lasst uns nachdenken. Die Wasserfrau hat uns nach Crook’s Baddock geschickt, richtig? Vermutlich, damit wir den Wilden Will finden.»
«Wahrscheinlich hat er eine Münze in die Quelle von Magwhite geworfen», sagte Ryan. «Es ist doch so, Chelle, dass du nicht jedermanns Gedanken liest, oder? Wenn mir Augen auf den Händen wachsen, damit ich Befehle von dieser Wasserfrau entgegennehmen kann, dann geht es bei deinem Gedankenlesen vielleicht um die Wünsche. Vielleicht soll uns deine Gabe dabei helfen, sie zu erfüllen. Vermutlich hast du Wills Gedanken aufgeschnappt, weil wir seine Wunschmünze gestohlen haben.»
«Richtig, und es ist wohl keine Frage, was er sich wünscht», murmelte Josh. «Könnte doch schlimmer sein. Er hätte sich auch wünschen können, auf dem Mond zu frühstücken. Eine Harley ist wenigstens etwas Greifbares.»
«Meint ihr, es reicht vielleicht schon, wenn wir ihm eine Harley-Davidson an die Tür der Teestube lehnen? Wir können sie uns ja von einem der Biker nebenan in der Kneipe ausborgen», schlug Chelle vor.
«Das bezweifle ich. Er will eine Harley. Wenn wir eine vor seine Tür schieben und er dann von einem wütenden Biker verprügelt wird, der glaubt, dass er seine Maschine klauen will, dann ist das wohl kaum dasselbe, oder?»
Josh spreizte die Beine und zog die Knie an. Dann streckte er die Arme aus, als wollte er eine unsichtbare Lenkstange packen. Mit einem Ausdruck äußerster Konzentration im Gesicht umklammerte er mit seiner linken Hand einen unsichtbaren Hebel und bewegte seinen rechten Daumen, als würde er einen Knopf drücken. Dann tippte er mit dem linken Fuß auf den Rasen und drehte die rechte Hand langsam nach hinten. «Der Typ aus der Kneipe hat mir gezeigt, wie man ein Motorrad anlässt. Ich versuche nur, mir einzuprägen, wo welcher Knopf ist, für den Fall, dass wir eins klauen müssen.» Er grinste, als sich Chelles Augen zu Teichen von Angst und Entsetzen weiteten. «Keine Sorge. Ich mache bloß Spaß. Größtenteils jedenfalls.»
«Selbst wenn wir ein Motorrad hätten, könnten wir schlecht einfach bei ihm hereinschneien und es ihm schenken», bemerkte Ryan. «Er würde wahrscheinlich die Polizei rufen.»
«Was ist …» Chelle zögerte. «Was ist mit diesem Preisausschreiben, an das er gedacht hat – an dem er nicht teilnehmen will, weil er glaubt, dass seine Mutter ihm kein Motorrad erlauben würde. Was wäre, wenn wir in seinem Namen teilnehmen und gewinnen würden. Das würde doch gelten, oder?»
Ryan suchte nach Worten, um ihr klarzumachen, wie abwegig dieser Plan war, als ihm auffiel, dass diese Idee die am wenigsten bescheuerte war, die ihnen bislang eingefallen war. Es würde wahrscheinlich nicht funktionieren, aber immerhin würden sie deswegen auch nicht hinter Gittern landen.
«Wir müssten dafür sorgen, dass er gewinnt.» Joshs Stimme war nachdenklich, nicht ablehnend.
«Aber das können wir doch nicht beeinflussen, oder?», sagte Ryan.
«Ich weiß nicht. Vielleicht doch.» Josh kniff die Augen zusammen.
Silverwing hob sich dank seines knallgelben Covers und des schwarzsilbernen Schriftzugs mit dem eingearbeiteten Flügelpaar im Buchstaben «g» von den anderen Zeitschriften ab.
Nachdem sie das Heft gekauft hatten und wieder auf der Straße waren, blätterten sie es durch, bis sie die Seite mit dem Preisausschreiben gefunden hatten.
«Ich hatte gehofft, dass man nur einen Coupon ausschneiden und irgendwohin schicken muss», flüsterte Chelle. «Ich hatte ja keine Ahnung, dass so viele Fragen kommen …»
«Wie groß war der Motor des Harley-Davidson-Prototyps von 1902?», las Ryan.
«Das können wir doch irgendwo nachschauen», murmelte Josh unsicher.
«Wir könnten auch raten. Wir könnten zum Beispiel sagen ‹ziemlich groß› oder ‹so groß wie eine Kokosnuss›, vielleicht sind wir dann nah genug dran …»
«Sei nicht blöd, die wollen das in Kubikzentimetern wissen.» Joshs Nacken wurde rot, während er die Seite überflog.
«Was ist das denn?» Chelle tippte mit dem Finger auf eine Serie unscharfer Fotografien.
«Finden Sie die passenden Namen zu den Bildern der Motorräder.» Ryan betrachtete die fleckigen Fotografien. Eine davon zeigte ein Motorrad, das aussah wie ein umgebautes Fahrrad, und andere schienen lediglich Nahaufnahmen von Motorteilen zu sein. «Und wo sollen wir das nachschauen?»
«Da unten steht auch noch was», sagte Chelle. «Die wollen einen Aufsatz, warum man ein Motorrad gewinnen will. Aber dafür können wir doch einfach die Gedanken von Will Wruthers nehmen, oder?»
«Das waren keine fünfhundert Worte», murmelte Josh. «Dämlicher Idiot, warum nimmt er nicht selbst an dem Preisausschreiben teil?»
Die Ampel, neben der sie standen, fing an zu flackern, und das Signal für Sehbehinderte änderte seinen Ton; es wurde eine Oktave tiefer. Josh schien es nicht zu bemerken.
«Weil er Angst davor hat zu gewinnen», sagte Ryan leise. «Dann hat er nämlich eine Harley und müsste seiner Mutter gestehen, dass er sie behalten will.»
«Er sollte ihr einfach sagen, dass sie das nichts angeht.»
«Ja, aber er hat Angst vor ihr. Das merkt man an seinen Gedanken. Ich glaube, er hat in Wirklichkeit Angst vor vielen Dingen, auf die er wütend zu sein scheint. Vor allem vor Menschen. Er hatte sogar ein bisschen Angst vor dir, Josh.» Sobald er Joshs Gesicht sah, bereute Ryan seinen letzten Satz. Er hatte den Eindruck, jemandes Vertrauen missbraucht zu haben.
«Gib mir mal das Heft», sagte Josh. «Ich gehe noch mal in die Teestube und sorge dafür, dass er die Fragen beantwortet.»
«Wie denn?», wollte Ryan sofort wissen.
«Guck nicht so erschrocken! Wartet auf mich an der Bushaltestelle am Marktplatz.» Mit der Zeitschrift unter dem Arm stolzierte Josh davon. Ryan folgte Chelle gehorsam über die Pflastersteinstraße zum Marktplatz.
«Sollten wir nicht vielleicht zurückgehen und lauschen, damit wir wissen, was Will Wruthers wirklich denkt?», fragte Chelle plötzlich. «Ich meine, ich könnte das, das wäre schon in Ordnung, wirklich, es würde mir nichts ausmachen …»
Ryan schaute Chelle an. Er war verblüfft, wie glücklich sie wirkte. Er war in Gedanken so mit der Frage beschäftigt gewesen, wie man Wunder bewirkt, dass er ihr erfreutes Lächeln gar nicht bemerkt hatte. Das einzige Mal, dass er sie so zufrieden erlebt hatte, war letztes Jahr während eines Kricketspiels auf dem Sportplatz in der Schule gewesen. Wie üblich hatte man sie dazu verdonnert, ganz außen am Feld zu stehen. Aber irgendwie hatte es ein Ball geschafft, einen weiten Bogen zu fliegen, und kam nun auf sie zu. Sie hatte eine Hand gehoben, um ihre Augen vor der Sonne zu schützen, sich panisch geduckt und dann wieder aufgerichtet. In ihrer gewölbten Hand lag der Ball und auf ihrem Gesicht ein ungläubiges Lächeln. Ich habe geholfen, sagte dieses Lächeln. Ich war nützlich.
«Vielleicht später», sagte er freundlich. «Wenn Josh länger braucht.»
Josh kehrte eine halbe Stunde später ohne die Zeitschrift zurück. «Es ist vollbracht», verkündete er mit gedämpfter Stimme, als er zu ihnen trat. Die Bedeutsamkeit der Tat schwang in seinem feierlichen Ton mit.
«Was hast du …?»
«Es war alles andere als leicht. Ich musste warten, bis die Teestube leer war. Dann bin ich zum Tresen gelaufen, etwa so …» Josh straffte die Schultern wie ein Revolverheld, der sich einem Duell gegenübersieht. «Habe die Zeitschrift auf den Tisch geknallt – Flap! – und einen Stift danebengelegt. Und dann habe ich ihn an seiner geschmacklosen Krawatte gepackt und ihm gesagt: Entweder beantwortest du diese Fragen oder ich puste dir dein Gehirn raus. Du hast die Wahl …»
Eine fassungslose Stille senkte sich nieder.
«… und ihr beiden seht tatsächlich zum Schießen aus», fuhr Josh fort. «Ihr habt ja keine Ahnung, wie himmelschreiend komisch ihr ausseht, etwa so …» Er nahm seine Sonnenbrille ab, riss die Augen auf, wölbte die Augäpfel vor und klappte die Kinnlade nach unten. «Ja klar, ich habe ihn mit einer Gabel bedroht, bis er die Fragen beantwortet hatte, und dann habe ich ihn mit einem Matrix-Kick durch die Wand befördert …»
Chelles Mund öffnete sich, und heraus kam ein einzelner Ton, bis oben hin angefüllt mit Empörung. Und Ryan erinnerte sich endlich wieder daran, wie man atmet.
«Nein, das habe ich natürlich nicht gemacht», lenkte Josh ein und schüttelte sich vor stummem Gelächter. Die beiden anderen mussten warten, bis er seinen Lachanfall, der sich lautlos in seine Faust ergoss, wieder im Griff hatte. «Es lief folgendermaßen ab: Ich bin reingegangen und habe mich an den vordersten Tisch gesetzt, die Zeitschrift vor mir aufgeschlagen. Er konnte sehen, dass ich die Fragen mit Bleistift beantwortete, und er hat sich den Hals danach verrenkt, zu lesen, was ich hinschrieb.
Und ich schrieb bei der Frage nach der Größe des Motors ‹so groß wie eine Kokosnuss›. Da fing er an zu zucken, etwa so.» Joshs Augenlid flatterte wie eine Vogelschwinge. «Ich schwöre, es hätte nicht viel gefehlt, und er hätte mich an der Kehle gepackt, mir den Stift aus der Hand gerissen und die Fragen selbst beantwortet. Dann tat ich so, als sei mir langweilig, und fragte ihn, ob er das Preisausschreiben gesehen hätte. Und ich sagte: ‹Oh, guck doch mal, die zwanzig Besten werden zur Golden Oak Rallye in Guildley eingeladen. Wie schade, dass ich zu jung bin, um teilzunehmen.› Und da kam er über den Tresen gesprungen und meinte, er wolle sich die Fragen mal anschauen. Na ja, er sprang nicht wirklich, aber man merkte, dass er es am liebsten getan hätte.»
«Und du hast ihm das Heft dagelassen?»
«Klar. Der zappelt am Haken.» Josh gähnte. Was ihn betraf, war die Sache so gut wie erledigt. «Und wenn irgendjemand eine 500-Wörter-Tirade über Harleys loslassen kann, dann er. Richtig?»
«Was ist, wenn er …» Ryan brach ab. «Echt super gemacht, Josh, aber was, wenn er die Antworten doch nicht einschickt?»
«Wollen wir wetten?» Josh blickte Ryan an und schnippte vor dem stirnrunzelnden Gesicht des Jüngeren mit den Fingern. «Komm schon, lass gut sein. Wir kommen nächste Woche wieder und schauen, ob der Wilde Will Neuigkeiten für uns hat. Jetzt vergessen wir die Sache erst mal.»
Vielleicht hatte Josh recht, dachte Ryan. Josh schien in der Lage zu sein, einen genialen Plan zu entwickeln und sich Hals über Kopf hineinzustürzen, wie James Bond, der auf einem Cello-Kasten oder einer Haustür einen steilen, schneebedeckten Abhang hinuntersaust. Ryans Gedanken dagegen kreisten ständig um die Frage «Was wäre, wenn?». Sein Gehirn konnte eine Sache einfach nicht in Ruhe lassen, wenn es einmal die Logiklöcher darin erkannt hatte.
«Kommt, meine Freunde», sprach Josh mit tiefer Superman-Stimme, als sich ihr Bus näherte. «Verlassen wir den Ort des Geschehens. Unsere Aufgabe hier ist beendet.»
«Die Sache mit der Kokosnuss war meine Idee, stimmt’s?», sagte Chelle, als sie hinter Josh in den Bus stieg.
Josh bestand darauf, dass sie auf dem offenen Oberdeck des Busses nach Guildley zurückfuhren. Sie mussten blinzeln, weil ihnen der Fahrtwind in die Augen wehte, und fanden die Tauben, die hinter einem Pappbecher herhopsten, unglaublich komisch. Sie würden ein bisschen später als angekündigt nach Hause kommen, aber ihren Eltern würde das nichts ausmachen. Crook’s Baddock war das genaue Gegenteil von Magwhite. Eltern glaubten, dass man ein besserer Mensch wurde, wenn man die bildungsreiche Luft von Crook’s Baddock einatmete.
Am Marktplatz von Guildley stiegen sie aus, und Josh erklärte, dass er einen weiteren Plan ausgeheckt hatte.
«Los, gehen wir noch mal zu Ryans Brücke. Dahin wo das Plakat hängt.»
«Was? Warum?» Die Sonne verlor für Ryan ihre Wärme.
«Wir erstatten Bericht und sagen ihr, dass wir tun, was sie will. Vielleicht gibt sie uns Informationen für unsere nächste Mission.» Josh verstummte, als er Ryans Gesichtsausdruck sah. «Schau mal», sagte er ruhiger, «früher oder später kommt sie doch an und erteilt dir Befehle. Ist es dir lieber, dass sie dir aus den Wänden entgegenspringt, wenn du es am wenigsten erwartest? Nein? Dann komm.»
Ich glaube nicht, dass ich mich dazu überwinden kann, dachte Ryan, als seine Füße ihn in Richtung Brücke trugen. Aber vielleicht kann ich … mich einfach gehen lassen, wie Josh, kann es einfach passieren lassen, so schnell, dass ich keine Zeit zum Nachdenken habe. Er machte ein entschlossenes Gesicht und verfiel in einen Trott, sodass er den anderen vorausging und sie sein Gesicht nicht sehen konnten.
«He.» Josh schloss zu Ryan auf. Er senkte seine Stimme, damit Chelle ihn nicht hören konnte. «Es ist nur Papier, Ryan. Denk daran. Wenn sie irgendwelche Tricks versucht, dann reiße ich ihr die Visage herunter.»
Ryan nickte, aber mit trockenem Mund.
Die Sonne stand niedriger als an diesem Morgen, und der Brückenschatten war zur anderen Seite geschwungen, wodurch eine Ecke des Plakats angestrahlt wurde. Ryan konnte ziemlich nah herangehen, ehe er von dem sonnenhellen Asphalt in den Schatten treten musste. Dann spürte er, wie seine Schritte langsamer wurden. Josh dagegen marschierte an ihm vorbei bis tief in den Schatten und stellte sich geradewegs vor das Plakat hin. Ryan hatte angenommen, dass Chelle in der Sonne bleiben würde, und er war überrascht und dankbar, als er sah, dass sie an seiner Seite war.
Josh schraubte den Verschluss seiner Limonadenflasche auf und betrachtete das Plakat.
«Das hier?»
«Es war heute Morgen nicht so wellig. Das liegt vermutlich am Wasser. Und an der Hitze.» Ryans Herz hämmerte immer noch heftig, aber jetzt mischte sich ein Gefühl von Erleichterung und gleichzeitiger Verlegenheit in seine Angst.
«Was hast du gemacht, bevor es losging?» Josh beugte sich vor und schob das Gesicht so nah an das Poster, dass Ryan unwillkürlich ein paar Schritte auf ihn zu machte. Hinein in den Schatten. Er stellte sich plötzlich vor, wie wässrige Hände vorstießen und Joshs Kopf packten.
«Nichts. Ich habe nur davorgestanden. Wie wir jetzt.»
«War irgendetwas anders?»
«Na ja … es war nass.»
Josh trank einen großen Schluck aus seiner Flasche, überlegte kurz und goss dann den Rest der Limonade über das Plakat.
«Josh!»
«Du wolltest es nass haben. Jetzt ist es nass. He, glaubst du, dass sie jetzt Limonade spuckt statt Wasser? Wir könnten uns ein paar Becher holen und eine Bude aufmachen.» Eine lange Pause entstand, während der kleine Rinnsale von Limonade an der Mauer nach unten bis auf den Boden liefen. Zaghaft zupfte Ryan den Verband an seiner Hand zur Seite, aber die Warzen auf diesem und seinem anderen Handrücken machten keine Anstalten, zu Augen anzuschwellen.
«Können wir jetzt gehen?»
«Noch nicht. Okay. Versuchen wir das mal.» Josh verschränkte die Hände vor seinem Gürtel und verneigte sich. Es sah ein bisschen aus wie aus einem Martial-Arts-Film, aber sehr höflich. «Große Göttin der Quelle, wir gehorchen deinem Befehl. Wir werden dir schon bald mehr Neuigkeiten bringen.»
Nichts geschah, außer dass das Plakat weiter vor sich hin tropfte. Die Limonade hatte eine nasse Spur in Form eines Fragezeichens hinterlassen, und dieses Fragezeichen setzte sich in Ryans Kopf fest, als er durch seinen Garten in Richtung Haus ging. Die Brandwunde, die er sich durch den heißen Kaffee zugezogen hatte, war zu einem rosigen, glänzenden Mal unterhalb seines Daumenballens verblasst, aber Ryan zog den Verband trotzdem wieder an seinen Platz, um wenigstens einen Teil der Warzenkolonie vor den Adleraugen seiner Mutter zu verbergen.
Erst viel später fiel ihm auf, dass die Warzen nicht mehr juckten.