Читать книгу Der vier Teenager-Club 1 - Fritz Herbst - Страница 8

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Der Plan

Beim Schwimmbad angekommen stellten sie fest, dass mittlerweile ein starker Bauzaun um die Anlage gebaut wurde, der ein Eindringen von unbefugten Personen verhindern sollte. Gill untersuchte als Erste den Zaun und vermutete, dass es schwierig werden könnte, auf das Grundstück zu gelangen.

„So ein Mist! Ich denke das können wir vergessen. Da kommen wir nie durch und schon gar nicht mit Livias verletztem Knie“, sagte sie, während Tom bereits zum hinteren Ende des Bauzauns gelaufen war.

Dort hat er eine Kuhle unter dem Zaun gesehen und vermutet, dass vielleicht ein Fuchs sich darunter durchgegraben haben könnte. Dann rief er alle zu sich.

„Na, was meint Ihr, kommen wir da durch?“

Tom sah in die Runde und als Gill die kleine Kuhle sah, zuckte sie mit dem rechten Auge und sagte: „Da passt vielleicht ein kleiner Hund durch, aber wir niemals!“

Das mit dem zuckenden Auge hatte Gill sich irgendwann mal angewöhnt, immer wenn sie scharf nachdenken musste. Dann kramte Tom einen Klappspaten aus seinem Rucksack und fing gleich an zu schaufeln, um die Kuhle noch weiter auszuhöhlen.

„Mann, was du alles in deinem Rucksack hast. Das ist ja unglaublich“, stellte Livia fest und setzte sich direkt neben ihn.

„Damit sind wir in null Komma nichts auf der anderen Seite.“ Tom grinste und ihm lief bereits der Schweiß von der Stirn.

Etwa eine halbe Stunde grub sich Tom durch den trockenen Boden, bevor er endlich einen Versuch wagte konnte hindurchzukriechen.

„Ich gehe zuerst und check die Lage auf der anderen Seite“, sagte er und dann schlüpfte er durch den Zaun wie ein kleiner Dachs. Auf der anderen Seite angekommen sah er sich prüfend um, aber er entdeckte nichts Ungewöhnliches, außer dass alles sehr stark verwildert war und dass dort ein Gebäude stand, das mit sehr vielen Verriegelungen versehen war, als würde man etwas darin verbergen wollen; oder vielleicht auch etwas eingesperrt haben, das nicht entkommen durfte. Bei dem letzten Gedanken wurde ihm etwas mulmig zu Mute und er lief zurück zum Durchgang, den er gegraben hatte.

„Alles in Ordnung!“, rief er den anderen zu, und nach und nach krochen Gill, Livia und Kim ebenfalls durch den gegrabenen Durchgang.

Gill und Kim stellten fest, dass sie sich überhaupt nicht mehr an dieses Gebäude erinnern konnten. Livia konnte sich noch ein bisschen daran erinnern, aber nicht, dass das Gebäude so verriegelt war, denn schließlich hatte sie den Abflussstopfen daraus geholt.

Zusammen liefen sie über das Grundstück, aber so ganz wohl war ihnen nicht bei der Sache und deshalb hielten sie genügend Sicherheitsabstand zum Gebäude. Dann gelangten sie zu dem Schwimmbecken und tatsächlich war es bis oben hin voll mit Wasser gefüllt. Das Wasser war zwar sehr trübe, so dass man nicht bis auf dem Boden sehen konnte, aber das machte ihnen überhaupt nichts aus, denn der Kanal, der an Tante Rosis Grundstück verlief, war noch viel verschmutzter und da waren sie fast jeden Sommer drin, um sich zu erfrischen.

Mit einem Satz sprang Tom in das Schwimmbecken, ohne sich vorher abzukühlen. Dann sprangen auch Kim und Gill hinein und erfrischten sich in dem kühlen Wasser. Livia saß am Beckenrand und tauchte nur ihre Füße in das Wasser, weil sie Angst hatte, dass sich Bakterien in ihrer Wunde einnisten könnten und sie sich dann eine fette Blutvergiftung einfangen würde.

Das ganze Schwimmbecken war voll mit Seerosen, wie bei einem Teich. Plötzlich schrie Kim und konnte sich gerade noch über Wasser halten. Tom und Gill schwammen sofort zu ihr rüber, um nachzusehen was da los war. Irgendetwas hatte sich um Kims Füße gewickelt. Nur mit Mühe konnten Gill und Tom sie davon befreien.

Kim ging sofort aus dem Wasser und auch Livia zog es vor, nicht mehr ihre Füße in diesem Wasser zu baden. Gill und Tom tauchten kurz unter und kamen danach gleich wieder an die Wasseroberfläche zurück. Tom hatte irgendetwas in der Hand und stieg damit aus dem Becken. Gill hatte ebenfalls etwas in der Hand und legte es an den Beckenrand. Dann stieg auch sie aus dem Becken und schüttelte sich, denn in ihren Haaren hingen noch ein paar Seerosenblätter.

„Was ist das?“, fragte Kim und auch Livia untersuchte bereits das Ding, das Tom aus dem Wasser gefischt hatte.

„Das sieht aus wie eine wasserdichte Frühstücksdose“, stellte Livia fest und alle stimmten ihr zu.

„Da scheint etwas drin zu sein“, bemerkte Tom und versuchte die Dose aufzubekommen.

Nachdem jedoch einige Versuche, die Dose mit den Fingern aufzuhebeln, gescheitert waren, zog Tom ein Schweizer Taschenmesser aus seinem Rucksack. Das Multifunktionsmesser hatte er von seinem Vater bekommen - man kann ja nie wissen, wann man es mal braucht.

Vorsichtig durchtrennte er damit die Dichtung an der Dose und mit einem leisen Zischen sprang die Dose wie von Geisterhand auf. Scheinbar war ein Unterdruck in der Dose, damit kein Wasser eindringen konnte.

Plötzlich hörten sie ein metallisch klingendes Geräusch an dem Gebäude und erschraken dabei fast zu Tode. Es hörte sich so an, als wenn eine Tür entriegelt wurde. Mit einem Ruck sprang die Tür tatsächlich auf und ein glatzköpfiger, tätowierter Typ kam herausgelaufen. Schnell legten sich die vier lang auf den Boden und gingen in Deckung. Das hohe Gras und die verwilderten Büsche verdeckten die Sicht zum Schwimmbecken und sie hofften, dass sie unerkannt blieben.

Das Herz klopfte Gill bis zum Hals und sie hatte die Befürchtung, dass der Typ am Gebäude es vielleicht hören könnte. Dann zündete der Typ sich eine Zigarette an, zog genüsslich daran und fing leise an zu singen.

Die vier vermuteten, dass es ein russisches Lied war, denn die Sprache war fremd und ständig sang der Typ: „Kalinka und Katjuschka“ oder so was ähnliches. Dann kam noch ein zweiter Typ dazu und stimmte mit ein und beide sangen in schiefen rauen Tönen: „Kalinka Kalinka Kalinkakala.“

Beide sahen sehr furchterregend aus. Der eine trug in der einen Hand ein Maschinengewehr und in der Anderen eine Flasche. Abwechselnd wanderte die Flasche von Mund zu Mund und sie tranken in großen Schlucken, wobei die Hälfte jeweils verschüttet wurde und auf ihren Jacken landete. Das schien den beiden aber gar nichts auszumachen, denn sie waren scheinbar sehr stark angetrunken.

„Lass uns wieder reingehen, Bruder“, sagte der mit dem Maschinengewehr in gebrochenem Deutsch. „Wir haben noch eine Lieferung abzugeben.“ Dann fing er an zu lachen und klatschte dem Glatzköpfigen auf seine Glatze, der daraufhin seine Zigarette zur Seite schnippte, die direkt vor Toms Nase landete.

Der Glatzköpfige folgte ihm gehörig und beide verschwanden wieder in dem Gebäude.

„Mann, das war aber knapp!“ Tom holte tief Luft, denn er hatte die ganze Zeit über so flach geatmet, dass ihm dabei beinah schwindelig wurde.

„Lass uns bloß verschwinden, bevor die wiederkommen!“, bat Kim und alle waren sich einig.

Tom steckte sich eine Dose in seinen Rucksack und schob die andere, die Kim an den Beckenrand gelegt hatte, wieder in das Becken zurück, dann verließen sie schnell das Schwimmbad.

Der vier Teenager-Club 1

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