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Fin de Siècle und ästhetische Moderne – Versuche der Bestimmung
ОглавлениеIn der Bezeichnung Fin de Siècle, die sich – aus dem französischen Theater des späten 19. Jahrhunderts übernommen – schon früh auch in Deutschland in der Kunst- und Literaturwissenschaft eingebürgert hat, ist das Spätzeitliche betont. Der Begriff taucht 1886 in Zolas Roman L‘Œuvre auf, zugleich auch in der Zeitschrift Le Décadent, 1888 erscheint in Paris die Komödie Fin de siecle von Jouvenot und Micard. Wenig später verwenden dann auch deutschsprachige Autoren die Bezeichnung, so Marie Herzfeld, Hugo von Hofmannsthal und Hermann Bahr in einem 1891 unter diesem Titel erschienenen Novellenband.12 Im zeitgenössischen Verständnis bezeichnet der Begriff sowohl das eher positive Bewusstsein, das fortschrittsgläubige 19. Jahrhundert überwunden zu haben, als auch das pessimistisch getönte Gefühl, an einem Endpunkt zu stehen, von dem aus eine Progression zunächst nicht bestimmbar scheint. Als emphatischer Programmbegriff verwendeten schon die naturalistischen Erneuerer den Begriff der Moderne oder des Modernen, der inzwischen mit dem des Fin de Siècle eng verbunden erscheint, im damaligen Verständnis aber auch einen Gegensatz ausdrückt. Im naturalistischen Kunstprogramm der Gruppe Durch! von 1886 wird gegen das Verhaftetsein in Antikenkult und Epigonalität offensiv das Moderne gesetzt, statt an einem Endpunkt sieht man die deutsche Literatur an einem „Wendepunkt ihrer Entwickelung angelangt, von welchem sich der Blick auf eine eigenartige bedeutsame Epoche eröffnet.“13 Die moderne Literatur wird hier auf einen Fortschritt verpflichtet, aus dem heraus das Gebot der realistischen Darstellung erwächst, denn sie „soll den Menschen mit Fleisch und Blut und mit seinen Leidenschaften in unerbittlicher Wahrheit zeichnen“14.
Von unserer Gegenwart her gesehen markiert der Begriff Fin de Siècle eine Schwellenzeit, eine Übergangsperiode hin zu den Entwicklungen und Verwerfungen, die im Verlaufe des 20. Jahrhunderts folgen sollten. Der Übergang zur Moderne ist in den verschiedenen gesellschaftlichen und kulturellen Sektoren sehr unterschiedlich ausgebildet, die mangelnde Synchronizität ist verantwortlich für viele der heute schwer verständlichen Konflikte. So besteht neben den unzweifelhaften Fortschritten in den industriellen Fertigungstechniken, den naturwissenschaftlichen Erkenntnissen, den militärischen wie wirtschaftlichen Entwicklungen, vor allem im preußisch geprägten deutschen Kaiserreich ein starrer Beamtenapparat und eine äußerst konservative Militärkaste. Neben freizügigen und toleranten Positionen leben antidemokratische und antisemitische Haltungen fort, neben Freiheiten des individuellen Umgangs und der Selbstpräsentation stehen für Frauen in vielen Bereichen nach wie vor eingeschränkte Möglichkeiten, von der Bildung bis hin zu den Kleiderordnungen. Besonders in die Innenwelt der Individuen, die Mikrostrukturen der Psyche scheint die Moderne noch nicht allgemein gedrungen zu sein; sie sei, schreibt Hermann Bahr 1890, „nur in unserem Wunsche und sie ist draußen überall, außer uns“15. Die Moderne erscheint auch als eine bedrohliche, potentiell vernichtende, aber unentrinnbare Gewalt, wie Bahr in gesteigertem Pathos, aber zugleich mit zeittypischer Tendenz kündet:
Es kann sein, daß wir am Ende sind, am Tode der erschöpften Menschheit, und das sind nur die letzten Krämpfe. Es kann sein, daß wir am Anfange sind, an der Geburt einer neuen Menschheit, und das sind nur die Lawinen des Frühlings. Wir steigen ins Göttliche oder wir stürzen, stürzen in Nacht und Vernichtung – aber Bleiben ist keines. […] In uns wuchert die Vergangenheit noch immer und um uns wächst die Zukunft.16
Die Forschung zum Fin de Siècle hat in den letzten Jahrzehnten die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in vielen Einzeluntersuchungen näher gefasst, sie ist der „Pluralisierung der Trägerschichten von Kunst, der Ausdifferenzierung der Wissenschaften und des hohen Innovationstempos“17 nachgegangen; die davor übliche Tendenz zur Isolierung der Einzelphänomene konnte weitgehend überwunden werden. Allerdings ließen sich gerade in der Literaturwissenschaft auf längere Zeit perspektivische Verengungen beobachten. Die ältere germanistische Forschung unterschied Teilaspekte und Richtungen wie Dekadenzliteratur, Symbolismus, Impressionismus oder auch Vitalismus, allesamt Hilfsbegriffe, teilweise schon um 1900 verwendet, die häufig mit bestimmten programmatischen und ideologischen Besetzungen aus Frankreich oder auch Skandinavien in den deutschsprachigen Bereich gelangten. Die gewohnte (und prinzipiell problematische) Epochenklassifizierung stieß hier an ihre Grenzen, und als ‚Epoche‘ erscheint das Fin de Siècle in den seriösen Darstellungen inzwischen auch nur selten.
Viktor Žmegač wies im Vorwort zu dem von ihm 1981 herausgegebenen Sammelband zur Fin-de-Siècle-Forschung auf die entscheidende Bedeutung der Phase für die folgende europäische Geschichte hin, klassifizierte sie dann im literaturwissenschaftlichen Sinne eher vage als „die Zeit eines literarischen und künstlerischen Stilgemenges“18. Auch der ausgewiesene Dekadenz-Forscher Wolfdietrich Rasch erwähnte die „sich rasch ablösenden ‚Stile‘“19; zugleich betonte er die Unsicherheit bei der Sichtung und Bewertung der literarischen Werke:
Das harte Nebeneinander von echten und verdorbenen Formen, von Kunst und Pseudokunst, die Unsicherheit des Formniveaus auch bei respektablen Künstlern machen das Gesamtbild der Zeit um 1900 verwirrend zwiespältig und begründen bei Nachlebenden eine häufig wahrnehmbare Unsicherheit des Urteils, ein Misstrauen gegen Dichtung und Kunst der Jahrhundertwende, das sich nicht selten auch auf ihre gelungenen Schöpfungen erstreckt.20
Bei der Wertungsfrage scheint ein Misstrauen der Literaturwissenschaft durch, das mit ihren eigenen ideologischen Wurzeln zu tun hat. In der Tradition von Max Nordau und anderen Degenerationstheoretikern wurde die Literatur der Jahrhundertwende letztlich als affiziert vom ‚dekadenten‘ Zeitgeist angesehen und so abgewertet. Im Hintergrund stehen hier immer noch musterhaft die Ideale und Formgesetze der Weimarer Klassik, zudem eine Abwehrhaltung gegen die großstädtische Zivilisation. Die Fixierung auf das Dekadenz-Paradigma und dessen Implikationen verschärfte sich bis hin zu einer restaurativ-völkischen Rezeptionsform, die weite Teile der Vorkriegsliteratur als minderwertig und ‚volksfremd‘ denunzierte.21 Endgültig überwunden wurden diese Abwehrhaltungen der Literaturwissenschaft erst durch die späte Rezeption der bereits 1930 auf Italienisch erschienenen umfassenden komparatistischen Studie Liebe, Tod und Teufel. Die Schwarze Romantik von Mario Praz; einflussreich war auch die in der Einleitung ebenfalls vergleichend vorgehende deutschsprachige Darstellung Fin de siècle. Kommentar zu einer Epoche von Jens Malte Fischer.22
Inzwischen ist in wissenschaftlicher Perspektive die Bezeichnung Fin de Siècle eine feste Verbindung mit dem Begriff der literarischen Moderne eingegangen, die hier, so wird angenommen, ihren eigentlichen Anfang nahm. Aber auch diese Neuetikettierung hat das Dilemma der historischen Bestimmung nicht verschwinden lassen. In der Neufassung des Reallexikons der deutschen Literaturwissenschaft erscheint als gemeinsamer Nenner lediglich die Abkehr vom Naturalismus, ansonsten ist die Rede weiterhin von einer Übergangsperiode, „eine Vielzahl unterschiedlicher Phänomene und Tendenzen umfassend“23. Die neueste (und eigentlich erste) groß angelegte, den internationalen Kontext einbeziehende Darstellung, das Handbuch Fin de Siècle, spricht von „Sattelzeit“, bestimmt von der „Vielfalt des Nebeneinander“.24 Das Unbehagen an der Bestimmung der Phase wird häufig direkt formuliert, etwa in Peter Sprengels Geschichte der deutschsprachigen Literatur.25 Hans Richard Brittnacher ist der Ansicht, dass sich der Begriff des Fin de Siècle zwar nicht als Epochenbezeichnung, aber als „Formel“26 bewährt habe, der ein „unverwechselbares Profil“27 zukomme, das vor allem durch die „Krisenerfahrung des Jahrhundertendes bestimmt“28 sei. In diesem Zusammenhang ist die im Anschluss an Nietzsche immer wieder formulierte Kritik an der Dekadenz von Bedeutung, hier verstanden als Versuch, „das Neue als das gleichzeitig Verschwindende zu beschreiben“.29 Offenbar ist es gerade diese Krisenerfahrung, die die Dynamik der Zeit um 1900 begründet, verbunden mit dem Willen zur Neukonstruktion oder Restitution des Fragmentierten. Die auf das Dekadenz-Phänomen fokussierte ältere Literaturwissenschaft neigte dazu, die Stimmen und Stimmungen des Aufbruchs in dieser Zeit zu unterschätzen (oder abzuwerten), die Bejahung von technologischem und medialem Fortschritt, die ambivalente Faszination durch die großstädtische Zivilisation. Der Zusammenhang von Kultur, Literatur und Technik ist für diese Zeit überhaupt erst spät untersucht worden.30 Überwunden wurde auch die einseitige und isolierte Analyse von Stilmerkmalen und formalen Spezifika; wesentliche Merkmale dieser „Epochenscheide“31 werden zunehmend im kulturhistorischen Gesamtbild erkannt, wie es der Historiker Paul Nolte als Aufgabe formuliert hat:
Während die Erforschung der ‚Hochkultur‘ des Kaiserreichs […] von Malerei und Architektur, Theater und Wissenschaft in den letzten Jahren spürbar in Gang gekommen ist, […] klaffen noch deutliche Lücken, was den Wandel der populären Kultur, die Entstehung des Phänomens der Massenkultur in dieser Zeit einschließlich der Veränderung von Lebensformen und Lebensstilen angeht.32
Diese Forderung wurde zwar in einzelnen Disziplinen und speziellen Projekten befolgt, in den Literaturgeschichten, Überblicksdarstellungen und Einführungen zur Literatur des Fin de Siècle hat dies bisher jedoch kaum einen Niederschlag gefunden.33 Immer noch erscheint die Forschung zersplittert, jedenfalls was die Vermittlung mit den spezifisch literaturgeschichtlichen Fragestellungen angeht. So sind die Frühgeschichte des Films wie andere Formen der populären Kultur gut erforscht (gerade im Rahmen einer ‚Filmphilologie‘), das Verhältnis bestimmter Autoren wie Schnitzler, Hauptmann oder Döblin zum Film wurde zum Gegenstand von Studien, die Betrachtung der literarischen Entwicklung vollzieht sich allerdings immer noch weitgehend ohne die Integration dieser Ergebnisse.
Wie sich bündige Charakterisierungen des Fin de Siècle verbieten (obwohl diese Zeit immer wieder als fest umrissene ‚Epoche‘ in Studienplänen und Einführungen auftaucht), so bleiben auch Periodisierungen unbefriedigend. Wenn man sie als Geburtsphase der kulturellen Moderne versteht, so muss zugleich ihre Verankerung im ‚langen‘ 19. Jahrhundert (Longue durée34 mitbedacht werden – etwa angesichts des nachwirkenden Historismus.
Der Beginn der ‚klassischen Moderne‘ in den verschiedenen Künsten wird allgemein an die Zeit des späten 19. Jahrhundert bzw. der Jahrhundertwende gekoppelt, auch wenn die Frühformen weit zurück reichen, auch Teile der Frühromantik tragen bereits Züge dieser Modernität: Unabgeschlossenheit, Krisenbewusstsein, Pluralität der Ausdrucksweisen und Stile, antimimetische Grundrichtung. Zugleich ist der Begriff nach wie vor nicht unumstritten und wird von weiteren kategorialen Versuchen überlagert, erweitert, konterkariert.35 Die Setzung von Eckdaten bleibt bis zu einem gewissen Grade willkürlich (wenn sie auch im Einzelfall gut begründet sein kann); in der Literaturwissenschaft sind immer wieder entsprechende Versuche unternommen worden. So ist bei Viering das Fin de Siècle „eine Übergangsphase, die mit der Abkehr vom Naturalismus um 1890 […] beginnt und erst um 1910 mit dem Aufkommen des Expressionismus endet“36. Würffel in der Einleitung zum Handbuch Fin de Siècle versteht darunter „eine Epoche, welche die vorletzte Jahrhundertwende, den Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert, im Zentrum eines Zeitraums situiert, der sich von der Mitte der achtziger Jahre des 19. Jahrhunderts bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs erstreckt“37; Kimmich/Wilke schreiben in der Einführung in die Literatur der Jahrhundertwende (2006): „Die Entstehungs- und Erscheinungsjahre der Texte, die den Zeitraum ‚um 1900‘ in literarischer Hinsicht maßgeblich geprägt haben, legen es […] nahe, sein Ende im Umfeld schon des Jahres 1910 zu verorten.“38 Auch für Fähnders in Avantgarde und Moderne 1890–1933 ist 1910 das Schlüsseljahr und Ende der Jahrhundertwende als literarischer Phase, mit dem eigentlichen Neubeginn durch die Formierung der expressionistischen Avantgarde.39
Der vorliegende Sammelband kann – schon von seinem Umfang her, aber auch auf Grund der Heterogenität und Offenheit des Gegenstandes – nicht den Anspruch erheben, auch nur annäherungsweise ein Gesamtbild des Fin de Siècle zu bieten. Er will stattdessen einige der anerkannt bedeutenden Autoren in den Vordergrund rücken, aber auch solche zeittypischen Aspekte, die in der kulturwissenschaftlichen Diskussion in jüngerer Zeit verstärkt thematisiert wurden: den Zusammenhang von Literatur und Psychologie/Psychoanalyse, großstädtische Zentren der Herausbildung von Modernität, den Anteil weiblichen Schreibens, die Bedeutung der entstehenden Unterhaltungskultur. Demgegenüber treten Fragen der Stilistik, der Gattungsbestimmung, der philosophisch-geistesgeschichtlichen Grundlagen (etwa die Lebensphilosophie), der verschiedenen ‚-Ismen‘ etwas zurück. Unverzichtbar erscheint freilich ein Abschnitt zur Décadence, die (etwa im, Renaissancismus‘) den literarischen Ausdruck der Jahrhundertwende deutlich geprägt hat. Bei den Autoren war – gemäß den Vorgaben der Reihe – eine Auswahl auf wenige unabdingbar, aber schwierig. Es ist nicht auszuschließen, dass hier persönliche Präferenzen des Herausgebers ins Spiel gekommen sind. Man könnte sich durchaus fragen, warum so wichtige Schriftsteller wie Stefan George oder Carl Sternheim nicht mit einem eigenen Beitrag bedacht wurden. Insgesamt gilt: Mit der Schwerpunktsetzung innerhalb dieses Buches sollte keine implizite Bewertung vorgenommen werden. Die Literatur der Jahrhundertwende wird getragen von einer Vielzahl von Autoren, die in ihrer Zeit nicht unbekannt waren, sondern auch in der Öffentlichkeit eine zentrale Rolle spielten, etwa Paul Heyse, viel gelesen und hoch gewürdigt, Max Halbe, Ernst von Wolzogen und Otto Julius Bierbaum, Initiatoren der ersten deutschen Kabarettversuche – oder auch Richard Dehmel, den seriöse Kritiker seinerzeit für den größten deutschen Lyriker der Epoche hielten. Die Wertungen haben sich geändert, und diese Namen sind aus der Erinnerung des Publikums geschwunden. Es sollte aber bedacht werden, dass sich die Jahrhundertwende in ihrer ganzen Vielgestaltigkeit und in ihrem Reichtum erst dann erschließt, wenn man besonders diese Schriftsteller in das Gesamtbild mit einbezieht.
Anmerkungen
1 Aus einer großen Zahl von Bildbänden und Schilderungen von Zeitgenossen sei herausgehoben Michael Epkenhans, Leben im Kaiserreich, Deutschland um 1900, Stuttgart 2012; als intensive Schilderung von Erziehungsprozessen der Zeit, Familiarität und Medien Michael Hagner, Der Hauslehrer. Die Geschichte eines Kriminalfalls. Erziehung, Sexualität und Medien um 1900, Berlin 2010, zu den populären ‚Kaiserfilms‘ Dominik Petzold, Der Kaiser und das Kino. Herrschaftsinszenierung, Populärkultur und Filmpropaganda im Wilhelminischen Zeitalter, Paderborn 2011.
2 Philipp Blom, Der taumelnde Kontinent. Europa 1900–1914, München 2009. S. 12.
3 Florian Illies, 1913. Der Sommer des Jahrhunderts, Frankfurt/M. 2012.
4 So Peter Borscheid, Das Tempo-Virus. Eine Kulturgeschichte der Beschleunigung, Frankfurt/M. 2004, bes. S. 165ff.
5 Ursula Link-Heer, „Le mal a marché trop vite.“ Fortschritts- und Dekadenzbewußtsein im Spiegel des Nervositäts-Syndroms, in: Wolfgang Drost (Hg.), Fortschrittsglaube und Dekadenzbewußtsein im Europa des 19. Jahrhunderts. Literatur – Kunst – Kulturgeschichte, Heidelberg 1986, S. 45–67, hier S. 46.
6 Max Halbe, Jahrhundertwende. Geschichte meines Lebens 1893–1914, Danzig 1935, S. 208; vgl. Max Nordau, Entartung, 2 Bde., Berlin 1892/93.
7 Hermann Bahr, Studien zur Kritik der Moderne, Frankfurt/M. 1894, S. 11.
8 Georg Simmel, Die Großstädte und das Geistesleben, in: Silvio Vietta (Hg.), Lyrik des Expressionismus, Tübingen 1976, S. 11.
9 Hugo von Hofmannsthal, Ein Brief, in: Gesammelte Werke in Einzelbänden, Bd. 7, Frankfurt/M. 1979, S. 461–472, hier S. 465.
10 Vgl. Joachim Radkau, Das Zeitalter der Nervosität. Deutschland zwischen Bismarck und Hitler, München 1998.
11 Rainer Maria Rilke, Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge, hg. u. komm. v. Manfred Engel, Stuttgart 1997, S. 7f.
12 Zur Begriffsgeschichte vgl. Peter Sprengel, Geschichte der deutschsprachigen Literatur 1870–1900. Von der Reichsgründung bis zur Jahrhundertwende, München 1998, S. 121ff.
13 Thesen der „Freien Litterarischen Vereinigung Durch!“, in: Das Magazin für die Litteratur des In- und Auslandes. Wochenschrift der Weltlitteratur, Jg. 55 (1886), Nr. 51, S. 810.
14 Ebd.
15 Hermann Bahr, Die Moderne, in: Moderne Dichtung. Monatsschrift für Literatur und Kritik, Jg. 1 (1890), H. 1, S. 13–15, hier S. 14.
16 Bahr, Die Moderne, S. 13 f.
17 Philip Ajouri, Rezension zu Sabine Haupt, Stefan Bodo Würffel (Hg.), Handbuch Fin de Siècle, in: Zeitschrift für Germanistik XIX – 3 (2009), S. 699–701, hier S. 700.
18 Viktor Žmegač, Zum literarhistorischen Begriff der Jahrhundertwende (um 1900), in: Viktor Žmegač (Hg.), Deutsche Literatur der Jahrhundertwende, Königstein/Ts. 1981, S. IX–LI, hier S. IX; vgl. auch S. VII.
19 Wolfdietrich Rasch, Aspekte der deutschen Literatur um 1900 (1967), in: Žmegač (Hg.), Deutsche Literatur der Jahrhundertwende, S. 18–48, hier S. 21.
20 Rasch, Aspekte der deutschen Literatur um 1900, S. 39.
21 Vgl. Jürgen Viering, Fin de siècle, in: Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft, hg. v. Klaus Weimar, Bd. 1, Berlin 1997, S. 602–605, hier S. 604f.
22 S. Mario Praz, Liebe, Tod und Teufel. Die Schwarze Romantik, München 1963; Jens Malte Fischer, Fin de siècle. Kommentar zu einer Epoche, München 1978.
23 Viering, Fin de siècle, S. 602.
24 Sabine Haupt u. Bodo Würffel, Hg., Handbuch Fin de Siècle. Ein Handbuch. Literatur, Kultur und Gesellschaft, Stuttgart 2008, S. XV (Vorwort).
25 Vgl. Sprengel, Geschichte der deutschsprachigen Literatur 1870–1900; Peter Sprengel, Geschichte der deutschsprachigen Literatur 1900–1918. Von der Jahrhundertwende bis zum Ende des Ersten Weltkriegs, München 2004.
26 Hans Richard Brittnacher, Ermüdung, Gewalt und Opfer. Signaturen der Literatur um 1900, in: Zeitschrift für Germanistik, Neue Folge 1 (2000), S. 77–94, hier S. 78.
27 Ebd.
28 Ebd.
29 Luca Crescenzi, Moderne und décadence um 1900, in: Literarische Moderne. Begriff und Phänomen, hg. v. Sabina Becker u. Helmuth Kiesel, Berlin 2007, S. 317–327, hier S. 317; zur Begriffsgeschichte S. 17 f.
30 Vgl. etwa Götz Großklaus u. Eberhard Lämmert (Hg), Literatur in einer industriellen Kultur, Stuttgart 1989; Thomas Kuchenbuch, Die Welt um 1900. Unterhaltungs- und Technikkultur, Stuttgart 1992 und die Studien von Harro Segeberg, Literatur im technischen Zeitalter. Von der Frühzeit der deutschen Aufklärung bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs, Darmstadt 1997 sowie Literatur im Medienzeitalter. Literatur, Technik und Medien seit 1914, Darmstadt 2003.
31 Paul Nolte, 1900: Das Ende des 19. und der Beginn des 20. Jahrhunderts in sozialgeschichtlicher Perspektive, in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 47 (1996), S. 281–300, hier S. 283.
32 Nolte, 1900: Das Ende des 19. und der Beginn des 20. Jahrhunderts, S. 293.
33 Etwa Philip Ajouri, Literatur um 1900, Berlin 2009; Dorothee Kimmich u. Tobias Wilke, Einführung in die Literatur der Jahrhundertwende, Darmstadt 2006 (hier immerhin ein kurzer Abschnitt zu „Neue Medien, Photographie und Kino“, S. 25–29). Auch das Handbuch von Haupt und Würffel beschäftigt sich mit diesen Fragen nur am Rande. Zur Erforschung des frühen Films und der Populärkultur s. die in der Bibliographie genannten Arbeiten von Elsaesser, Heller, Kreimeier, Maase u.a.
34 Vgl. Nils Freytag u. Dominik Petzold (Hg.), Das „lange“ 19. Jahrhundert. Alte Fragen und neue Perspektiven, München 2007.
35 Zu Begriff und Entwicklung der künstlerischen Moderne vgl. Hellmuth Kiesel, Klassische Moderne? Überlegungen zur Problematik einer Epochenbezeichnung, in: Klassische Moderne. Ein Paradigma des 20. Jahrhunderts, hg. v. Mauro Ponzi, Würzburg 2010, S. 35–44; Hellmuth Kiesel, Geschichte der literarischen Moderne. Sprache, Ästhetik, Dichtung im zwanzigsten Jahrhundert, München 2004.
36 Viering, Fin de siècle, S. 602.
37 Stefan Würffel, Einleitung: Epoche – Politik – Kultur, in: Haupt u. Würffel, Handbuch Fin de Siècle, S. 1–47.
38 Kimmich u. Wilke, Einführung in die Literatur der Jahrhundertwende, S. 8.
39 Vgl. Walter Fähnders, Avantgarde und Moderne 1890–1933, 2., aktualis. u. erw. Aufl., Stuttgart 2010, S. 124.