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Pentagon und Lance Air Force Base

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Drei Tage nach dem Ausfall der Lance Air Force Base durch einen Geomagnetsturm traf General Milton in Washington D.C. ein. Er sollte dem Verteidigungsminister Dan Marsinus, den Chefs der Streitkräfte und dem internen Sicherheitsstab Bericht erstatten. Der Ausfall seines Stützpunktes hatte schließlich zur Folge, dass die Verteidigungsbereitschaft der USA an einem Tag empfindlich geschwächt war.

Es lagen nun die Auswertungen der Techniker zum Ausfall aller Funktionen vor. Die Satellitenbilder von Lance hatten nichts Auffälliges gezeigt, außer den vielen stehengebliebenen Fahrzeugen vor der Basis. Verteidigungsminister Dan Marsinus fasste zuletzt alle Berichte in einer Schlussfolgerung zusammen.

Die Messgeräte hatten einen moderaten Geomagnetsturm über der Lance Air Force Base mit einem DST-Index (disturbance storm time) in der Größenordnung von nur -60 nT als Abschwächung des normalen Erdmagnetfelds aufgezeichnet. Bei dieser geringen Abweichung hätten die elektronischen Geräte in den Flugzeugen und den Fahrzeugen nicht ausfallen dürfen. Auf keinen Fall hätte der Strom ausfallen dürfen. Eine weitere nicht erklärbare Merkwürdigkeit war, dass der Strom in den Überlandleitungen in der Nähe des Stützpunkts nicht ausgefallen war.

Die vom Pentagon eingesetzten Astronomen und Geophysiker hatten keine vor dem Auftreten des Magnetsturms in der Sonne hierfür notwendige Sonnentätigkeit als Sonnenwinde oder Sonneneruptionen und Ähnlichem feststellen können. Es blieb ungeklärt, was die Ursache des Geomagnetsturms über der Lance Air Force Base war. Irritierend für alle Techniker und Physiker war die genau abgegrenzte Zone des Magnetsturms im Umkreis von fast exakt nur drei Vierteln einer Meile um den Stützpunkt.

Ungeklärt blieb auch, warum der Magnetsturm genau bei Arbeitsbeginn einsetzte und bei normalem Ende des Arbeitstags endete.

Alle diese Erkenntnisse führten zu der Vermutung, dass der Geomagnetsturm nicht von der Sonne stammte, sondern durch eine bisher unbekannte Kraft und Aktivität herbeigeführt wurde. Besorgniserregend an dieser Vermutung war, dass es jederzeit zu einer Wiederholung kommen konnte. Wenn den USA feindlich gesinnte Kräfte über die Fähigkeit verfügten, jederzeit für abgegrenzte Flächen und Luft- oder Erdräume einen Magnetsturm zu erzeugen, wäre die Verteidigungsbereitschaft der USA ausgehebelt.

Bei einem Magnetsturm könnten keine Flugzeuge starten, Schiffe könnten nicht auslaufen, Luftabwehrraketen könnten nicht gestartet werden. Auch die in Bunkern untergebrachten Atomraketen wären nicht funktionsbereit und in der Zeit des Magnetsturms nutzlos. Die USA wären einem Feind, der über eine derartige Technik der Erzeugung abgegrenzter Geomagnetstürme zu von ihm festgelegten Zeiten verfügt, hilflos ausgeliefert und voll erpressbar.

Mit ernsten und bleichen Gesichtern hatten die Teilnehmer der Sitzung die Schlussfolgerungen des Verteidigungsministers vernommen. Eine große Stille trat ein. Danach fragte General Milton: „Herr Minister, was können wir tun? Wie können wir herausfinden, ob es eine feindliche Kraft gibt, die über diese für unsere Nation so gefährliche Waffe verfügt? Und wer ist diese feindliche Kraft?

Warum können unsere Forscher nicht eine Waffe gleicher Art entwickeln? Müssten wir nicht sofort den Auftrag an unsere Forscher erteilen, eine Gegenwaffe zur Erzeugung örtlich und zeitlich begrenzter Magnetstürme zu entwickeln?

Verteidigungsminister Marsinus antwortete: „Wir haben uns im Pentagon dieselben Fragen gestellt, die Sie jetzt gestellt haben. CIA und FBI wurden beauftragt zu erforschen, ob es die vermutete feindliche Kraft innerhalb oder außerhalb der USA gibt. Die Forschungszentren von Luftwaffe und Armee wurden beauftragt, zunächst eine Gegenwaffe zur Ausschaltung örtlich und zeitlich begrenzter Magnetstürme zu entwickeln.

Die Chancen zur Entwicklung solch einer Gegenwaffe wurden von den Forschern bisher jedoch als äußerst gering eingeschätzt. Ein Gegner, der über diese Fähigkeiten verfügt, dürfte in der Entwicklung mindestens 10 Jahre Vorsprung haben wenn nicht mehr.

Als Entwickler derartiger Fähigkeiten kommen nur in Frage Forschungseinrichtungen in Israel, China, Russland, Japan, Frankreich, England und Deutschland. Wir können sicherlich ausschließen, dass Frankreich, England oder Deutschland ein Interesse daran haben könnten, ihre Forschungsergebnisse auf unserem Gebiet und zu unserem Nachteil zu erproben. Bei Israel bin ich mir nicht ganz sicher, auch nicht bei Japan.“

Dan Marsinus befahl allen Teilnehmern der Sitzung, über das Ergebnis der Sitzung keine Informationen an andere Personen weiterzugeben. Nach außen hin sollte die Meinung vertreten werden, dass es sich bei dem Ausfall aller Funktionen in der Lance Air Force Base um eine technische Störung bei der Erprobung neuer Waffensysteme mit begrenztem Strahlungscharakter gehandelt habe. Diese Störung sei innerhalb eines Tages behoben worden.

General Milton erwähnte dann, dass in Buttonfield Gerüchte aufgekommen seien, dass es sich bei dem Stromausfall in der Lance Air Force Base und dem engen Umkreis um das Ergebnis von Gebeten fundamentaler Christen gehandelt haben könnte. Es sei von Zeitungen berichtet worden, dass die Methodisten von Lordsplace in Louisiana sich gerühmt hätten, durch ihre Gebete den Stromausfall in Las Vegas verursacht zu haben.

Auch zum kürzlich aufgetretenen Ausfall aller Telefonverbindungen und der gesamten IT-Struktur in New York für einen halben Tag sei vermutet worden, dass er durch Gebete fundamentaler Christen verursacht worden sei. Milton fragte hierzu: „Sind zu den von mir eben erwähnten Vermutungen Recherchen angestellt worden, ob durch Gebete Stromausfall und der Ausfall von Telefon und IT-Struktur erzeugt werden können?“

Der Verteidigungsminister verneinte die Frage von Milton. Er sagte, dass man von diesen Vermutungen gehört habe. Aber alle befragten Wissenschaftler hätten es aufgrund der physikalischen Gesetze in der Naturwissenschaft für unmöglich gehalten, dass durch Gebete die Materie beeinflusst oder verändert werden könne.

Der Verteidigungsminister beendete die Sitzung und bedankte sich bei allen Teilnehmern. Anschließend begab er sich zum Präsidenten, um ihn über die Ergebnisse der Untersuchungen und die ergriffenen Maßnahmen zu informieren.

Das FBI gegen die Macht des Gebets I

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