Читать книгу Krimi Jahresband 2020 - 11 Spannungsromane in einem Band! - Frank Rehfeld - Страница 19

13

Оглавление

Es war halb eins, als Lew und ich in frischer Garderobe das NIGHT FEVER erreichten.

Wir trafen uns dort mit 'Orry' Delladonna und Cleve Caravaggio.

Das NIGHT FEVER hatte zwei Eingänge.

Orry beobachtete den Haupteingang, während sich Cleve die Hintertür vornahm.

Lew und ich sahen uns den Laden von innen an.

Über Funk waren wir alle miteinander verbunden. Knöpfe im Ohr, Mikrofone am Kragen.

Im NIGHT FEVER herrschte düsteres Zwielicht.

Auf der Bühne tanzten Revuegirls in knappen Kostümen. Es sah aus, als wollte Torturro seinen Gästen eine Kopie der großen Shows in Las Vegas bieten. Mehr als ein Abklatsch war es allerdings nicht.

Laserlicht tanzte durch den Raum, warf Muster auf die Körper der Girls und die Gesichter der Gäste.

Wir erkundigten uns nach Sterne und Norman, zeigten Bilder der beiden herum. Eine der knapp kostümierten Bedienungen glaubte, den blonden Norman vor einer halben Stunde gesehen zu haben, war sich dann aber plötzlich nicht mehr sicher, als eine ihrer Kolleginnen sie streng ansah.

Ein dicklicher Mann mit hoher Stirn war da deutlicher.

"Klar war der hier!", meinte der Mann. "Ich nehme an, dass er entweder durch den Lieferanteneingang hereingekommen ist oder den Türsteher kannte..."

"Wieso?", hakte ich nach.

"Der Mann sah ziemlich ramponiert aus. Die Kleidung war zerrissen... Er war ziemlich aufgebracht. Es gab einen kleinen Tumult, bevor er in einem Seitengang verschwand."

"Danke", sagte ich.

"Konnte ich Ihnen helfen?"

"Ich denke schon."

Ich ließ den Blick schweifen. Man war bereits auf uns aufmerksam geworden. Lew griff zum Handy um das Hauptquartier anzurufen. Das NIGHT FEVER musste unauffällig aber hermetisch abgeriegelt werden. Orry und Cleve brauchen Verstärkung. Wenn wir Glück hatten, war Stuart Norman noch hier, im NIGHT FEVER.

Der Mixer hinter der Bar blickte in unsere Richtung. Neben ihm standen ein breitschulteriger Kerl in dunklem Anzug und das Revuegirl mit dem wir geredet hatten.

Die beiden sprachen aufgeregt miteinander Der Breitschultrige ging dann zum Telefon an der Wand. Es war ein kurzes Gespräch.

"Die werden schon unruhig", raunte Lew mir zu.

"Ich möchte jetzt mit Torturro sprechen", sagte ich.

Lew hob die Augenbrauen. "Na, dann bin ich mal gespannt, ob er auch mit dir sprechen will!"

Wir gingen auf die Bar zu, blieben schließlich davor stehen.

Der Mixer starrte uns unschlüssig an.

Der Breitschulterige neben ihm verzog keine Miene.

Ich legte meinen Dienstausweis auf den Tresen. Der Breitschulterige sah ihn sich eingehend an, nahm ihn zwischen Daumen und Zeigefinger der Linken und warf ihn mir dann zurück.

"Was wollen Sie?", fragte er. "Den Ruf unseres Hauses schädigen?"

"Hängt ganz von Ihnen ab!", erwiderte ich.

"Was Sie nicht sagen, Mister..."

"Agent Deiser."

"Wie auch immer."

"Ich möchte Mr. Torturro sprechen. Jetzt."

Der Breitschulterige grinste von einem Ohr zum anderen.

Unterhalb des linken Auges zuckte unruhig ein Muskel.

"Gehen Sie besser", versetzte er dann. Er stieß den Mixer an. "Mach den Herrn vorher einen Drink und dann geht's hinaus!"

Die Sache wurde mir zu bunt.

"Hören Sie gut zu! Entweder Sie bringen mich auf der Stelle zu Torturro oder ich lasse hier jetzt eine Haussuchung durchführen. Mal sehen, wie das Ihren Gästen gefällt, Mister!"

"Sie bluffen!", erwiderte der Breitschulterige mit einem siegessicheren Gesichtsausdruck. "Sie haben keinen Durchsuchungsbefehl! Oder?"

"Den brauche ich auch nicht.

"Ach!"

"Nicht bei Gefahr im Verzug!"

Er runzelte die Stirn.

Ich legte ihm ein Bild von Norman auf den Tisch.

"Dieser Mann war vor kurzem hier - und vielleicht ist er es noch. Das ist ein gesuchter Killer. Wenn Sie ihn decken, kommen Sie in Teufels Küche..."

Der Breitschulterige nahm das Bild, sah es sich mit schmal gewordenen Augen an. Ich spürte, das es etwas in ihm auslöste. Er wurde unsicher.

"Mr. Torturro ist nicht da", versicherte er.

Orry meldete sich über den Ohrhörer.

"Unsere Leute sind eingetroffen, Murray. Keine Maus kommt jetzt noch aus dem NIGHT FEVER!"

"Gut", sagte ich laut genug, dass der Breitschulterige es mithören musste. "Dann werden wir hier mal alles auf den Kopf stellen..."

"Sie machen einen großen Fehler!", zeterte der Breitschulterige.

"Nein Sie machen einen - indem Sie diesen Mann hier decken." Ich deutete auf das Foto. "Einen Cop-Killer - neben all dem anderen, was er auf dem Kerbholz hat."

Der Breitschultrige sah mich grimmig an.

"Mr. Torturros Verbindungen reichen bis in höchste Kreise!", versuchte er mir zu drohen. "Wenn Sie hier einen Fehler machen, dann können Sie sich schonmal Gedanken über einen neuen Job machen!"

"Um mich brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen", gab ich kühl zurück.

Krimi Jahresband 2020 - 11 Spannungsromane in einem Band!

Подняться наверх