Читать книгу Bücher für die einsame Insel - François Armanet - Страница 25
Eduardo Berti
ОглавлениеFebruar 2015
Das ist für mich eine sehr schwierige Frage … Ich glaube, ich würde als Erstes das Gesamtwerk von Jorge Luis Borges mitnehmen. Nicht irgendeine Ausgabe, sondern das alte, dicke grüne Buch, das meinen Eltern gehört hat und seit Jahren bei mir herumsteht. In den siebziger Jahren stand diese Ausgabe in allen Haushalten Argentiniens (ein Land, das in jener Epoche selbst einer verlorenen Insel glich). Dieses grüne Buch war ein bisschen wie eine Bibel; und wie es oft mit der Bibel ist, hatte wahrscheinlich nur ein Teil der Leute, die den dicken Borges vorzeigten, ihn wirklich gelesen. Vielleicht würde ich auch eine sehr schöne Ausgabe sämtlicher Erzählungen oder der »besten Erzählungen« von Henry James oder Tschechow mitnehmen. Und schließlich wäre ich glücklich, ein Buch wie die Hunderttausend Milliarden Gedichte von Raymond Queneau bei mir zu haben. Dank der wissenschaftlichen Magie der kombinatorischen Poesie hätte ich gleichermaßen die Illusion, zu schreiben (auch wenn es auf der Insel kein Papier gibt), und die Illusion, ein unerschöpfliches Buch bei mir zu haben.
Geboren 1964 in Buenos Aires (Argentinien)
La mujer de Wakefield • La vida imposible • Todos los Funes