Читать книгу Leckmuschel Teil 2 - Genevieve Dubouise - Страница 8
Wiedersehen macht Freude Ebby Light
ОглавлениеSie kam unerwartet, am späten Freitagnachmittag. Ben war ganz aus dem Häuschen. Sie hätten sich viele Jahre nicht gesehen, wie es ihr gehe und sie sähe heute noch toller aus. Nicole hatte genau das kommen sehen, ihr wäre es am liebsten gewesen, Natascha hätte es ans andere Ende der Welt verschlagen. Natascha war mal so etwas wie Ben’s Schwarm gewesen. Viele Jahre lag das nun zurück. Es hatte aber kein Happy End gegeben. Dafür war er mit Nicole vor den Traualtar getreten. Verführt, vernascht, verheiratet. Es war damals alles sehr schnell gegangen. Und keiner von beiden hatte die Entscheidung bereut. Hätte jemand Nicole gefragt, ob sie glücklich sei, so würde sie diese Frage definitiv mit einem ja beantworten.
Sie sei auf der Durchreise, hatte Natascha erklärt, und wollte ganz einfach die Gelegenheit nutzen, mal wieder Hallo zu sagen.
Dann sag „Hallo“ und verschwinde schnell wieder! Laut sprach Nicole ihren frommen Wunsch allerdings nicht aus. Es hätte wohl auch keinen Zweck gehabt, Ben tat alles, um den Gast zum Bleiben zu bewegen. Natascha hier, Natascha da. Ehe sich Nicole versah, war die erste Flasche Wein geöffnet. Ein Roter, den Natascha immer gemocht hatte. Oder hatte sich ihr Geschmack in der Zwischenzeit geändert?, fragte Ben besorgt nach, als hinge davon das Wohl der ganzen Menschheit ab.
„Nein, nein“, wusste Natascha ihn schnell zu beruhigen, „der ist köstlich.“
Ihrer Stimme und Mimik nach hätte sie das auch zu Mineralwasser gesagt, war sich Nicole sicher. Aber derartige Feinheiten bekam Ben natürlich nicht mit. Stattdessen versuchte er hinter ihrem Rücken zu flirten. Zum Glück ging Natascha aber nicht darauf ein. Ihr Glück! Andernfalls hätte Nicole sie vor die Tür gesetzt.
Dass Ben Eindruck auf Natascha machen wollte und ein ganz bestimmtes Ziel verfolgte, war nicht zu übersehen. Dafür kannte Nicole ihren Gatten viel zu gut. Träumen durfte er ja davon, das konnte Nicole sowieso nicht verhindern, aber alles, was darüber hinausging, würde Nicole zu unterbinden wissen.
„Du kannst heute bei uns übernachten“, schlug Ben vor, als er die zweite Flasche Wein öffnete.
„Nicht doch“, winkte Natascha ab. „Bis zum Hotel sind es doch nur ein paar Schritte. Sie haben auch noch freie Zimmer. Ich habe mich heute Vormittag erkundigt.“
„Kommt gar nicht infrage!“, widersprach Ben energisch. „Was wären wir für Gastgeber, wenn wir dich mitten in der Nacht ins Hotel schicken?“
Er hielt es immerhin für angebracht, seine Frau nach ihrer Meinung zu fragen. „Nicht wahr, Nicole?“
Die Zornesfalte, die sich über ihrer Nasenwurzel in die Haut grub, übersah er geflissentlich. Was blieb ihr nun anderes übrig, als ihm zuzustimmen, wenn sie nicht als Bösewicht vom Dienst gelten wollte? „Kein Problem.“ Ihre Antwort fiel trotzdem sehr knapp aus und klang nicht gerade begeistert. „Sie kann auf der Couch schlafen.“
„Siehst du“, wandte er sich triumphierend an Natascha, als hätte er ihr gerade einen Stern vom Himmel geholt. „Nicole ist ein Engel. Und morgen gehen wir zusammen essen.“
„Dann habe ich eure Gastfreundschaft aber lange genug strapaziert“, erwiderte Natascha mit einem entwaffnenden Lächeln, dem sich auch Nicole nicht verschließen konnte. „Ich muss am Montag in Erlangen sein. Und bis Bayern sind es noch ein paar Kilometer.“
„Wie du willst.“ Beflissen schenkte Ben Wein nach.
Nicole leerte ihr Glas hastiger als gewöhnlich. Ben fiel das nicht auf, ebenso wenig, dass sie kaum Anteil am Gespräch hatte und nur einsilbig Antworten gab. Er hatte nur Augen für Natascha. Da hätte Nicole nackt auf dem Tisch tanzen können, es hätte wohl nichts daran geändert.
O Gott, wie er sie anschmachtete! Es war nicht zu übersehen, dass er noch immer – oder schon wieder – etwas für sie empfand. Für Nicole war das ein Grund mehr, Natascha nicht aus den Augen zu lassen. Die hielt sich auffällig zurück. Vielleicht tat sie auch nur so. Sie wollte Ben sicher nicht noch ermutigen. Sie gab sich alle Mühe, seine eindeutig zweideutigen Anspielungen zu überhören.
Irgendwann kam der Moment, an dem auch das schönste Zusammensein ein Ende fand. So betrübt wie Ben dem Gast „Gute Nacht“ wünschte, musste ihm der Abschied unheimlich schwerfallen. Für Nicole hatte Natascha ein Lächeln und ein bedauerndes Schulter-zucken übrig, als wollte sie sich für die Unannehmlichkeiten, die sie der kleinen Familie verursacht hatte, entschuldigen.
Mit der Gewissheit, dass die Frau sie bald verlassen und Ben dann wieder normal werden würde, fiel Nicole in einen unruhigen Schlaf, aus dem sie mitten in der Nacht erwachte. Die Leuchtziffern des Weckers verhöhnten sie durch zusammengekniffene Augen – bis zum Aufstehen war es noch eine halbe Ewigkeit. Sie nutzte die Gelegenheit, sich davon zu überzeugen, dass Ben noch brav im Ehebett lag. Gleichzeitig verspürte sie Durst. Wenn sie jetzt nicht einen Schluck trank, würde sie unmöglich gleich wieder einschlafen können. Also quälte sie sich unwillig aus dem Bett und tapste im Dunkeln in die Küche.
Gerade setzte sie eine Flasche Wasser an, als sie im Flur Schritte vernahm. Gleich darauf ging die Küchenbeleuchtung an. Geblendet kniff Nicole die Augen zusammen.
Sie setzte die Flasche ab und erblickte vor sich – eine nackte Frau! Natascha! Spazierte splitternackt in die Küche! Die Müdigkeit war wie weggeblasen.
„Oh!“, machte Natascha, als Nicole hinter der Kühlschranktür auftauchte. Dann flog ein Lächeln über ihre Lippen. „Ich habe auch plötzlich Durst bekommen“, erklärte sie. „Ich hätte nicht so viel Wein trinken sollen.“
Noch besser wäre gewesen, sie hätte sich etwas übergezogen, dachte Nicole für sich. Wer des Nachts nackt durch fremde Wohnungen spazierte, verfolgte doch eine bestimmte Absicht! Überhaupt, wie kam sie dazu, völlig unbekleidet auf der Couch zu schlafen! Wenn Ben morgen früh ins Wohnzimmer trat … Genau darauf legte sie es offenbar an! Daran konnte kein Zweifel bestehen. Diese unverschämte Schlampe!
„Bekomme ich auch einen Schluck?“, bat Natascha.
„Bitte!“ Ob sie das zornige Funkeln in Nicoles Augen bemerkte, als die ihr die Flasche reichte?
Die Frau setzte an und trank beinahe die ganze Flasche leer.
„Danke. Das tat gut.“
Nicole stellte die Flasche zurück in den Kühlschrank. Es war Zeit, sich wieder schlafen zu legen. Ob sie Natascha noch bitten sollte, sich etwas anzuziehen? Es konnte sicherlich nichts schaden.
Gerade als Nicole, noch immer wütend, zum Sprechen ansetzen wollte, fing sie diesen Blick der Nackten auf. Sie hätte schwören können, Lüsternheit in ihm zu lesen. Natascha unterzog sie doch tatsächlich einer intensiven Musterung von Kopf bis Fuß. Von Nicoles geplanter Ermahnung blieb nicht mehr als ein Räuspern übrig. Natascha antwortete mit einem verlegenen Lächeln, dann sagte sie: „He, du siehst toll aus.“
„Was?“, platzte es aus Nicole heraus. Sie blickte an sich hinab. Das kurze Negligé war halb transparent, die Brustwarzen piksten keck durch den dünnen Stoff.
Ehe Nicole ihre Fassung wiederfand, wurde sie von Frauenarmen umschlungen, weiche, feuchte Lippen glitten an ihrem Hals auf und ab, weiche Brüste pressten sich gegen ihren Busen, dass sie den Herzschlag der anderen spüren konnte.
Was ging denn hier ab?! Nicht dass sich all diese Zärtlichkeiten unangenehm anfühlten. Ganz im Gegenteil, ein wohliges Gefühl machte sich in Nicole breit, das mit einem erregenden Kitzel einherging. Ihre Atemzüge wurden schneller. Hände schoben sich unter ihr Negligé und schlossen sich fest und besitzergreifend um ihre Brüste. Sanft formten sie die Rundungen nach. Es waren Frauenhände, die sie auf diese anzügliche Weise zärtlich verwöhnten! Von einem Moment auf den anderen erschloss sich Nicole eine neue Welt. Das war etwas, was sie nicht kannte.
Natascha dagegen schien in dieser Spielart der Liebe nicht unerfahren zu sein. Ihre Hände ergriffen Besitz von Nicoles ganzem Körper, nach und nach und aufreizend langsam eroberten sie jeden Zentimeter des bebenden Fleisches. Als sie den Unterleib erreichten, stießen sie auf den Saum des Slips.
„Was soll das?“, flüsterte Natascha. Sie war Nicole dabei so nahe, dass ihr der Atem ins Gesicht wehte.
„Weg damit!“, entschied Natascha. Und schon fiel das störende Stückchen Stoff an Nicoles Beinen hinab.
Es war ein aufregendes Gefühl, sich dieser Frau unten ohne auszuliefern. Zitternd erwartete sie deren Berührung an ihrer empfindlichsten Stelle.
Die ließ nicht lange auf sich warten. Nicole hielt die Luft an, ein heftiges Beben erschütterte ihren ganzen Körper, als Frauenfinger das Tor zu ihrem geheimen Paradies öffneten. Je tiefer die Hand in die Enge eindrang, desto mehr wuchs Nicoles Verlangen.
Solche intensiven Berührungen an intimster Stelle hatte sie noch nie von einer Frau erlebt. Die Gefühle, die die Finger tief in ihrer Vagina verursachten, waren einzigartig. Das Jucken in ihrem Unterleib erfasste ihren ganzen Körper.
Natascha verstand, was in der anderen Frau vorging. Ihre feuchten Lippen verschlossen Nicoles Mund, ihre flatternden Zungen umspielten einander, warmer Speichel floss von der einen zur anderen und wieder zurück.
„Verdammt, zieh endlich diesen Fetzen aus!“ Mit diesen Worten riss Natascha Nicole das Negligé vom Leib.
„O ja, weg damit!“, stimmte die ihr seufzend zu.
Dann rieben die beiden wie von Sinnen ihre nackten Körper aneinander, Brust quetschte sich an Brust, Beine schoben sich zwischen gespreizte Schenkel, Hände gruben sich in das weiche Fleisch von Hinterteilen. So nahe war Nicole einer anderen Frau noch nie gewesen. Was diese innigen Berührungen und diese heißen Küsse in ihr auslösten, hätte sie unmöglich beschreiben können. Sie wusste nur, sie wollte mehr davon haben. Sie wurde von der Lustwelle, die über ihr zusammen schwappte, ganz einfach überwältigt. Der einzige klare Gedanke, der in diesen Minuten ihr Bewusstsein streifte, war der, dass Natascha so etwas nicht zum ersten Mal tat. Also überließ sie sich bereitwillig deren Führung. Sie unterwarf sich sogar der dominanten Art, in der Natascha sie geradezu benutzte.
„Komm, machen wir es uns ein bisschen bequem“, schlug die gerade vor. Sie nahm Nicole an der Hand und führte sie in das Wohnzimmer. Der Deckenfluter wurde eingeschaltet und gedimmt. Warmes Licht umschmeichelte die weichen, runden Formen der nackten Frauen-körper.
Ein sanfter Schubs beförderte Nicole auf die Couch. Und schon fiel Natascha wieder über sie her. Am Hals beginnend erkundete sie mit ihren weichen, feuchten Lippen den bebenden Leib Nicoles. Besondere Aufmerksamkeit widmete sie den Brüsten. Ihr Mund saugte sich an der Haut fest, im Biss der Zähne wurden die Knospen steif und hart.
Nachdem der Bauchnabel einmal umkreist war, wanderten die feuchten Küsse zielstrebig in Richtung Muschi. Nicoles Schenkel gingen von ganz allein auseinander. Schon klebte Nataschas Mund auf ihrer Scham.
Nicole wusste gar nicht, wie ihr geschah. Die Zunge, die nun in die brodelnden Lustsäfte tauchte, gehörte einer Frau! Das wurde Nicole in einem klaren Moment bewusst. Und diese Frau verstand sich ausgezeichnet darauf, ihre Mitte zu lecken. Ihre Klit war den heißen, intensiven Liebkosungen vollkommen ausgeliefert. Jede Berührung der Zungenspitze und jeder sanfte Biss mit den Zähnen elektrisierte ihren ganzen Körper.
Nataschas Gesicht tauchte zwischen Nicoles weit gespreizten Beinen auf. Lustsaft lag wie Lippgloss auf ihren Lippen, auch ihr Kinn war mit einem feuchten Film überzogen. Ihr Lächeln hatte etwas ungemein Verführerisches. „Gefällt es dir?“, fragte sie. „Oder bin ich zu weit gegangen?“
„Auf keinen Fall!“, stöhnte Nicole auf. Ihre Mitte verlangte eindringlich nach mehr von diesen Zärtlichkeiten. Gleichzeitig wuchs ihr Verlangen nach der Vulva dieser Frau. Sie musste sie anfassen, die Finger reinstecken, sie lecken. Natascha war geil wie sie selbst. Sie stöhnte hemmungslos auf, als sich Nicoles Finger in ihre Pussy wühlten und dort eine Springflut überkochender Lustsäfte auslösten.
Nun war der letzte Damm gebrochen. Jetzt war Natascha fällig! Sie sollte erleben, dass auch Nicole es verstand, eine Weiblichkeit zu verwöhnen. Nicht nur mit den Fingern. Auch die Zunge wusste sie gekonnt einzusetzen. Zwischen all den klitschnassen Häutchen fand sie den steifen Knubbel. Was für ein Riesending von Klit Natascha hatte!
Ihre Zungenschläge blieben nicht ohne Wirkung. Was sie dabei zu schlucken bekam, schmeckte nach purer Lust. Natascha hatte nicht weniger von dem geilen Nektar zu vergeben als sie selbst. Als ihre Finger durch die Poritze glitten, um den Anus kreisten und sich schließlich in das enge Loch zwängten, schien die Frau förmlich zu explodieren. Die Lustwellen übertrugen sich direkt auf Nicoles Körper. Sie fieberten im Einklang dem Höhepunkt entgegen.
Doch Natascha wusste das geile Spiel ihrer nackten Leiber noch zu steigern und das Verlangen nach einem Orgasmus in die Länge zu ziehen, zu einer süßen Qual werden zu lassen. Diese völlige Hingabe an die Partnerin erlebte Nicole in diesem Ausmaß zum ersten Mal. So hätte es endlos weitergehen können.
Nicole warf sich mit einem wohligen Seufzer auf den Rücken. Natascha ging direkt über ihrem Kopf in die Hocke. Vor Nicoles Augen platzte eine überreife Frucht auf, die vor Fruchtsaft überquoll. Die Muschel öffnete sich und offenbarte ihre süße Perle. Von dem zarten Fruchtfleisch ging ein betörender Duft aus.
Nicole bekam alles auf einmal, und zwar genau in dem Moment, als sich Natascha auf ihr Gesicht setzte. Am liebsten wäre sie in den verlockenden, engen Schlund hineingekrochen, um diese innige Nähe, die Lust und die Liebe über jede Pore ihres Körpers aufzunehmen. Was für ein überwältigendes Gefühl es war, sich ganz und gar dieser heißblütigen Frau hinzugeben, die ihre Mitte an ihrem Gesicht rieb und dabei einen Orgasmus nach dem anderen erlebte. Auf Nicoles Lippen blieb der leicht salzige Geschmack der Lust zurück.
Ihr eigener Höhepunkt sollte nicht mehr lange auf sich warten lassen. Sie wusste selbst nicht, wie ihr geschah, als sich Natascha mit geschmeidigen Bewegungen um sie schlang, bis sich ihre Vaginas berührten. Ein Feuerstoß jagte in diesem Moment durch Nicoles Körper. Ihr Unterleib drängte sich gegen den von Natascha. Sie konnte die Glut der anderen deutlich spüren. Sie beide bewegten sich ekstatisch, rieben dabei die Vulven aneinander und vergaßen alles um sich herum. Der heiße Kleister der Lust, der aus ihnen quoll, schweißte sie zusammen. Es hörte einfach nicht auf – es sollte auch nicht aufhören. Nicole wünschte sich, dass dieser Sturz in das süße Nichts nie enden möge.
Die strahlenden Augen Nataschas waren das erste, was Nicole wieder sah. Die Frau presste den nackten Körper an den ihren, dabei streichelte sie ihr zärtlich den Hintern.
Es war schön, aus dem Lustrausch in den Armen einer Frau zu erwachen. Nicole bedankte sich auf die gleiche Weise.
„Hat es dir gefallen?“, hauchte Natascha ihr direkt in den Mund.
„O ja! Und wie!“
„Gut. Ich hatte anfangs Bedenken, ich wusste nicht, wie du reagieren würdest. Aber als ich dich in der Küche vor dem Kühlschrank gesehen habe, getaucht in dieses warme Licht, habe ich mich einfach nicht mehr beherrschen können. Ich war schon nackt, wie du weißt. Ich habe vorher auf der Couch ein bisschen an mir rumgespielt und war deswegen schon richtig geil. Ich musste es einfach versuchen … auch auf die Gefahr hin, dass du mich anschließend rausgeschmissen hättest.“
„Es war eine großartige Erfahrung für mich“, gestand Nicole. „Ich habe so etwas noch nie erlebt.“
„Ich schon“, kicherte Natascha, „und zwar mein ganzes Leben lang.“
Nicole fiel in ihr Lachen ein und sagte: „Und ich glaubte, du bist wegen Ben gekommen.“
Ein Schatten huschte über Nataschas Gesicht und trübte für einen Augenblick den Glanz ihrer Augen. „Ben, ja, der war schwer in mich verliebt gewesen damals. Es hat mir wirklich wehgetan, ihn einfach so zu verlassen. Ich habe es nicht fertiggebracht, ihm zu gestehen, dass ich mit Männern nichts anfangen kann. Ich habe mich einfach nicht getraut …“
„Ihr habt also nie …“ Nicoles Frage hing unvollendet im Raum.
„Nie! – Ich weiß nicht, ob es angebracht ist, ihm jetzt zu sagen, dass ich Frauen liebe.“
Nicole zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, ob das jetzt noch was bringt.“
„Lassen wir es lieber sein.“
„Womöglich träumt Ben dann aber noch immer davon, einmal mit dir ins Bett zu gehen.“
„Soll er. – Wenn es dich nicht stört.“
Nicole schüttelte den Kopf. Sie verstand sich auf eine ganz bestimmte Weise ausgezeichnet mit Natascha. Immerhin teilten sie jetzt ein großes Geheimnis.
„Ist wohl besser, ich begebe mich wieder zu Ben ins Bett“, meinte sie gähnend, „sonst merkt er noch was.“
„Schlaf schön.“
„Du auch.“
Ben war beim Frühstück bester Laune. Und natürlich galt seine besondere Aufmerksamkeit dem Gast. Wer ihn kannte, dem entging nicht, dass er ein bisschen mehr tat, als seine Pflichten als Gastgeber von ihm verlangten.
Als sich Nicole kurz vor acht mit dem Satz „Ich geh dann mal auf Arbeit“ verabschiedete, blühte er förmlich auf.
„Heute?“, wunderte sich Natascha.
Nicole nickte. „Wir sind mit ein paar Aufträgen im Rückstand. Also müssen wir auch mal wieder am Wochenende ran.“
„Schade. Aber wir sehen uns.“
„Ganz bestimmt.“
„Du lässt uns jetzt also allein?“, platzte Ben da mit gespielter Empörung heraus.
„Natürlich“, erwiderte Nicole trocken. Sie hatte die Anspielung durchaus verstanden. „Viel Spaß“, wünschte sie den beiden sogar noch, wohl wissend, dass sie selbst den größten Spaß haben würde, weil sie allen Grund hatte, sich über ihren übereifrigen Gatten lustig zu machen. Würden doch all seine Versuche, Natascha anzubaggern, ins Leere laufen.