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Nachkirchliches Christentum

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Dies ist der Versuch, Christsein ohne Zugehörigkeit zu einer identifizierbaren Gemeinschaft zu leben, die sich regelmäßig zu Anbetung, Gebet, Gemeinschaft und gegenseitiger Ermutigung sammelt. Befürworter von Christsein ohne Gemeinde halten spontane Gemeinschaft (zum Beispiel bei einer Tasse Kaffee) und persönliche Freundschaft für das, was das Neue Testament unter Gemeinde versteht. Wer sich zu diesem Paradigma bekennt, glaubt an eine gestaltlose, nebulöse Phantomgemeinde.

Solche Ansichten entbehren jeder neutestamentlichen Grundlage. Die Gemeinden im ersten Jahrhundert waren auffindbare, identifizierbare und erkennbare Gemeinschaften, die sich regelmäßig an bestimmten Orten versammelten. Deshalb konnte Paulus seine Briefe an spezifische Ortsgemeinden richten und dabei ganz bestimmte Leserkreise vor Augen haben (vgl. Röm 16). Wahrscheinlich wusste er sogar, wann sie sich trafen (vgl. Apg 20,7; 1 Kor 14) und mit welchen geistlichen Herausforderungen sie gemeinsam zu kämpfen hatten (vgl. Röm 12–14; 1 Kor 1–8). Der nachkirchliche Ansatz kann nicht als bibelgemäß gelten, entspricht aber freilich dem heutigen Wunsch nach Beziehungsnähe ohne Verbindlichkeit.

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