Читать книгу Nikon Z 5 - Frank Späth - Страница 28
Auswahl des Bildfelds
ОглавлениеDie Z 5 hat einen Vollformatsensor mit den Abmessungen 36 × 24 mm. Diese Größe heißt bei Nikon traditionell »FX«-Format. Auf sie sind die Nikon-Z-Objektive gerechnet, auf sie beziehen sich auch die Brennweitenangaben auf den Objektiven. Wer möchte, kann zur Aufzeichnung seiner Fotos aber auch eine kleinere Aufnahmefläche verwenden, beispielsweise das Format »DX« (das bei Nikon für Kameras mit dem kleineren APS-C-Sensorformat steht). Bei »DX« ist das aktive Bildfeld nur noch 24 × 16 mm groß – Sie verzichten also auf Pixel an den Rändern und erhalten Fotos mit maximal 10 Millionen Bildpunkten. Zugleich verändert sich der Bildwinkel, da Sie ja einen kleineren Ausschnitt auf dem Sensor zur Aufzeichnung nutzen: Er wird kleiner und damit einher geht eine scheinbare Verlängerung der Brennweite. Vereinfacht ausgedrückt erhalten Sie mehr Telewirkung (ca. 1,5fache Verlängerung). Und das kann, gerade beim Einsatz des Setzooms 24-50 mm durchaus gewünscht sein.
Sollten Sie übrigens per FTZ-Adapter ein DX-Nikkor aus der Spiegelreflexwelt von Nikon an der Z 5 ansetzen, dann schaltet sie (wenn sie das Objektiv erkennt) automatisch auf das kleinere Bildfeld um. Damit wird verhindert, dass die Bildränder stark abschatten, da der Bildkreis eines DX-Objektivs den großen FX-Sensor natürlich nicht bis in die Ecken ausleuchten kann.
Neben dem DX-Bildfeld bietet die Z 5 noch das quadratische 1:1-Seitenverhältnis mit einer Aufnahmefläche von 24 × 24 mm (maximal 16 Millionen Pixel) sowie das extrem breite 16:9-Bildfeld an, das nicht in der Breite, wohl aber in der Höhe beschnitten ist und 36 × 20 mm mit bis zu 20 Millionen Bildpunkten nutzt.
Natürlich können Sie Bildfeld und Seitenverhältnis auch nachträglich in der Bildbearbeitung ändern. Dennoch macht eine Änderung vor der Aufnahme bei manchen Motiven Sinn, zumal Ihnen die Kamera auf dem Monitor den jeweils exakten Bildausschnitt für das gewählte Bildfeld anzeigt. Auf der übernächsten Doppelseite sehen Sie Beispiele für verschiedene Bildfelder/Seitenverhältnisse.
An diesen beiden Screenshots können Sie gut sehen, wie sich die scheinbare Brennweite durch das Umschalten vom »FX«- (oben) auf das »DX«-Format (unten) verlängert.
KAUFBERATUNG
So finden Sie die richtige Speicherkarte
Ob Serienbilder, Belichtungs-, Fokusreihen, RAW-Format oder 4K-Video: Viele Funktionen der Z 5 sind extrem speicherhungrig, daher hier eine kleine Kaufberatung zum Thema SD-Karte. Wir widmen uns im Folgenden primär der Geschwindigkeit, aber auch der Kapazität und Stabilität. Wichtig vorab: Finger weg von Billigkarten! Die Speicherpreise sind ohnehin im Keller; wer hier am falschen Ende spart, verliert womöglich seine Daten durch mechanischen Kartenbruch, durch Röntgenstrahlen bei der Gepäckkontrolle am Flughafen oder durch Fehlfunktionen der Speicherbausteine und Controller.
Die schnellsten Karten bieten derzeit die Speicherspezialisten Lexar, San-Disk und Toshiba. Kamera- und Elektronikkonzerne, etwa Panasonic und Sony, Kingston und Samsung sowie Zubehörprofis wie Hama sind ebenfalls gut im Rennen, das haben Tests der Zeitschrift PHOTOGRAPHIE gezeigt. Was eine Speicherkarte können muss, und was Sie für Ihre Nikon benötigen, schlüsseln wir im Folgenden auf.
Die Z 5 bietet zwei Kartenslots, die beide mit der derzeit höchsten Geschwindigkeitsklasse kompatibel sind: SDXC UHS-II, die enorme Tempozuwächse beim Schreiben der Daten in der Kamera, aber auch beim Übertragen der Daten auf den Computer bringt – vorausgesetzt, Sie nutzen hier ein UHS-II-kompatibles Lesegerät. Zur Einordnung der Geschwindigkeit finden wir verschiedene Beschreibungen parallel auf den Speicherkarten, und es ist nicht eindeutig, ob diese Angaben immer zutreffend sind. Grund dafür ist, dass einige Hersteller die maximale Lesegeschwindigkeit in Megabyte pro Sekunde angeben, besonders, wenn diese deutlich höher ist als die (wichtigere) Schreibgeschwindigkeit. Die Lesegeschwindigkeit ist purer Luxus auf dem Weg der Daten von der Karte in den Computer, die Schreibgeschwindigkeit limitiert hingegen das Tempo, mit dem die Nikon ihre Bilder auf die Karten speichern kann.
Wir finden hier die Angaben Class 2, 4, 6 oder 10, wobei die Zahl die Speichermenge (in MB pro Sekunde) angibt, die mindestens erreicht wird. Weitere Einteilungen sind: U1 oder U3 sowie V10, V30, V60, V90. Die sogenannte Video-Speed-Class V10 etc. gibt ebenfalls die Datenmenge in MB/s an; bei den UHS-Klassen entspricht U1 der Videoklasse V10 und U3 der Einordnung V30, also 10 MB/s respektive 30 MB/s. Diese UHS-Speed-Class hat aber nichts zu tun mit der Unterscheidung in UHS-I und UHS-II!
Die römische Ziffer I oder II in Verbindung mit der UHS-Bezeichnung beschreibt die Schnittstelle und die damit verbundene mögliche Bus-Geschwindigkeit. Auf der Rückseite der SD-Karten sieht man bei UHS-I-Karten eine Kontaktleiste am oberen Rand. Bei den UHS-II-Typen kommt eine zweite Leiste hinzu. UHS-I-Karten bieten einen Datentransfer von maximal 152 MB/s, UHS-II-Modelle von 312 MB/s. Inzwischen taucht auch ein UHS-III-Standard auf, der das Tempo von UHS-II noch einmal verdoppeln soll. Dieser ist aber noch nicht wirklich im Handel angekommen.
Was Sie tatsächlich brauchen, lässt sich am besten an der Videografie festmachen, denn hier laufen die wirklich großen Datenmengen auf. UHS-I-Karten mit der Klassifizierung U3, also garantiert 30 MB/s, eignen sich für die meisten Full-HD- und auch 4K-Aufnahmen bis 30 Bilder pro Sekunde. Darüber hinaus sollten Sie zu V60- bis V90-Karten greifen. Eine UHS-I-Karte mit U3 oder V30 reicht den meisten Fotografen also aus, darunter sollten Sie nicht arbeiten. Wenn Sie viel filmen, eine schnellere Aufzeichnung für Zeitlupen nutzen oder regelmäßig mit 4K-Video arbeiten, ist eine UHS-II-Karte die bessere Wahl. Unsere Tests haben gezeigt, dass auch die Ausdauer bei maximaler Serienbildfunktion deutlich vom UHS-II-Standard profitiert.
Die UHS-II-Slots der Z 5 sind abwärtskompatibel. So können alle derzeit erhältlichen Karten verwendet werden. »SD«-Modelle (bis maximal 2 GB) spielen heute keine Rolle mehr, zudem sind sie nur in vergleichsweise langsamen Geschwindigkeiten zu haben, sodass auch vorhandene Karten nicht benutzt werden sollten. »SDHC« steht für »High Capacity« und erlaubt Kapazitäten bis maximal 32 GB, »SDXC« (»Extended Capacity«) bis maximal 2 TB. Denken Sie daran, Ihre Speicherkarten regelmäßig zu kopieren – in die Cloud oder auf eine externe SSD oder Festplatte – und möglichst wenige Bilder direkt in der Kamera zu löschen. Formatieren (nicht löschen) Sie Ihre Speicherkarte regelmäßig in der Kamera, so ist die größtmögliche Sicherheit der Daten gegeben.
Wie eine SSD-Festplatte, so steckt auch die kleine SD-Karte voller Elektronik, und es kommt nicht zuletzt auf die Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit der Speicherbänke und Controller an. Wer einen Namen hat, der hat auch etwas zu verlieren. Und so ist die Chance auf eine qualitativ hochwertige Karte vom Speicher- oder Kameraprofi größer als bei einem No-Name-Produkt, das vielleicht ein paar Euro günstiger ist. Eine gute Speicherkarte hält einer gewissen mechanischen Belastung stand, das heißt, sie bricht nicht sofort auseinander, wenn sie sich in der Hülle verklemmt oder Sie sich darauf setzen. Sie hält größeren Temperaturunterschieden stand (etwa wenn Sie die Karte im Auto vergessen) und Sie müssen auch nicht jedes Mal beim Sicherheitscheck am Flughafen die Röntgenstrahlen fürchten.
Selbst Speicherkarten, die ins Wasser fallen, sollten ihre Daten sicher behalten. Wenn es dann doch einmal zu einem Datenverlust kommt, bieten namhafte Hersteller meist eine kostenlose Rescue-Software an.
MOTIV-WORKSHOP
Gestaltung mit den verschiedenen Bildfeldern
Die Nikon bietet im Menü »Auswahl des Bildfeldes« drei alternative Bildfelder als Ergänzung zum originären »FX«-Sensorformat an – daraus ergeben sich verschiedene Seitenverhältnisse: 3:2 im »FX«-(36 × 24 mm) und »DX«-Format (24 × 16 mm), »1:1« (24 × 24 mm) und »16:9« (36 × 20 mm). Nutzen Sie dieses Angebot aktiv für die Bildgestaltung! Natürlich können Sie ein 3:2-Bild auch später noch in Nikons »Capture NX-D« oder einem anderen Bildbearbeitungsprogramm auf alternative Formate stutzen (nichts anderes als Pixelbeschneidung passiert ja auch in der Kamera). Aber die Bildgestaltung eines 16:9-Breitformats direkt im Sucher oder auf dem Monitor ist um Klassen kreativer.
Das »FX«- und das »DX«-Format besitzen zwar unterschiedliche Bildgrößen, weisen aber gemeinsam das 3:2-Seitenverhältnis auf, das man auch vom klassischen Kleinbildfilm her kennt. Die obere Aufnahme entstand mit dem »FX«-Bildfeld.
Links dasselbe Motiv, aufgenommen mit dem 1:1-Bildfeld, das an analoge Mittelformatkameras à la Hasselblad erinnert. Unten das extrem breite und im Querformat sehr gut für die Diashow am Flachbildfernseher geeignete 16:9.
Danke an Hagenbecks Tierpark, Hamburg.