Читать книгу Wenn die Träume laufen lernen 2: LANZAROTE - Gabriele Ketterl - Страница 7
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Nach einer gründlichen Dusche bereitete ich mich auf den Abend vor. Carlos wollte uns den Gästen vorstellen und eine Kurzvariante unserer Samstagsshow darbieten. In diese wurde statt der Footloose-Nummer, die ohne Clive und seine Leute nicht möglich war, kurzerhand der Flamencopart der Tanzshow eingebaut. Auch die Rocky Horror Show fiel flach, da wir ansonsten keine Highlights mehr für den Samstag gehabt hätten. Außerdem fehlte Eddie-Clive. Aber auch der Rest konnte sich sehen lassen und ich war neugierig, wie das nicht gerade verwöhnte Publikum reagieren würde.
Ich wählte eine weiße, leicht zerrissene Jeans, dazu eine hellblaue Jeansbluse, die ich unter dem Busen verknotete, und weiße Turnschuhe – fertig war das Grease-Outfit. Meine Armbänder waren flott übergestreift und ich stellte fest, dass ich langsam wirklich dringend längere Arme brauchte. Inzwischen war meine Milch heiß und ich zauberte mir einen Milchkaffee, mit dem ich mich auf den Balkon verzog.
Während ich an dem belebenden Getränk nippte, beobachtete ich Delfine, die ihre schimmernden Körper draußen auf dem Meer übermütig aus den Wogen schnellen ließen, und dachte nach. Die letzten Wochen, seit jenen ereignisreichen Tagen im August, hatten Carlos verändert. Er war ernster geworden. Ich kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er noch immer nicht zur Ruhe kam. Pennys Worte gingen ihm nicht aus dem Kopf.
»Wir werden uns wiedersehen.«
Diese Abschiedsfloskel war nie ernst gemeint gewesen. Aber sie hing noch immer in der Luft, und die Drohung, die sie beinhaltete, wollte nicht weichen. Aber auch sonst veränderte sich vieles. Die Verbindung von Silvie und Andy war eng und stark, doch das war mir von Anfang an klar gewesen: Ab dem Augenblick, in dem Andy seine Schüchternheit überwand und seine wahren Gefühle offenbarte, war es einfach Liebe für immer. Lise und Oliver schienen sich von Tag zu Tag noch näher zu kommen, und das war gut so. Oliver wollte irgendwann zurück nach Frankreich. Sein Traum war ein kleines Restaurant in der Provence. Mit Lise hätte er die perfekte und kompetente Partnerin an seiner Seite. Tja, und ich? John, mein alkoholkranker, dauerdepressiver Pubsänger, war Geschichte. Nie wieder würde ich auf seine Lügen hereinfallen. Sollte er es tatsächlich wagen, mir noch einmal nahezukommen, wäre das für ihn ein richtig mieser Tag, sollten Carlos, Fernando oder Sergio in der Nähe sein. Volltrottel!
Nachdenklich schlürfte ich den letzten Schluck meines Kaffees und betrachtete die Milchschaumreste am Boden des Glases. Noch immer war ich nicht sicher, ob es nicht doch falsch gewesen war, keine feste Beziehung mit Carlos einzugehen, nur um unsere wunderbare Freundschaft nicht zu riskieren.
Ich verscheuchte den Gedanken. Alles Grübeln würde mir nicht weiterhelfen. Das würde die Zeit zeigen. Eilig legte ich rosa Lippenstift auf und band mir die Hälfte meiner Haare mit einem weißen Tuch zu einem dicken Zopf am Oberkopf hoch. Dann klemmte ich mir silberne Creolen an die Ohrläppchen und lief in Richtung Poolbühne. Tatsächlich keine Minute zu früh, denn Carlos und die anderen warteten schon. Lediglich Fernando kam nach mir angehechelt.
»Das ist kollegial von dir, ich hasse es, die Letzte zu sein.«
Er grinste mich breit an. »Wenn ich wieder atmen kann, erläutere ich dir meine Ansicht.«
Ein strenger Blick von Carlos brachte uns zum Schweigen. Während er sich an die Gäste wandte, betrachtete ich das Team. Zu meiner Freude waren Rachel und Esteban mit auf der Bühne. Das sah gut aus. Sobald Clive und die Surfer eintrafen, waren wir eine gute und große Truppe.
Andy erspähte ich hinter dem Mischpult. Er winkte mir fröhlich zu und schien zufrieden mit dem, was ihm an Technik geboten wurde.
Unser Teamchef erläuterte den Gästen so gut wie möglich und so ehrlich wie nötig die Situation. Nach der Ankündigung, dass mit sofortiger Wirkung ein Wechsel der Animation stattfinden würde und ab dem Wochenende eine erfahrene Surfcrew Kurse und Katamaranausflüge anbieten würde, klatschten die Gäste frenetisch Beifall.
Zum Abschluss bat Carlos um Verständnis dafür, dass es ab dem nächsten Tag wieder spanische Leckereien geben würde und am Sonntag ein großes Barbecue auf der Terrasse stattfände. Nachdem sich Begeisterungsrufe in den Applaus mischten, sahen wir uns in all unseren Entscheidungen bestätigt.
Im Anschluss stellte er uns der Reihe nach vor und kündigte Kostproben aus diversen Musicals an, denen nach einer kleinen Pause eine Flamencoeinlage folgen würde. Der Applaus war freundlich, aber nicht überwältigend. Wir fühlten, dass man in Bezug auf die Animationsleistung misstrauisch war. Gut, würden wir uns eben beweisen müssen.
Auf ein Nicken von Carlos legte Andy mit »Grease Lightning« los. Unser Set klappte problemlos, die Musik war gut und Andy beherrschte die Anlage von der ersten Minute an. Als Silvie und Carlos zum Playback von »You’re the one that I want« über die Bühne fegten, gab es den ersten Szenenapplaus. Oliver, der in Sachen Gesang ein wenig mutiger sein konnte als wir anderen, hatte sich für einen Song aus Phantom der Oper entschieden. Während er sang und dazu tanzte, war es fast gänzlich still auf dem Platz, und der begeisterte Applaus im Anschluss ließ ihn strahlen wie die Morgensonne.
Mich begeisterte, dass Rachel richtig engagiert war und Freude an dem zu haben schien, was sie tat. Zwar tanzte sie sicherheitshalber, da niemand wusste, wie sie sich schlagen würde, in hinterster Reihe, doch sie war wirklich gut. Nach fünf Showeinlagen verabschiedeten wir uns in eine kurze Pause. Carlos kündigte mit einem Zwinkern an, dass es ab sofort an der Bar frische Sangria »Costa Azul Style« gäbe, um sich schon auf die Schlussnummern einzustimmen. Danach verschwanden wir in der Umkleide. Mein Kleid lag bereit und so ging das Umziehen schnell. Während Carlos und Fernando aus den Cowboystiefeln schlüpften, entledigte ich mich meiner Klamotten. Als ich in Unterwäsche dastand, fiel mir Carlos‹ Blick auf. Nun war es ja wahrlich nichts Neues, dass wir den Umständen geschuldet einen halben Striptease hinlegten, und daher wunderte mich der seltsame Ausdruck in seinen Augen. Mir blieb allerdings wenig Zeit, mir lange darüber Gedanken zu machen. Flink zog ich das Tuch aus meinen Haaren, worauf diese über meine Schultern wallten. Diese Pracht war nur von kurzer Dauer, wenn ich nicht sofort die Chemie sprechen lassen würde. Eine enorme Menge Haarspray rettete das Volumen, und ich schlüpfte in mein Kleid. Silvie half mir wortlos bei dem seitlichen, ellenlangen Reißverschluss, ein Handgriff, den sonst Carlos übernahm. Aber auch darüber konnte ich nicht weiter nachdenken. Dank gegenseitiger Hilfe standen wir eine Viertelstunde später wieder auf der Bühne und wurden mit erfreutem Applaus empfangen.
Carlos und Fernando tanzten den ersten Teil, während wir dekorativ im Hintergrund standen. Im Anschluss kamen wir ins Spiel und alles klappte reibungslos. In der Schlussnummer tanzten Carlos und ich.
Gütiger Himmel! Wir hatten uns ja schon oft ins Zeug gelegt, doch was Carlos heute ablieferte, war unbeschreiblich. Auf der Bühne flogen plötzlich zwischen uns die Funken. Ich hatte ja per se nicht viel zu tun, um es genial wirken zu lassen, doch das kam heute noch einmal ganz anders an, da Carlos eine dermaßen laszive Show abzog, dass die Mädels zu kreischen begannen. Als ich letztendlich in seine Arme sank und er mich an sich drückte, fühlte ich, wie schwer er atmete. Sein Griff war so fest, dass es mir weh tat, aber wieder einmal schwieg ich. Ich kannte ihn lange genug, um zu wissen, dass etwas nicht stimmte.
Als wir uns alle zusammen verbeugten, wollte der Beifall nicht enden. Das Publikum war bisher anderes gewöhnt gewesen.
Als ich mit Roberta und Rachel in die Umkleide trat, war Carlos nicht zu sehen. Wir zogen uns um, räumten unsere Kostüme zusammen sowie unsere Plätze auf und verschwanden gut gelaunt nach draußen. Dort endlich sah ich unseren Casanova wieder. Er war von vier jungen Frauen umringt, die ihn anschmachteten, als wäre er der neue Superstar des Clubs. Nun ja, das war er wohl auch nach dem, was er heute abgeliefert hatte. Zumindest was Carlos anbelangte, schien es auch auf Lanzarote zu heißen: back to normal. Gut, vielleicht wurde er dann wieder ein wenig lockerer.
Roberta, Rachel, Fernando, Esteban und ich holten uns Drinks, plauderten kurz mit einigen neugierigen Gästen und zogen uns dann an einen der abgelegenen Tische zurück. Der Tag war lang und anstrengend gewesen und das letzte Highlight waren die verkniffenen Mienen, mit denen die einstigen Animateure des Clubs soeben abzogen. Nun ja. Zumindest hatten sie einmal eine Costa-Azul-Show gesehen, die mehr oder weniger den Anforderungen entsprach. Rachel war, trotz sehr guter Leistung, unsicher.
»Verflixt, ihr seid ja richtig gut. Ob ich da mithalten kann?«
»Aber sicher doch, du hast heute Nachmittag erst den Ablauf und die Schrittfolge erfahren, du hattest nur ein paar Stunden Zeit zum Üben. Dafür hast du eine sehr gute Leistung gezeigt«, beruhigte Roberta sie und wandte sich Esteban zu. »Und du hast das heute aber auch nicht zum ersten Mal gemacht, oder?«
Esteban verneinte lächelnd. »Ich bin in einer sogenannten Flamencohöhle in Granada groß geworden. Das Tanzen liegt mir im Blut, ich liebe es. Da kommen die Bewegungen ganz von alleine.«
Nun war ich erstaunt. »Du hättest die alte Crew doch so richtig aufmischen können. Warum hast du denen nicht gezeigt, wo es langgeht?«
Der Rettungsschwimmer und neue Flamencotänzer schnaubte verächtlich. »Weil ich nicht mittanzen durfte. Nur die Stars aus der Truppe durften auf die Bühne. Ich bestenfalls als Kabelträger.«
»Diese Penner.« Fernando brachte es auf den Punkt. »Aber jetzt gehörst du dazu und ich denke, du bist eine Bereicherung für uns.«
»Danke, das freut mich richtig. Aber darf ich mal was fragen? Ähm, Caroline, ehe ich mich verplappere, bist du nicht sauer, wenn du so was siehst?«
»Wenn du mir jetzt noch sagst was?« Wenn ich müde war, war ich leicht zu verwirren, und ich war verdammt müde.
Esteban errötete ein wenig, es war ihm sichtlich unangenehm. »Nun, ich denke, vor allem nach der Show, dass du und Carlos ein Paar seid. Und jetzt knutscht er mit der Rothaarigen da drüben.«
Ich lächelte ihn nachsichtig an. »Nein, Esteban, keine Sorge. Das heißt nur, dass auch unser Schwerenöter vor dem Herrn langsam richtig hier ankommt. Carlos und ich sind sehr gute und enge Freunde, doch wir sind kein Paar. Alle Klarheiten beseitigt?«
»Ja, ich denke schon. Bitte entschuldige meine direkte Art, aber ich mag einfach gerne wissen, woran ich bin, ehe ich mich in die Nesseln setze.«
»Ein Wesenszug, den wir alle zu schätzen wissen.« Ich hob mein Cocktailglas und hielt es ihm entgegen. »Salud! Und auf gute Zusammenarbeit.«
Eine halbe Stunde später verabschiedete ich mich und zog mich, nun endgültig hundemüde, in mein Studio zurück. Bei Carlos brannte kein Licht, daher nahm ich an, er wäre mit der hübschen Lady verschwunden. Ich gönnte ihm den Spaß von ganzem Herzen. Ich duschte noch einmal kurz, schlüpfte in ein weißes Tank Top und eine etwas zu große Schlafanzughose, die ich am Bund zwei Mal umkrempeln musste, ehe sie vernünftig auf meiner Hüfte aufsaß. Carlos fand immer, das sähe süß aus. Wenn er denn meinte! Um runterzukommen, schnappte ich mir eine Flasche Kakao, setzte mich, ohne Licht anzumachen, auf den Balkon und zündete mir eine Zigarette an. Mit geschlossenen Augen genoss ich die Ruhe. So lange, bis sich ein mir wohlbekannter Geruch in diese Luft mischte.
Coronas?
Ich lugte neugierig über die Brüstung, doch da war niemand. Nur eine Blumenhecke und eine weiße Mauer trennten mich vom Meer. Und doch rauchte hier jemand, und zwar Coronas. Fernando rauchte Marlboro und Roberta wie ich Marlboro Light – und zwar meine, wann immer sie gerade Lust verspürte.
Endlich gelang es mir, den Geruch zu lokalisieren. Er kam von Carlos‹ Balkon. Seltsam, er nahm nie Mädels mit in seine Wohnung. Sollte er neue Gewohnheiten an den Tag legen? Ich rauchte meine Zigarette fertig, trank den Kakao aus und wollte mich gerade zurückziehen, als ich von drüben ein seltsames Stöhnen vernahm. Sekunde einmal! Das klang ja nun gar nicht lustvoll. Verdammt, was sollte ich tun? Über den Balkon klettern und riskieren, dass ich unabsichtlich der Grund für einen Coitus interruptus war? Oder einfach ins Bett gehen?
Nein, ganz sicher nicht. Ein erneutes Seufzen und etwas, das nach einem unterdrückten Schluchzen klang, ließen mich meine Bedenken vergessen. Leise schlich ich an die Mauer und schätzte die Entfernung zu seinem Balkon ab. Mir wurde ein wenig schwummrig, im Gegensatz zu Carlos litt ich sehr wohl unter Höhenangst. Aber das half mir jetzt nichts, ich musste rüber und dabei könnten mich, wenn ich die Tür nahm, alle sehen, die noch in der Anlage unterwegs waren. Egal! Ich überwand meine Furcht, kletterte auf die Brüstung, hielt mich so gut wie möglich an der Mauer fest und suchte mit dem linken Fuß nach Halt. Ich war erfolgreich und so konnte ich wenig später, nicht annähernd mit der Eleganz meines Freundes, auf seinen Balkon krabbeln. Er saß nur mit seiner Jeans bekleidet in einem der Stühle. Seine Ellbogen waren auf die Knie gestützt und sein Gesicht verbarg er in den Händen. Ich ging vor ihm in die Hocke. »Carlos?«
Sein Kopf ruckte erschrocken hoch. »Cara, wo zum Teufel kommst du her?«
Seine Begrüßungen waren auch schon einmal freundlicher gewesen.
»Na rat doch mal, von nebenan natürlich.«
»Über den Balkon?«
Ich nickte. »Klar, wie denn sonst?«
»Bist du wahnsinnig? Was, wenn du runtergefallen wärst?«
Ich runzelte die Stirn. »Du darfst hier über Brüstungen hüpfen. Warum bitteschön ich nicht?«
Er richtete sich auf und atmete tief durch. »Weil dir etwas zustoßen könnte.«
»Und dir nicht, oder wie?«
»Das ist etwas anderes.«
»Ja dann.« Langsam wurde ich sauer. »Wenn du Scheißlaune hast, dann gehe ich eben wieder.«
Schon erhob ich mich, doch er war schneller.
»Nein, nein. Nicht böse sein. Ich stehe einfach etwas neben mir. Bitte entschuldige. Ich freue mich, dass du hier bist.« Er fasste mich um die Hüfte und zog mich auf seinen Schoß.
Sofort war ich wieder besorgt. »Carlos, was hast du? Es lief heute doch alles sehr gut. Und es schien am Pool auch so, als sei dein Abend in trockenen Tüchern.«
Seine Arme legten sich noch etwas fester um mich und ich schlang meine unter seinen langen Haaren hindurch und um seine breiten Schultern.
»Ich war auch versucht, aber alles in mir sträubt sich.«
»Huch! Was sind das denn für Töne?«
Er zuckte die Schultern. »Ich mag nicht. Es fühlt sich einfach nicht richtig an.«
»Hm, das klingt so gar nicht nach meinem Carlos. Ist es immer noch wegen Penny?«
Er zog eine Grimasse. »Schon möglich. Ich weiß es nicht.«
Trotz aller Bemühungen konnte ich ein Gähnen nicht unterdrücken.
»Verzeih, aber ich schlafe gleich ein. Ich glaube, ich muss doch wieder zurück und eine Runde schlafen.«
Er schob seinen rechten Arm unter meinen Beinen hindurch, stand auf und hob mich mit hoch.
»Ja, schlafen täte mir sicher auch gut. Aber du musst dazu nicht wieder über den Balkon klettern, noch dazu, wenn du schon halb schläfst. Du bleibst hier.«
Meine Arme lagen noch immer um seinen Hals. »Ach, das beschließt du einfach mal so?«
Ein verhaltenes Lächeln erschien auf seinen Lippen. »Ja, das beschließe ich einfach so.«
Er trug mich hinein, ließ die Schiebetüre offen und legte mich auf sein Bett, wo ich kühle Satinbettwäsche spürte.
»Ich hab aber noch keine Zähne geputzt.«
Im Mondlicht konnte ich seine Züge deutlich erkennen. Nun lächelte er wirklich.
»Dann verzichtest du heute darauf. Komm, sei wagemutig. Außerdem riechst du so köstlich nach Schokolade.«
»Na gut, ich lass es ausfallen.«
»Gangster!« Carlos glitt, elegant wie immer, zu mir unter die Decke. Er breitete die Arme aus und ich schmiegte mich an ihn.
»Cara, darf ich dich küssen?«
»Dumme Frage.« Ich hob meinen Kopf und wir küssten uns. Zart, vorsichtig und liebevoll. Ich spürte, dass er mehr wollte, doch ich löste mich von ihm, fuhr noch einmal zärtlich mit dem Zeigefinger über seine warmen, weichen Lippen und legte meinen Kopf wieder auf seine Brust.
»Gute Nacht, Carlos.«
»Schlaf gut, mi corazón.«
Es klang enttäuscht, doch da konnte ich leider nichts tun. Wir hatten unsere Entscheidung gemeinsam getroffen und ich wollte nun einmal kein dauerndes Liebes-Chaos. Alleine in seinen Armen zu liegen, vermittelte mir ein unbeschreibliches Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Das würde ich nie wieder aufs Spiel setzen … hoffte ich.