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Konsequenzen für unser Zeugesein und Weitergeben der Christusbotschaft

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 Christuszeugen müssen Grenzen überschreiten in die Welt des anderen hinein. Das ist mit Offenheit, Interesse an Menschen, mit Mühe und oft auch mit viel Zeit verbunden, aber der Aufwand ist unumgänglich und gesegnet.

 Das Verstehen und Eingehen auf die Geschichte und das heutige Leben der Gesprächspartner ist der gelebte Vollzug der sich herabneigenden Liebe Gottes. Bevor der andere das Evangelium hört, sieht er an der Art der Zuwendung des Boten schon etwas von der Art der Jesus-Botschaft – oder auch nicht.

 Eine gemeinsame Gesprächsbasis ist wichtig, aber das darf nicht dazu führen, das »Skandalon« des Evangeliums in Kreuz und Auferstehung zu verschweigen. Der Zeuge ist beides: Anwalt des Hörers und Anwalt der Botschaft Gottes.

 Gottes Handeln in Christus ist für uns geschehen; es ist Gottes Zuspruch und Anspruch an jeden von uns. Das »Bitten an Christi statt« (2Kor 5,20) ist zwar ein »zärtliches Geschäft« (Burghard Krause) ohne Manipulieren und Bedrängen, aber es ist auch Einladung und Ermutigung, den Schritt zu einem Leben mit Christus zu wagen und dabei selbst als »Geburtshelfer« und Begleiter zur Verfügung zu stehen.Warum sind die Apostel damals eigentlich durch das ganze Römische Reich gezogen? Es gab doch ein hoch entwickeltes Judentum mit der Tradition göttlicher Fürsorge und Verheißungen. Es gab die griechische Philosophie, die römischen Götter und vielen Mysterienkulte, eine religiöse Welt, die an Gott oder an das Göttliche glaubte. Was war besonders am christlichen Glauben, das die Apostel antrieb, im Nahen Osten und dann im Westen des Mittelmeerraumes die Botschaft Jesu zu verkünden, Verfolgung und Leiden in Kauf zu nehmen und schließlich sogar als Märtyrer zu sterben? In den Evangelien und Briefen wird deutlich, »dass die ersten Christen ihre Botschaft von Jesus, dem Gekreuzigten und Auferstandenen, jeweils in einen anderen Horizont hinein verkündet haben. Dabei haben sie die Vorstellungen des jeweiligen religiösen Kontextes aufgegriffen und doch etwas verkündet, was für die Menschen neu war. Dieses Neue lässt sich in zwei Worten ausdrücken: Jesus Christus«. Er hat auf eine neue und erhörte Weise Gottes Liebe gezeigt. Jesus ist für uns gestorben, aber er ist nicht im Tode geblieben. Gott hat ihn auferweckt. In dieser außergewöhnlichen Tat Gottes geht es »nicht nur um die Überwindung des Todes, sondern um ein Leben nach ganz anderen Maßstäben, nach dem Maß Jesu Christi. Daher haben die Jünger ihn verkündet mit den Worten, die er gesprochen hat, und mit den Taten, die er vollbracht hat« und sie haben immer wieder auf seinen Tod und seine Auferstehung als dem Schlüssel für alles Verstehen hingewiesen und uns so »zu einem neuen Selbstbild und zu einem neuen Gottesbild« verholfen. Es ist die Faszination eines Weges, »der in den Fußspuren Jesu Christi ein Weg zur Vollendung des Menschen bei und durch Gott zu werden verspricht; eines Weges, auf dem Gottes befreiende und Gerechtigkeit schaffende Herrschaft die Menschen ergreift.7

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