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Die Menschenfreundlichkeit Gottes nachvollziehen

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Wie Jesus Christus in seiner Menschwerdung ganz in unser menschliches Leben mit seinen Höhen und Abgründen hineingeht, um uns zu verstehen, uns wahrhaft nahe zu sein, uns aus allen Tiefen zu helfen, so gilt es auch für uns, in die Eigenarten und Verhältnisse, die Traditionen und Lebensformen der Menschen einzusteigen, die wir gewinnen möchten. Damit sie auf uns hören, hören wir auf sie. Damit sie sich der Botschaft Jesu öffnen, öffnen wir uns ihrem Klagen und Sehnen, ihrem Denken und Hoffen. Für Paulus und uns gilt: ganz bei Gott und ganz bei den Menschen. Wir verzichten auf unsere Freiheit zugunsten der Nähe zu denen, die wir auf Christus hinweisen wollen.

Paulus betont nicht den Abstand, sondern baut Brücken der Liebe. Er will auf keinen verzichten. Dadurch bekommt sein Tun eine so mannigfaltige Gestalt. Was ist das für eine Befreiung, die Paulus hier bezeugt und lebt! Was ist das für ein Herr, der das bei ihm und jedem von uns erreichen kann und will! Was ist das für eine leidenschaftliche Liebe, die bereit ist, sich je nach Situation als gesetzlos, als gesetzlich, als schwach beschimpfen zu lassen – von Mitchristen!

Paulus folgt in alldem den Spuren Jesu, der sich mit den Randfiguren der Gesellschaft und mit Zachäus, dem reichen Banker aus der Oberschicht an einen Tisch setzt, der deshalb als »Fresser und Säufer« verhöhnt wird (Mt 11,19), der zu den Ausgestoßenen geht und so selbst ein Ausgestoßener wird bis zum Äußersten am Kreuz auf dem Müll­abladeplatz Jerusalems!

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