Читать книгу Der Marshal kommt: Goldene Western Sammelband 12 Romane - Frank Callahan - Страница 114

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Blendendes Sonnenlicht liegt über den Bergen und lässt sie wie pures Gold schimmern. Roger ist abgestiegen und drängt sein Pferd in eine Spalte, als er den Hufschlag hört, der den Hohlweg links herunterkommt

Es dauert nicht lange, da tauchen sie auf. An der Spitze Schreiner Rower mit dem funkelnden Marshalstern an der Weste.

„Wahnsinn, Leat“, sagt einer der Männer. „Die Spur führte weiter nördlich in die Berge. Hier sind wir verkehrt.“

„Sie können einen Bogen geschlagen haben“, knurrt der Schreiner. „dass sie verfolgt würden, war ihnen klar. Sie können überall sein. Leute, denkt an euer Geld!“

„Ja, Leat hat recht“, mischt sich ein dritter ein. „Wir dürfen nicht aufgeben. Irgendwo müssen sie stecken. Ich will mein Geld jedenfalls wiederhaben.“

Roger hält dem Pferd die Nüstern zu. Fast zum Greifen nahe reiten die Männer einer hinter dem anderen an ihm vorbei. Der Hufschlag wird leiser und verklingt schließlich.

Roger zieht das Pferd wieder heraus. Er wartet noch einen Moment, dann steigt er auf und reitet den Hauptweg weiter hinauf. Er denkt, dass er hier richtig sein muss. Vielleicht macht Leat nur den Fehler, in viel zu schmalen Wegen zu suchen. Den Hohlweg, den sie herunterkamen, können die Banditen keine Rinder hinauf getrieben haben. Aber daran denkt Rower offenbar gar nicht.

Hin und wieder hält Roger an und blickt die Felswände prüfend an. An einer Zacke sieht er ein winziges Büschel Haare kleben. Er treibt sein Pferd näher und betrachtet die Stelle eingehend. Ein Rind muss sich hier verletzt haben. Er ist also richtig, denn es gibt nirgends im Westen einen Viehzüchter, der seine Rinder durch die Berge treiben würde.

Ein paar hundert Meter weiter findet er eingetrockneten Rinderdung. Der Schreiner scheint doch sehr einfältig zu sein, dass er die Spuren nicht lesen kann, wo er schon fast den richtigen Weg gefunden hatte, nachdem die Geldräuber ihn in einen anderen Teil des Massivs führten.

Der Weg wird etwas steiler, ist aber immer noch über drei Meter breit. Dann flacht er sich wieder ab. Und plötzlich funkelt etwas im Sonnenlicht.

Roger zuckt zusammen. Er wirft sich über den Hals des Pferdes, während der Schuss kracht und die Kugel über seinen Kopf hinweg weht, gegen die Felswand schrammt und schnarrend zum Himmel steigt. Er sprengt auf den Stein zu, wirft sich aus dem Sattel und genau auf den Kerl, der ihn töten wollte. Er schlägt zu, trifft das Gesicht des Mannes und reißt ihm den Colt aus dem Holster.

Ein Fußtritt schleudert ihn zurück. Er sieht das Gewehr hochkommen und drückt ab. Der Kerl fällt wieder auf den Boden. Er schießt noch, aber seine Kugel verliert sich wimmernd im Nichts über den Felswänden.

Roger bewegt sich langsam vorwärts. Als er vor dem Burschen steht, starren ihn gebrochene, glasige Augen an.

„Ganz großartig“, sagt eine Stimme hinter ihm, die er so gut kennt, dass er sie aus tausend anderen heraushören würde. „Und ich habe immer gedacht, du könntest das nicht. Aber nun wirf das Eisen wieder weg. Tally, mach langsam! Er kann uns nicht entgehen.“

Roger wendet sich langsam um und lässt den Colt aus der Hand fallen. Klappernd schrammt die Waffe auf den Boden.

Vor ihm steht Andy, sein Bruder. Und neben ihm die beiden grinsenden Bankräuber Gus und Tally, die Roger aber nicht kennt.

„Ich hatte angenommen, sie würden auf dich besser aufpassen“, redet Andy weiter. „Aber sie sind eben Narren. Komm mit!“

„Wohin?“

„In unser Haus“, grinst Andy. „Das ist es doch, was du seit Wochen suchst.“

„Dann warst du es also doch, der mich damals töten lassen wollte, wie?“

„Ich hatte nicht gewusst, dass du es bist, der mich verfolgte, Bruder. Sonst hätte ich dich schon damals zu einem Besuch eingeladen. Nun komm!“

Roger weiß, dass es sinnlos ist, jetzt nicht mitgehen zu wollen. Andy wird schon gewusst haben, wer ihn damals verfolgte. Und wahrscheinlich wollen sie jetzt früher oder später nachholen, was damals nicht gelang.

„Schade um Neal“, murmelt Andy, der auf den Toten blickt. „Er war eigentlich ein geschickter Bursche. Tally, kümmre dich um ihn. — Los, Roger!“

Gus dreht seinen Revolver grinsend am Bügel über den Finger.

Roger geht an ihm vorbei. Der Weg steigt noch einmal etwas an, biegt nach links und öffnet sich plötzlich zu einem kleinen Tal, auf dessen rechter Seite eine kümmerliche Hütte aus krummen Fichtenstämmen an der Felswand klebt.

Roger hatte erwartet, Rinder zu sehen. Aber es sind keine hier. Außer der Hütte ist überhaupt nur ein flacher Grabhügel mit einem schiefen Kreuz am Kopfende zu sehen. Sonst nichts.

„Weiter“, knurrt Gus.

Der Marshal kommt: Goldene Western Sammelband 12 Romane

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