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Was angepasst wird und was nicht

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Angepasst wird auf keinen Fall das Evangelium, sondern ausschließlich der Stil des Boten, denn nur so kann das Evangelium der kraftvolle Ruf zu wirklicher Freiheit sein. »Je intoleranter das Evangelium ist und je deutlicher es als solches erfasst wird, desto reiner ist die Freiheit, die es erschließt«, betonte Otto Weber.

Der Auftrag und die Freude, allen das Heil in Christus zu bringen, schaffen die Freiheit, sich der Lebensart der anderen anzupassen, zu werden wie(!) ein Jude, zu leben wie(!) ein Heide, der Gottes Gesetz nicht kennt. Es gilt, die Lebensweisen der Menschen – soweit möglich – mitzuvollziehen, ihr Denken und Hoffen vielleicht sogar besser zu verstehen und in Worte zu fassen, als sie es selbst vermögen, das ist die Brücke und Nähe zu den Menschen. Da kann es kein Zuviel geben, wenn man selbst »in Christus« verwurzelt ist und verwurzelt bleibt. Das »Was« ist konstant, das »Wie« ist höchst variabel.

Diese Haltung des Paulus ist kein Trick, keine falsche Herablassung. Er weiß von Jesus her, dass die, die noch »draußen« stehen, »Anwärter der Gnade« sind, derselben Vergebung und Barmherzigkeit bedürfen, die ihn schon umfängt. Und Paulus weiß, dass er selber immer neu dieser liebenden und vergebenden Zuwendung Gottes bedarf, dass er nur wirklich am Evangelium teilhat (V. 23), wenn er es anderen weitergibt. Paulus meint nicht, das Evangelium zu haben, sondern er will seiner teilhaftig werden mit denen, die er gewinnen will. Wir haben das Evangelium, wenn es uns in Bewegung bringt und wir es mit anderen teilen. Der indische Bischof D.T. Niles drückte dies so aus: »Mission ist, wenn ein Bettler dem anderen sagt, wo es etwas zu essen gibt.«

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