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Prolog

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Isle of Hoy, Orkney Islands, Schottland

»Was zum Teufel ist da draußen los?«

Antons Frage war an niemand Bestimmten gerichtet. Er starrte aus dem Fenster in das Grauschwarz hinaus und kniff die Augen zusammen. Sein Haar war verschwitzt, seine Kopfhaut juckte unerträglich. Er rechnete nicht mit einer Antwort, aber er wünschte sich, jemand würde etwas Beruhigendes sagen. Etwas, das ihm eine Erklärung gab, die nichts mit den Schüssen von eben zu tun hatte. Eine Bemerkung, die ihm eine Garantie gab, dass Peter nichts passiert war. Dass sie alle nicht in Gefahr waren. Dass das Ganze ein schlechter Traum gewesen war.

Er lauschte. Aber das Einzige was er hörte, waren der Regen und sein eigener Herzschlag, dumpf und unnatürlich laut in seinen Ohren.

Schließlich drehte er sich um und sah in Gesichter, die ebenso ratlos – und ängstlich – aussahen, wie er selbst sich fühlte.

Automatisch suchte er den Belgier, aber Patrik schien weiter hinten im Haus zu sein. Anton konnte ihn dort mit irgendetwas hantieren hören.

Schließlich kam Patrik in sein Blickfeld. Er hatte eine Entschlossenheit im Blick, die dem Langen ein gutes Gefühl vermittelte.

Wie eine Eiche im Sturm, dachte er und merkte die Banalität nicht einmal. Vielleicht war jetzt die Zeit für Parolen und martialische Statements gekommen.

»Ich geh nach die Jong schauen«, sagte Patrik. »Ich denke, dass Peter Hilfe braucht«. Die Art und Weise, wie er sie alle dabei ansah, ließ keinen Zweifel aufkommen. Er war wild entschlossen, nicht länger abzuwarten, sondern aktiv etwas an ihrer Situation zu ändern. Koste es, was es wolle.

In die Truppe, die eben noch wie paralysiert gewirkt hatte, kam Leben.

»Ich bin dabei«, sagte Angela knapp, aber entschieden, und griff nach ihrer Jacke.

»Ich auch«, sagten Wolfram und Anton fast gleichzeitig, was Malcolm mit einem Augenrollen quittierte.

»Hey, hey! Rustig maar«, versuchte Patrik, die anderen zu beruhigen. »Wir können nicht allen gehen.«

»Wieso? Was für einen Sinn macht es, hier zu warten?«, raunzte Angela ihn an.

»Rüstig?«, fragte Wolfram und schüttelte den Kopf.

»If the boys are going, I’m going as well«, warf Malcolm ein.

Patrik sah verwirrt von einem zum anderen.

Er sah in fahle, abgekämpfte Gesichter, die allesamt um Jahre gealtert zu sein schienen. Aber er konnte auch die Bestimmtheit sehen, mit der jeder Einzelne seine Entscheidung getroffen hatte. Keiner von ihnen würde zurückbleiben.

»Okay, okay… Dann gehen wir eben allen die Jong helpen.«

Er drehte sich zur Eingangstür, öffnete sie einen Spalt, zögerte.

Dann wandte er sich Anton zu.

»Und es heißt rustig, niet rüstig.«

Anton konnte nicht anders. Er lachte laut los und irgendwie half dieses typische, meckernde Lachen allen.

»Und was bedeutet dein rüstich

Patrik suchte nach dem richtigen Wort.

»Ruhig«, sagte er schließlich. »Es bedeutet, ruhig zu sein.«

»Na, das kommt ja vom Richtigen«, entgegnete Wolfram trocken.

Patrik setzte zu einer Entgegnung an, entschied sich dann aber anders. Abrupt drehte er sich wieder um und riss die Tür vollständig auf.

Und erstarrte mitten in der Bewegung.

»Guten Abend zusammen«, sagte Walter Hartmann jovial. »Schön, Sie endlich alle kennenzulernen.«

Patrik benötigte in der Dunkelheit einen Moment, um die Situation zu erfassen. Als er schließlich das ganze Ausmaß erkennen konnte, passierte etwas von höchster Seltenheit.

Den Belgier verließ jede Zuversicht. Mutlos starrte er auf die Truppe, die ihnen da gegenüber stand.

Der grinsende Hartmann, die fleischigen Finger seiner linken Hand um die Brust einer trotzig dreinschauenden Frau gelegt. Links und rechts von ihm in einem Halbkreis vier weitere Männer, bewaffnet mit Pistolen und einem Gewehr. Und alle Waffen waren auf sie gerichtet – auf ihn selbst und die kleine Schar von Freunden, die hinter ihm zur Tür drängten.

Zu Hartmanns Füßen lag ein undefinierbares Objekt. Dann bewegte sich dieses Etwas und Patrik wusste, dass sie dieses ungleiche Spiel endgültig verloren hatten.

Peter stöhnte leise, als er langsam wieder zu sich kam. Offensichtlich hatten die Kerle ihn bewusstlos geschlagen. Patrik spürte eine Welle von Wut in sich aufsteigen. Er atmete tief ein, zwang sich zur Ruhe, während er ihre Chancen abwog. Das waren nutzlose Gedankenspiele eines ewigen Rebellen und er wusste es. Dass sie Peter entdeckt und ausgeschaltet hatten, machte jede Option auf eine überraschende Wendung zunichte.

Patrik resignierte endgültig. Sie hatten nicht die Spur einer Chance.

»Die Waffe auf den Boden legen, schön langsam«, mischte sich Hartmann in seine Gedanken.

Und mit Nachdruck in Richtung der anderen, die sich hinter Patrik aufgestaut hatten:

»Und Sie kommen bitte auch aus dem Haus, schön langsam, einer nach dem anderen. Ihre Waffen bitte ebenfalls auf den Boden legen.«

Der einstige BND-Agent zeigte ein Lächeln, das seine kleinen Augen fast in den Hautfalten verschwinden ließ.

»Wir wollen ja nicht, dass jemand was passiert.«

Patrik bückte sich bemüht langsam, um die Pistole auf den Boden zu legen. Dabei gab er den Blick für die anderen frei, die immer noch nicht erfasst hatten, was da draußen los war.

Angelas erster Impuls war, zurück in Deckung zu gehen, aber Malcolm legte ihr die Hand auf den Arm.

»Forget it, honey. We’re done here…« Seine Stimme war tonlos und ohne jeden Optimismus.

Wolfram und Anton starrten unisono wie hypnotisiert auf die Szene, die sich vor ihnen ausbreitete. Keiner der beiden war fähig, einen klaren Gedanken zu fassen.

Schließlich fügte sich Angela.

Sie zwängte sich an Malcolm und Patrik vorbei, starrte Hartmann mit funkelnden Augen an.

»Ihre Waffe, Schätzchen. Ich sage das nur ein einziges Mal«. Hartmanns Drohung war unmissverständlich.

Einen Moment war es fast totenstill. Selbst der Sturm schien einen Augenblick zu lauschen, der Regen fiel lautlos.

McFall hob den Lauf seines Gewehrs ein Stück an. Hartmanns Augen verengten sich.

Schließlich legte Angela ihre Waffe zu der von Patrik auf den Boden. Sie warf Hartmann einen vernichtenden Blick zu, schwenkte dann mit den Augen zu Caitlin. Mit kindlicher Freude sah Hartmann die Wut – und die Verachtung – in ihrem Blick.

»Sehr vernünftig, Frau Hansen«, sagte er fast liebenswürdig. »Und nun der Rest der illustren Truppe. Raustreten. Waffen ablegen. Jetzt.«

Und, als hätte er sich gerade an seine Erziehung erinnert: »Bitte!«

Malcolm schob die Jungs, die immer noch wie paralysiert in der Tür verharrten, sanft nach draußen. »No weapons«, sagte er, nachdem er ihnen gefolgt war und sich neben die anderen gestellt hatte.

Hartmann nickte McFall zu, der sein Gewehr ablegte und sich daran machte, Malcolms Aussage zu überprüfen. Er tastete einen nach dem anderen ab. Bei Angela ließ er sich Zeit, verharrte an den Rundungen ihrer Hüfte, ließ die Hände grinsend über ihren Po gleiten.

Sie raunte ihm etwas Unverständliches zu.

Irritiert beugte er den Kopf, kam ihrem Gesicht nahe genug, dass sie ihm etwas ins Ohr flüstern konnte.

Abrupt wich er zurück. Sein Gesicht verzog sich zu einer Fratze, als er die Hand hob.

»Stopp!«, bremste ihn das Kommando Hartmanns. »Wir wollen uns doch nicht an einer Dame vergreifen, Mr. McFall. Was sind das denn für Manieren?«

»Aber sie hat….«

Er unterbrach sich mitten im Satz.

»Was hat sie?«

»Nichts«, sagte McFall und strafte seine Aussage Lügen, als er mit hochrotem Kopf zurück an seine Position ging.

Hartmann zog die Augenbrauen hoch, sagte aber nichts.

»Ich hab ihm gesagt, dass sein Schwanz viel zu klein ist für seine schmutzigen Fantasien«, bemerkte Angela trocken und sorgte für allgemeines Grinsen.

Für einen Außenstehenden hätte die Situation fast wie eine nette kleine Unterhaltung unter Bekannten wirken können.

Ein plötzlicher Windstoß peitschte kalten Regen über den Platz.

»Nun gut«, nahm Hartmann die Windbö als Stichwort. »Zeit, wieder ernst zu sein.«

Peter hatte sich mittlerweile in eine aufrechte Position gebracht und stand auf leicht wackeligen Beinen genau zwischen den beiden Parteien. Er suchte automatisch den Blick Caitlins. Was er sah, war abgrundtiefe Traurigkeit. Sie beide wussten, dass sie das hier nicht überleben würden. Zu schade. Es gab noch so viel zu bereden. Aber dazu würden sie nicht mehr kommen, nicht in diesem Leben.

»Ich habe keinen Freund«, sagte sie mit ganz kleiner Stimme.

Trotz der Situation musste er lächeln.

Er musste an so vieles denken, was er ihr noch sagen wollte. So vieles, das jetzt für immer ungesagt bleiben würde.

Er spürte weder den Wind noch den Regen. Nur eine nahende, fast sanfte Dunkelheit.

»Ich liebe dich«, sagte er.

»Ich weiß«, sagte sie.

Peters angedeutetes Lächeln wurde von Hartmann brutal weggewischt. Er hatte jetzt seinen lang erhofften Auftritt. Und er genoss jede Sekunde davon.

»Getrennt im Leben, vereint im Tod«, sagte er scheinbar beiläufig.

Trotz der relativ leise gesprochenen Worte hatte er die Aufmerksamkeit aller.

Hartmann übergab Caitlin an Frantz, der sie wortlos mit seiner Linken am Arm packte. Wie ein Schraubstock schloss sich seine Pranke um ihren Oberarm. Peter sah, dass sie versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Aber ganz gelang ihr das nicht und Peters Wut erreichte ein neues Level.

Wenn er jetzt die Möglichkeit gehabt hätte, dann wäre er mit Freuden bereit gewesen, jeden Einzelnen der Bande mit den eigenen Händen zu töten. Ohne einen Moment zu zögern, ohne jeden Skrupel.

Als hätte er seine Gedanken erraten, lächelte ihn Hartmann mit einer Überheblichkeit an, die kaum zu ertragen war.

Peter war hilflos, ausgeliefert. Er hatte sich noch nie so verloren gefühlt.

»Nun, meine Herren… oh, und die kratzbürstige Dame natürlich«, begann Hartmann seinen Monolog. Sein Blick verharrte noch einen Moment auf Peter, dann wanderte er zu Angela und zu den anderen.

»Sie alle haben mir eine Menge Ärger bereitet, das muss ich schon sagen.«

Wie er da stand, die Beine leicht gespreizt, die Hände so vor dem Bauch gefaltet, dass sich die Fingerspitzen berührten – er hätte als Sprecher einer Betriebsversammlung durchgehen können.

»Und mein erster Impuls war, Sie alle zu eliminieren. Aber Sie wissen ja selbst, wie das mit impulsiven Gedanken so ist. In der ersten Wut denkt man Dinge, die sich später relativieren, wenn der größte Ärger verraucht ist.«

Er sah selbstgefällig in die Runde.

Alle starrten ihn nur an, unsicher was sie von dem Vortrag halten sollten. Vielleicht regte sich bei den beiden Studenten so etwas wie ein Fünkchen Hoffnung, wider besseres Wissen noch einmal davonzukommen. Aber sie zeigten ebenso wenig eine Reaktion wie die anderen.

Sie alle hatten gemeinsam zu viel erlebt, um jetzt plötzlich an Wunder zu glauben. Selbst wenn die Hoffnung bekanntlich zuletzt stirbt.

Hartmann gab sich überbetont enttäuscht:

»Na was denn? Sollten Sie nicht ein wenig mehr Begeisterung zeigen?« Er begann, wie ein Feldherr die kleine Riege abzuschreiten, sah jedem dabei prüfend in die Augen. Der Regen hatte seine wenigen verbliebenen Haare platt auf die Kopfhaut geklatscht. Die ohnehin kleinen Augen waren wegen des Windes zu Schlitzen geworden – es war ein hochgradig lächerlicher Auftritt.

Trotzdem war keinem zum Lachen zumute.

Peter bemerkte, wie nervös und angespannt Heinlein seinen Chef nicht aus den Augen ließ. Vielleicht hatte er vorhin doch etwas in Bewegung setzen können mit seiner Bemerkung, dass sie längst von der Kripo und vom BND gejagt wurden. Vielleicht hatte er bei dem Assistenten ja nur offene Türen eingetreten. Der Mann würde sich längst seine eigenen Gedanken über das Vorgehen seines Chefs gemacht haben.

»Um ehrlich zu sein, weiß ich immer noch nicht, was ich mit Ihnen machen soll«, riss ihn Hartmann aus seinen Gedanken.

»Erschießen?« Er hielt Patrik die Pistole an den Kopf, spannte den Hahn. Der Belgier zuckte nicht einmal mit den Wimpern.

Hartmann ließ sich die Enttäuschung nicht anmerken, ging weiter zu den Jungs und wiederholte das Spielchen bei Anton und Wolfram. Abwechselnd hielt er ihnen die Pistole an den Kopf, jede Regung in den Gesichtern der beiden aufsaugend. Und davon gab es eine Menge.

Peter zog es die Eingeweide zusammen, als er beobachtete, wie die beiden tapfer zu sein versuchten – und wie die Angst trotzdem die Oberhand gewann. Ein unkontrolliertes Zucken unter Antons linkem Auge verriet deutlich seine Panik. Wolfram stand da wie paralysiert, als hätte er diesen ungastlichen Ort in Gedanken längst verlassen. So als sei nur noch seine Hülle anwesend. Seine Augen allerdings waren so weit aufgerissen, dass sein Gesicht einer grotesken Maske glich.

»Ihr zwei kleinen Computergenies habt geglaubt, ihr könnt euch mal eben so in unseren Datenbanken bedienen, was? Hat euch keiner beigebracht, dass man in fremden Angelegenheiten nicht rumschnüffeln soll?«

Hartmann war den beiden so nah, dass sie seinen Körpergeruch selbst hier draußen im abklingenden Sturm wahrnehmen konnten. Wolframs Augen begannen zu flackern wie eine Lichtorgel zu einem Technostück. Antons Zucken verstärkte sich exponentiell. Sekunden wurden zu Minuten, Augenblicke zu endlos langen Qualen. Hartmann sog die Angst der beiden ein, als wollte er diese Momente für immer konservieren. Ein Soziopath direkt aus dem Lehrbuch, dachte Peter angewidert.

»Genug!«, schrie er den Agenten an. »Lassen Sie die Zwei endlich in Ruhe, Sie verdammter Sadist!«

Er wusste selbst, wie erbärmlich das war. Er war nicht in der Position, irgendetwas zu verlangen. Er war nicht einmal in der Lage, halbwegs gerade auf den Beinen zu bleiben.

Trotzdem wandte sich Hartmann ihm zu.

Immerhin, dachte Peter. Zumindest habe ich ihn von den Jungs ablenken können.

Das Gesicht des Dicken verlor jede gespielte Jovialität, als er Peter langsam von oben bis unten taxierte. Seine Mundwinkel zeigten direkt nach unten, was Peter absurderweise an einen Farmer auf dem Markt in Dounby erinnerte, den er als Kind beobachtet hatte. Genauso hatte der Mann geguckt, als er eine Kuh eingeschätzt und für minderwertig befunden hatte.

»Zu Ihnen, mein lieber Johnson, komme ich gleich noch«, sagte Hartmann und seine Stimme schien sich den äußerlichen Gegebenheiten anzupassen, so schneidend kalt war sie.

»Was also soll ich mit Ihnen allen machen?«, wandte er sich wieder der ganzen Runde zu.

»Einfach so gehen lassen? So ganz ohne jede Strafe? Mmmh…«

Er neigte den Kopf zur Seite, als würde er angespannt überlegen.

»Wie sollen Sie dann aus Ihren Fehlern lernen? Nein, eine kleine Strafe muss sein, als erzieherischer Effekt gewissermaßen.«

Zufrieden blickte er in die Runde, wartete auf Reaktionen. Alles, was er bekam, war eisiges Schweigen.

»Ich habe hin und her überlegt und mir den Kopf zermartert, wie ich Sie ungeschoren aus Ihrem Dilemma herausbekomme und trotzdem meinen Standpunkt klarmachen kann. Und wissen Sie was?«

Wieder sah er sie der Reihe nach fast freundlich an.

»Es geht nicht.«

Entschuldigend breitete er die kurzen, fleischigen Arme aus.

»Es geht einfach nicht«, betonte er und schaffte es, einen bedauernden Ton in seine Worte zu bringen.

»Also werden wir Sie doch alle töten. Wir werden Sie erschießen müssen wie tollwütige Tiere. Dann verscharren wir Sie hier irgendwo in diesen ungastlichen Feldern und bald wird kein Mensch mehr wissen, dass es Sie jemals gegeben hat. Also fangen wir an…«.

Hartmann strahlte über das ganze Gesicht, als er die Worte ausklingen ließ.

Diesmal war die Wirkung deutlich zu spüren, wie er zufrieden feststellen konnte. Die beiden Computer-Genies sahen aus, als würden sie sich gleich in die Hose machen. Selbst der riesige Typ, den er schon ganz zu Beginn hatte ausschalten wollen, zeigte Wirkung. Das Beste aber war Johnson, dieser verdammte Mistkerl. Der sah zu seiner Angebeteten hinüber, und schien geradezu zu zerfließen vor Schuldgefühlen. Das Leben konnte so schön sein.

»Und nun zu dir, Johnson. Knie dich hin!«

Peter rührte sich nicht.

»Knie dich hin, oder ich schneide deine Frau vor deinen Augen in kleine Scheiben«, sagte Hartmann eindringlich.

Langsam sank Peter auf die Knie. Seine Augen waren starr auf Caitlin gerichtet.

Hartmann trat näher, richtete die Waffe auf seinen Kopf.

»Viel zu schnell für dich«, sagte er bedauernd. »Aber wir haben schon zu viel Zeit vergeudet.«

Peter zwang sich dazu, dem Mann in die Augen zu sehen. Er sah nichts, das auf menschliche Regungen schließen ließ.

Er sah auch keinen Film vor seinen Augen ablaufen, keinen Zeitraffer seines zu kurzen Lebens. Nur eine große Leere, die ihn jetzt aufnehmen würde.

Er verspürte ein unendliches Bedauern. Für Caitlin. Für die Jungs. Für seine neuen Freunde Patrik und Malcolm. Für Angela.

Ganz kurz dachte er an das schlechte Gefühl, das er von Anfang an gehabt hatte. Vor gerade einmal zehn Tagen, als alles angefangen hatte.

Wer bist Du wirklich?

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