Читать книгу Die Kinder der Agnes Kaitner: Wildbach Bergroman - G. S. Friebel - Страница 8

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Die Therese hatte ihre Idee und diese ließ sie nicht mehr locker. Die Idee hieß Agnes Lieg, und sie ging jetzt immer schon beide Äcker ab, sah die beiden Wiesen zusammen. Natürlich würde man den Zaun sofort herunterreißen. Ordentlich viel Holz für den Ofen würd’ er abgeben. Und sie sah auf der Wiese nun schon vier Kühe. Warum nicht, dachte sie bei sich. Die Dörfler sollen mal sehen, eines Tages sind wir wer und lassen uns nicht mehr an die Wand drücken. Jawohl, wir werden es schaffen, mein Bub und ich.

Immer wenn sie jetzt den Franzi erwischte, sprach sie pausenlos davon. Er war schon ganz mürbe. Aber noch besaß er so viel Rückgrat und lehnte sich gegen die Mutter auf.

Und dann war der alte Lieg tot. Es war eine magere Beerdigung. Gleich, nachdem man die Erde über den Sarg geschaufelt hatte, nahm Therese die Agnes zur Seite und sprach nun mit dieser über ihren Plan.

»Ich soll deinen Buben heiraten?«, fragte sie verdutzt.

»Aber ja doch, stell dir mal vor, welch ein Glück das ist. Und er ist ein guter Bub, alles was recht ist. Er ist gut und arbeitsam. Wir legen alles zusammen und dann haben wir eine größere Wirtschaft und somit geht es dann auch aufwärts.«

»Jaa«, meinte Agnes gedehnt, »den Franzi mag ich schon, er ist fesch und stark wie ein Stier. Aber er hat mir noch nix davon gesagt, und fensterln ist er auch noch nicht gekommen, Bäuerin.«

»Die Männer sind nun mal so. Sie haben keine Augen im Kopf, Agnes. Aber wirst schon sehen, ich schubs ihn schon zurecht, und eh drei Monate vergangen sind, da seid ihr Mann und Frau.« Und nach einer kleinen Pause, einen schiefen Blick auf die zukünftige Schwiegertochter werfend, meinte sie: »Musst aber schon ein wenig mithelfen, verstehst!«

»Wie das denn? Soll ich ihm vielleicht wie ein Hündchen nachlaufen?«

»Nein, jetzt wo dein Vater tot ist, da kannst doch alles tun. Jetzt musst dich besser halten, das sehen nun mal die Männer gern. Hörst, gib dich netter, gefälliger. Kauf dir ein feines Dirndl, halt dich sauber und hübsch, und der Franzi wird anbeißen, das versprech’ ich dir.«

»Ei freilich will ich mich dann bemühen«, sagte Agnes. »Und du glaubst, das hilft wirklich?«

»Aber ja doch, lass das nur meine Sorge sein. Du wirst den Franzi kriegen, so wie das Amen in der Kirche jeden Sonntag gesprochen wird.«

Also ging die Agnes nach Hause und machte was aus sich. Es war zwar mit viel Arbeit verbunden und jetzt musste sie sich auch ständig in acht nehmen, dass die guten Sachen nicht gleich beschmutzt wurden. Und dann noch alleweil die Haare waschen, wirklich, man hatte schon seine Mühe, sich proper zu halten, bloß um ein Mannsbild zu bekommen.

Die Kinder der Agnes Kaitner: Wildbach Bergroman

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