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MOTIV-WORKSHOP
ОглавлениеWenig leicht heißt meist schwierige Farben
Mit dem großen Vollformatsensor der Nikon Z 5 und der immer größer werdenden Auswahl an lichtstarken Objektiven fürs Z-Bajonett (beziehungsweise adaptierten F-Nikkoren) sind Sie gut gerüstet für Aufnahmen bei wenig Licht, auch »Available Light« genannt. Das kann die berühmte »Blaue Stunde« sein oder auch – wie in unserem Beispiel – ein Laden, der am Abend von Scheinwerfern beleuchtet wird. Die Herausforderungen, die solche Motive an Kamera und Fotograf stellen, sind vielfältig – und Sie sollten solche Szenen auf gar keinen Fall der grünen Vollautomatik anvertrauen. Denn bei Bildern mit wenig Licht geht es meist nicht vornehmlich darum, künstliches Licht in die Szene zu bringen (beispielsweise durch einen Blitz), sondern mit dem vorhandenen Angebot an Licht klarzukommen. Dann nämlich werden Sie mit stimmungsvollen Bildern belohnt – sofern Sie ein paar Kleinigkeiten beachten.
Zunächst: keinen Blitz einsetzen, ISO auf Auto oder auf 1600 bis 6400 stellen, Kamera stabil halten (natürlich bei aktiviertem Bildstabilisator). Eine lichtstarke Festbrennweite wie beispielsweise das Nikkor Z 1,8/50 mm ist in solchen Situationen natürlich nützlicher als das ziemlich lichtschwache Set-Zoom Nikkor Z 4-6,3/24-50 mm. Mit großer Blendenöffnung, hohem ISO-Wert und einer möglichst kurzen Verschlusszeit haben Sie bei wenig Licht das stets akute Problem der Verwacklung meist gut im Griff. Die bei Mischlichtsituationen drohenden Farbstiche bekommen Sie mit manuellem Weißabgleich gebändigt – noch besser: mit dem RAW-Format. Denn hier lässt sich der Weißabgleich auch noch später setzen. Für unser Bildbeispiel rechts haben wir das RAW-Format verwendet und den Weißabgleich in »Capture NX-D« am Rechner vorgenommen, weil uns der automatische Abgleich aus der Kamera (kleines Bild) ein wenig zu kühl war.