Читать книгу Ferienhaus für eine Leiche - Franziska Steinhauer - Страница 11
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»Du liebe Güte, Gunnar!«, entrüstete sich Inga. »Das kann doch nun wirklich nicht zu viel verlangt sein! Du sollst doch nur mal überlegen, ob sie der deutschen Frau ähnlich sah oder nicht!«
Doch Gunnar grunzte nur abwehrend.
»Wie kann sich ein erwachsener Mann nur so jämmerlich anstellen! Stell dir nur vor, wie das wäre, wenn wir nicht nur eine Leiche finden, sondern auch noch deren Namen nennen könnten!« Inga war ganz aus dem Häuschen. Das war die mit Abstand aufregendste Angelegenheit, die sie je erlebt hatte. »Denk nur, wir kämen bestimmt in die Zeitung! Auf der ersten Seite würden sie unser Foto bringen und die ganze schreckliche Geschichte dazu: Sicher würden sie auch von deinem Schock schreiben und davon, dass dir jetzt andauernd schlecht ist. Das wäre doch eine große Sache.«
»Mir ist nur andauernd übel, weil du ständig von der Toten sprichst!«, versuchte Gunnar sich zu wehren. »Außerdem solltest du lieber wollen, dass sie den Täter fangen und nicht hoffen, selbst in die Zeitung zu kommen!« Vorwurfsvoll sah er seine Frau an. Wie konnte man nur so sensationslüstern sein?
Er schüttelte angewidert den Kopf.
»Aber vielleicht kriegen sie den Mörder rascher wenn unsere Geschichte in die Zeitung kommt!«, rechtfertigte Inga ihren Vorstoß. »Wenn alle mithelfen den Täter zu fassen, geht’s doch schneller.«
»Inga, wenn es wirklich die Leiche von einer unserer Gastfamilien war, ist der Täter doch wahrscheinlich längst zu Hause. Da wird er wohl kaum von Lesern der Göteborggazette gefasst werden«, wandte Gunnar gereizt ein, doch so einfach ließ sich Inga nicht überzeugen.
»Vernunft hin, Vernunft her – ich finde ja nur, es wäre ganz gut, wenn du sagen könntest, ja, die Tote gehörte zu der Familie aus Deutschland. Du musst doch die Frau erkannt haben! Das würde auch der Polizei nutzlose Recherchen in der falsche Richtung ersparen. Also, überleg doch nochmal …«
Gunnar stand auf, nahm sein Buch vom Tisch und verließ den Raum. Kurz darauf hörte Inga, wie der Schlüssel in der Badezimmertür gedreht wurde.
»Der Zeuge entzieht sich durch Flucht auf die Toilette! Das gibt’s doch gar nicht. Unglaublich!«