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Vorwort

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Wenn Rhetorik die Theorie der Wirkung einer Äußerung ist, dann ist rhetorische Ethik die Theorie des moralischen Umgangs mit dieser Wirkung. Auf diese kurze Formel lässt sich die These des vorliegenden Buches bringen. Die Legitimation dafür liegt in der Ambivalenz rhetorischer Wirkungsmacht, denn was dem Redner nützt, kann den Zuhörern schaden, wenn er sie nur überredet, ohne sie auch zu respektieren und überzeugen zu wollen. Gegenstand dieser rhetorischen Ethik – will sagen: dieser Ethik der Rhetorik – sind die Normen rhetorischen Handelns, die den Redner gegenüber den Zuhörern bei aller persuasiven Beeinflussung auch moralisch glaubwürdig machen. Das hier vorgelegte Buch will aber nicht nach Art rhetorischer Ratgeber Rezepte für richtiges Verhalten geben. Stattdessen will es die ethischen Begriffe und Prinzipien präsentieren, die der Redner genauso wie die Vorschriften der rhetorischen Technik kennen und berücksichtigen sollte, wenn er verantwortlich mit der Rhetorik umgehen will. Es beschränkt sich auf das Verhältnis von Redner und Rede als Kernthema der Rhetorik und vernachlässigt daher – mit Ausnahme einiger Überlegungen zur Medienethik am Schluss – alle disziplinären Weiterungen auf diesem Feld. Die Arbeit ist eine systematische Fortsetzung meiner geschichtlichen Untersuchung des Rednerideals1 und versteht sich als eine auf die Rhetorik konzentrierte Bereichsethik, die mit ihren Vorstellungen zum Entwurf eines modernen Leitbilds für rednerisches Handeln beitragen will.

Herzlich danken möchte ich Simon Drescher, Jessica Heesen, Olaf Kramer, Hans Krämer (†), Manfred Kraus, Dietmar Till und Niels Weidtmann, die mit mir oft über Fragen einer rhetorischen Ethik gesprochen und meinen Text kritisch gelesen haben. Ebenso möchte ich mich bei Lukas Beck bedanken, der die Register erstellt hat. Gewidmet ist das Buch Walter Jens, der mir zuerst die Rhetorik nahegebracht hat.

Rhetorische Ethik

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