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Fachbegriffe der Kürschnerei

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Anbrachen: Das Reparieren der Schadstellen im Fell

Auslassen: Das Verlängern der Felle auf Kosten der Breite durch V- bzw. A-förmige Schnitte (Gegensatz: Einlassen)

blau: Farbbezeichnung für die dunkelsten, blaustichigen Winterfelle, Gegensatz rot

Bleichen: Das Aufhellen dunkler Farben, oftmals um die Felle anschließend andersfarbig einzufärben. Auch für das zusätzliche Aufhellen bereits weißer Felle, in der Regel verbunden mit der Behandlung mit optischen Aufhellern. Im Rahmen einer Modellneugestaltung u. U. auch bei vergilbten, getragenen Pelzteilen möglich

Blenden: Nachdunkeln des Oberhaars durch nur leichtes Aufstreichen der Farbe, auch für das Dunkelfärben des Fellleders. Letzteres dient dazu auf der Haarseite das Durchscheinen des weißen Leders zu verhindern (Lederblenden)

Body: Für die Verarbeitung eines Pelzteils vorbereitetes rechteckiges Fell(-stücken)teil, meist von Spezialbetrieben aus kleinen Fellen oder aus Resten zusammengesetzt

Eulanisieren: Allgemeine Bezeichnung für das insektensicher machen von Bekleidung oder Teppichen, ursprünglich durch die Chemikalie Chlorphenylid (Markenbezeichnung Eulan) der Firma Bayer AG

Färben: Häufig angewandte Veredlungstechnik, insbesondere um aktuelle Modefarben zu erzielen. Im Rahmen einer Modellumgestaltung oft auch bei getragenen Pelzen möglich. Das Fell kann ohne vorheriges Bleichen in der Regel nur dunkler als vorher gefärbt werden, in der Farbwahl sind durch die entstehenden Mischfarben die Farbmöglichkeiten eingeschränkt. Einen bei neuem Material möglichen, vorhergehenden Bleichprozess werden alte Pelze im Zusammenhang mit dem Färben eventuell nicht mehr aushalten.

Federn: Das Zwischennähen von schmalen Lederstreifen (Fachbegriff ? Galonieren) in V-Form, oft verbunden mit dem ? Auslassen

Female: Das weibliche Kleinpelztier, vor allem beim Nerz (auch: Fähe)

Finish: Die Endbehandlung fertig gearbeiteter Pelze z. B. durch Einstreichen und Aufrauen des Haares, durch Klopfen, Läutern, Weichschütteln, „Steamern“ des Haares mit Heißluftgebläsen, Bügeln des Haares mit speziellen Pelzbügelmaschinen. Einzelne dieser Prozesse können auch zur Auffrischung und Pflege getragener Pelze angewendet werden. Ausführung durch den Kürschner oder durch die Weitergabe an Spezialbetriebe

Galonieren: Das Zwischennähen von Lederstreifen oder Textilbändern, dient vor allem zur Vergrößerung der Fellfläche. Luftgalonieren: Hierbei wird das Leder bei langhaarigen, dichtbehaarten Fellen in kurzen Abständen eingeschnitten und gitterförmig auseindergezogen fixiert. Das Ergebnis ist ein besonders duftiges, weich fallendes Produkt bei gleichzeitiger Flächenvergrößerung.

Geflochtene, gewirkte Pelze: Felle werden in, zumeist schmalstmögliche, Streifen geschnitten und als „Fäden“ in textile Netze eingeflochten, verwebt oder verstrickt. Da als Ergebnis ein Produkt mit Haaren auf beiden Seiten entsteht, ist diese Arbeitstechnik besonders für Kleinteile wie Schals und Stolen geeignet, aber auch für Jacken (Strickjackenoptik) und Mäntel. Wegen des großen Arbeitsaufwandes meist aus Billiglohnländern (China)

Granne: Bei Fellen mit Oberhaar und Unterwolle das Oberhaar (z. B. alle Marderarten wie Nerz, Otter, Zobel, usw., keine Unterwolle haben beispielsweise Lamm und Zickel)

Grotzen: Der Fellrücken (meist am langgrannigsten, oft dunkler)

Hülle: Der Übermantel für ein Pelzinnenfutter

Kahlauer: Eine unbehaarte Stelle im Fell

Klopfen: Das Entfernen des losen Schmutzes und eventueller Insektenlarven durch Ausklopfen von Hand mit Rohr- oder Haselnussstöcken oder mit der Pelzklopfmaschine. Eine der Grundarbeiten des Kürschners im Rahmen der Pelzkonservierung

Konservierung: Die Pelz-Sommeraufbewahrung bei gleichzeitiger Pflege durch einen Pelzfachbetrieb

Läutern: Das Reinigen der Pelze durch Holzmehl

Male: Das männliche Kleinpelztier, vor allem beim Nerz (auch: Rüde)

Mutationsfarben: Durch plötzliche, sprunghafte, natürliche vererbbare Farbveränderung entstandene neue Fellfarben (insbesondere bei Nerz, Nutria)

Nourkulemi: Extra zu verarbeitende Kehlstücken, vor allem bei Nerz und Zobel

Nacktpelz: Alte, nur noch selten benutzte Bezeichnung für die mit der Lederseite nach außen zu tragenden Mäntel oder Jacken aus Lamm- oder Ziegenfell, auch „wie gewachsen“. Häufig bestickt (Trachtenpelz)

Pumpf: Das hintere Teil des Felles

rauch: Bezeichnung für dichtes, nicht straff anliegendes Haar. Auch die Rauche

Reinforcing: (= verstärken) Nachdunkeln der Felle durch die Behandlung mit Metallsalzen, insbesondere bei hellerer Unterwolle. Die Felle gelten weiterhin als naturell, also nicht gefärbt (insbesondere bei Nerz und Bisam)

Rupfen: Das Entfernen des Grannenhaars (Ergebnis z. B. Samtnerz, Samtnutria, Samtwiesel, früher auch üblicherweise beim Haarseehund/Seal). Seit etlichen Jahren, soweit möglich, auch bei zertrennten, getragenen Nerzpelzen angewendet

Scheren: Das Kürzen des Haares durch Schermaschinen (Ergebnis z. B. Samtbisam, Samtnerzstücken, Biberlamm, Sealkanin). Auch beim zertrennten, getragenen Pelz möglich

Schnatte: Ein beim Entpelzen oder Zurichten entstandener Aufriss des Oberleders („Narbenbruch“) auf der Fellseite

Schönen: Nicht rein weiße oder vergilbte weiße Felle werden chemisch aufgehellt, entweder durch die Behandlung mit optischen Aufhellern oder mit einem rotstichigen Blaufarbstoff

Thiliki: Extra zu verarbeitende Bauchstücken, vor allem bei Nerz und Zobel

Veredlung: Sammelbegriff für Veränderungen des Haares, z. B. durch Färben, Rupfen, Scheren oder der Lederseite durch Färben, Nappieren, Veloutieren, Bedrucken

Wamme: Die Bauchseite des Felles

Zurichten: Das Gerben von Fellen für Pelzzwecke

Zwecken: Das Glattspannen der auf der Lederseite angefeuchteten Pelzteile nach dem Zusammensetzen der Felle vor dem Abgleichen (in die endgültige Form schneiden)

Ausgestorbenes Handwerk

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