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David Stonefelders Auftrag

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Mai 2018

David Stonefelder erbte vor 12 Jahren zusammen mit seinem Bruder Walter das sehr große Vermögen seines Großvaters Robby Stonefelder. Robby Stonefelder war ein legendärer Wirtschafts-Tycoon, der sein Vermögen nicht immer auf redliche Art und Weise zusammengerafft hatte. Sein einziger Sohn Will Stonefelder, der mit seinem Vater Robby eng zusammenarbeitete, war früh gestorben.

Er hatte es nicht verkraftet, dass sich seine Frau Sarah von ihm scheiden ließ, weil sie mit den unchristlichen Geschäften ihres Mannes und ihres Großvaters nicht einverstanden war. Ihren jüngsten Sohn David hatte sie mitgenommen. Ihr älterer Sohn Walter wollte bei seinem Vater bleiben.

In den letzten Jahren vor Robby Stonefelders Tod hatte sein Enkel Walter ihm bei der Führung des Konzerns zur Seite gestanden. David dagegen wollte mit dieser Art von Geschäften nichts zu tun haben. Er hat von Kindheit an unter dem zum Teil noch schlechten Ansehen seiner Familien-Dynastie gelitten.

Eines Tage ist ihm dann bewusst geworden, dass er die Vergangenheit nicht ändern kann, sondern den gegenwärtigen Tagen und zukünftigen Tagen nur gute Werke mitgeben kann. Er hat sich im Alter von 15 Jahren vorgenommen, so gut wie möglich den Willen Gottes zu erfüllen. Falls er jemals Vermögen erben sollte, so wollte er damit viele karitative Zwecke fördern.

David Stonefelder war von seiner Mutter, einer Jüdin, die zum Christentum konvertiert hatte, zu einem frommen Christen erzogen worden. Sie war leider verstorben, als David noch studierte.

David studierte Geschichte an der Harvard-Universität sowie an der Humboldt Universität in Berlin und an der Sorbonne in Paris. Er sprach deshalb auch die deutsche und französische Sprache. Ein Jahr studierte er an der Hebräischen Universität in Jerusalem in Israel. Er konnte hebräische und aramäische Schriften lesen und verstehen.

Nach seinen Studien arbeitete er als Historiker an der Harvard-Universität in Cambridge, Massachusetts. Er widmete sich insbesondere der Geschichte des Judentums und des frühen Christentums.

Nach dem Tode von Robby Stonefelder entschlossen sich die Erben, den Konzern zu entflechten. Jeder der beiden Erben übernahm einen Teil der weltweit operierenden Industriefirmen und Handelsfirmen. David Stonefelder gab seinen Job an der Harvard-Universität auf. Er wollte als Privatgelehrter weiter forschen und auch Zeit für die Kontrolle seines geerbten Handels- und Industrieimperiums haben.

David Stonefelder hatte das von seiner verstorbenen Mutter bewohnte Landgut Greenwood geerbt. Es lag etwas abgelegen in den Wäldern von Virginia in der Nähe von Dyke und Nortonsville, im Norden von Charlottesville und in der Nähe der Route 33. Der südöstlich gelegene Flughafen Charlottesville Albemarle ist leicht zu erreichen. Auf diesem Flughafen hatte David Stonefelder seine Gulfstream untergestellt.

David Stonefelder beauftragte seinen Konzernvorstand und alle Topmanager seiner 53 Unternehmen, zukünftig nur noch seriöse und ethisch einwandfreie Geschäfte zu machen, auch wenn das zu Lasten der Rentabilität ging.

Allerdings war jedes seiner 53 Unternehmen verpflichtet, in einem Zweijahreszeitraum Gewinn zu machen und eine angemessene Kapitalverzinsung zu erzielen, um nicht die Finanzen der anderen Unternehmen auszuhöhlen. Den Topmanagern wurde auch vorgegeben, ihre Arbeitnehmer ethisch einwandfrei zu behandeln und sich sozial zu verhalten. Die Arbeitnehmer sollten nicht ausgebeutet werden.

David Feldstein traf sich in der Regel täglich mit seinem Assistenten und Cousin Benjamin Liebermann beim Frühstück. Anschließend gingen sie in Stonefelders Arbeitszimmer und berieten die anstehenden geschäftlichen Entscheidungen. Davon abgewichen wurde nur, wenn beide gemeinsam oder einer von ihnen auf Reisen war. Es waren in der Regel selten geschäftliche Entscheidungen zu fällen. Die Performance ihrer Unternehmen war meist gut.

Wenn es gravierende Abweichungen gab, wurde sofort eine externe Unternehmensberatung als Task Force in Gang gesetzt. Diese hatte das kränkelnde Unternehmen, beim Topmanagement angefangen bis zum letzten Arbeitnehmer, zu überprüfen und Schwachstellen zu beseitigen. Diese konsequente Haltung des Konzernchefs war bei seinen Topmanagern gefürchtet, so dass sie von sich aus alles taten, um die Richtlinien zur Performance zu erfüllen.

Die Großeltern von Benjamin Liebermann waren deutsche Juden. Sie waren 1936 mit ihren Kindern in die USA emigriert. Sie hatten später die amerikanische Staatsbürgerschaft angenommen. Ihr ältester Sohn Albert Liebermann hatte eine Amerikanerin geheiratet und mit ihr in 1975 einen Sohn gezeugt, den sie Benjamin nannten. 1980 waren sie nach Deutschland gezogen. Albert Liebermann war dort 10 Jahre als Immobilienmakler tätig. Er vermittelte Immobilien in den USA an reiche Deutsche. Benjamin war in Deutschland zur Schule gegangen. 1990 zogen seine Eltern mit ihm nach Israel.

In Israel studierte Benjamin an der Hebräischen Universität in Jerusalem zwei Semester Chemie und an der Universität in Tel Aviv Maschinenbau und Elektrotechnik. Nach seinem Examen wurde er Mitarbeiter beim israelischen Geheimdienst Mossad und war dort mit Aufgaben zur Aufklärung und zur Ausrüstung von Agenten betraut. Unter anderem wurde er auch in der Fälschung von Pässen ausgebildet.

2009 fragte ihn sein Cousin David Stonefelder, ob er ihm als Assistent bei der Führung seiner Unternehmen und bei seiner Forschungsarbeit als Historiker helfen wolle. Stonefelder schilderte ihm die Aufgabe so reizvoll, dass Benjamin Liebermann zusagte. Stonefelder hatte Benjamin auch ein sehr großzügiges Einkommen zugesagt. Sie hatten sich gegenseitig versichert, dass jeder des anderen Religion und Religionsausübung respektieren und tolerieren werde.

Seit etwa 10 Jahren arbeiteten nun Stonefelder und Liebermann eng zusammen, nicht als Chef und Mitarbeiter, sondern mehr als Freunde und Verwandte. Sie passten auch von Alter gut zusammen. Liebermann war 43 Jahre alt und Stonefelder 45.

Liebermann war ein Meister der Verkleidung, zumal er beim Mossad dafür zuständig gewesen war. Um ihr Firmenimperium besser kontrollieren zu können, ließen sich von Zeit zu Zeit Stonefelder und Liebermann mit falschen Papieren und veränderten Gesichtszügen in einem der Unternehmen einstellen. Sie wollten kontrollieren, ob die Geschäftsführung sich an die von Stonefelder festgelegten Prinzipien hielt, nur seriöse und ethisch einwandfreie Geschäfte zu machen.

Sie wollten auch prüfen, ob die Arbeitnehmer ethisch einwandfrei behandelt werden. Als neu eingestellte Arbeitnehmer konnten sie nun das Handeln und das Verhalten ihrer Topmanager und der Führungskräfte besser beobachten.

An diesen Exkursionen in ihre Unternehmen in Verkleidung und falscher Identität hatten sie immer großes Vergnügen. Ihre Topmanager waren nicht immer erfreut über diese Kontrollen, die sie nicht vorhersehen konnten. Nach einigen dieser Exkursionen verbreitete sich unter den Topmanagern, dass sie jederzeit mit solchen geheimen Kontrollen ihres Bosses rechnen mussten. Diese Gefahr veranlasste sie, sich möglichst genau an die Direktiven von David Stonefelder zu halten.

Stonefelders Vorbild war die arabische Legende vom Kalif Harun al-Raschid (786 bis 809 n.Chr.), der sich mit seinem Großwesir als fremde Kaufleute verkleidet unter die Bürger seiner Stadt Bagdad begab, um zu sehen, ob die von ihm festgelegte Ordnung eingehalten werde.

Nach einem arbeitsreichen Tag im Mai 2018 saß Stonefelder in seinem Kaminraum mit Bibliothek. Es war eine Stunde vor Mitternacht. David Stonefelder erwachte, aufgeweckt durch einen strahlenden und doch sanften und warmen Lichtschein. Stonefelder war beim Lesen der Forschungsergebnisse von Archäologen zu Ausgrabungen in Israel eingeschlafen. Er wunderte sich über das strahlende helle Licht, weil er doch nur eine Stehlampe und eine Leselampe eingeschaltet hatte. Das Licht dieser zwei Lampen war im Moment nicht mehr zu sehen.

Plötzlich hörte er eine Stimme zu sich sprechen. „David Stonefelder, zu dir spricht Christomanus, dein Bruder aus den göttlichen Himmeln. Du hast dich in den vergangenen Jahren als wahrer Christ erwiesen, als wahrer Sohn Gottes.

Die göttlichen Himmel brauchen nun deine Hilfe für ein großes Projekt zum Seelenheil für alle Menschen, insbesondere der Menschen in den USA. Du wirst von deinem Vermögen auch etwas nehmen müssen, um das Projekt zu finanzieren. Bist du bereit, der geistigen Welt zu helfen und die dir im Rahmen des Projekts zugedachten Aufgaben zu übernehmen?“

Stonefelder zögerte einen kurzen Moment. Doch dann überkam ihn Freude, ein gutes Werk tun zu dürfen. „Ich bin bereit“, sagte Stonefelder, „die mir übertragenen Aufgaben zu erfüllen und sie zu finanzieren. Was soll ich für die geistige Welt tun?“

Christomanus bat Stonefelder, sich einen Notizblock und Schreibstift zu nehmen. Er diktierte Stonefelder einen Katalog von Aufgaben.

Er beschrieb auch, mit welchen anderen Menschen er zusammenarbeiten sollte und welche Aufgaben diese Menschen erfüllen sollten. Stonefelder werde der Mastermind für das gesamte Projekt sein mit allen seinen einzelnen Phasen. Bevor die anderen Helfer an ihre Aufgabe gehen können, müsse Stonefelder die notwendigen Vorbereitungen treffen.

Dann sagte Christomanus noch, dass er auch Stonefelders Cousin und Assistenten für die genannten Aufgaben um Hilfe bitten werde. Liebermann sollte Stonefelder bei allen Aufgaben unterstützen.

"Um das große Projekt nicht zu gefährden, sagte Christomanus, "soll keiner eurer Mitstreiter eure wahre Identität kennen und nicht euer echtes Aussehen. Tragt eine Verkleidung, wenn ihr euch mit den anderen Helfern trefft.

Beschafft als Teil eurer ersten Aufgabe aus Jerusalem 70 christliche Kreuze aus Zedernholz ohne den gekreuzigten Jesus am Kreuz.“

Christomanus beschrieb nun in allen Details die Form und das Aussehen der Kreuze.

„Lasst diese Kreuze von den Franziskanern in der Grabeskirche in Jerusalem weihen“, fuhr Christomanus fort. Bringt dann die Kreuze zu eurem ersten Helfer. Dieser Helfer wurde von mir schon angeworben. Sein Name ist Dr.-Ingenieur, Dr. rer. nat. Helmuth Siemer. Er lebt in Deutschland, in dem Ort Baiersbronn. Der Ort liegt im Schwarzwald. Er erwartet zu gegebener Zeit den Anruf eines Frank Bond. Er weiß von mir, was er mit den Kreuzen zu tun hat.

Helmuth Siemer wird euch auch einen oder zwei Sender bauen. Wir brauchen den Sender für das Aussenden einer Botschaft der geistigen Welt an alle Menschen in den USA. Nach euren weltlichen Gesetzen ist der Betrieb des Piratensenders illegal.

Ihr werdet verfolgt werden. Seid deshalb vorsichtig. Nach den göttlichen Gesetzen gehört alles, was Menschen auf Erden ihr Eigentum nennen, allein Gott. Ohne die Energie Gottes könnte kein Mensch eine einzelne Wimper bewegen, könnte er kein einzelnes Glied bewegen.

Auch wenn Menschen die göttliche Energie missbrauchen, um Reichtum und Macht zu erringen, so können sie das nur mit der ihnen von Gott geliehenen Energie tun. Kümmert euch also bei der Verbreitung der von uns gewollten Botschaft der geistigen Welt nicht um die weltlichen Gesetze. Die Botschaft ist zum Heil aller Menschen in den USA. Wenn ihr den Sender habt, werde ich euch den Text der Botschaft diktieren.

Für den Anfang sind das genug Informationen für euch. Im Verlaufe des Projekts werde ich euch weitere Anleitungen geben. Vertraut mir und erfüllt eure Aufgaben sorgfältig. Dann wird alles gelingen, was die geistige Welt beschlossen hat und auf Erden umgesetzt haben möchte. Im Verlaufe des Projekts werde ich noch öfter zu dir sprechen. David Stonefelder, ich ziehe mich jetzt zurück. Besprich morgen alles mit Benjamin Liebermann.“

Die Stimme verklang. Der sanfte warme Lichtschein verschwand. Es leuchteten plötzlich nur noch die Stehlampe und die Leseleuchte. Zuerst schien es Stonefelder, als hätte er geträumt. Doch dann sah er auf dem kleinen Tisch seinen Notizblock. Er hatte mehrere Seiten vollgeschrieben. Stonefelder war nun voller Erwartungen, ob sein Cousin und Assistent Benjamin Liebermann ebenfalls von Bruder Christomanus angeworben worden war.

Aber er wollte ihn jetzt nicht wecken. Vielleicht sprach Christomanus gerade mit Liebermann. Er legte sich schlafen. Aber der Schlaf wollte nicht kommen. Er war einfach zu aufgeregt. In ganz kurzer Zeit war soviel auf ihn eingestürmt, dass es ihm fast den Atem nahm. Sein Leben würde sich grundlegend ändern, um die von der geistigen Welt gewollten Aufgaben zu erfüllen. Erst fünf Stunden nach Mitternacht sank er erschöpft vom vielen Denken in einen kurzen Schlaf.

Beim Frühstück traf er auf den ebenfalls übernächtigt aussehenden Benjamin Liebermann. Beider schauten sich etwas vorsichtig an, sogar etwas misstrauisch. Was wäre, wenn der andere von der Botschaft des Bruders Christomanus gar nichts wusste, weil es nur ein lebhafter Traum war? Würde er dann nicht als Spinner ausgelacht werden?

Stonefelder war klar, dass er als Erster reden musste. „Hi“, sagte David, „ich hatte heute Nacht ein seltsames Erlebnis. Kurz vor Mitternacht hat sich bei mir eine Stimme in meinem Bewusstsein gemeldet, die sich Bruder Christomanus nannte. Sie sprach auch von dir. Hast du diese Stimme eventuell ebenfalls gehört?“

Benjamin Liebermann atmete erleichtert auf. „Ja“, sagte er, „auch zu mir sprach eine Stimme, die sich Bruder Christomanus aus der geistigen Welt nannte. Sie wollte, dass ich dir bei einem großen Projekt helfen sollte. Was hat dir denn diese Stimme alles gesagt?“

Stonefelder erklärte nun in großen Zügen, was Christomanus von ihm wollte. Liebermann bestätigte, dass ihm die gleichen Einzelheiten des Projekts genannt wurden. Nach dem Frühstück begaben sich Stonefelder und Liebermann in das Arbeitszimmer.

Sie verglichen ihre Aufzeichnungen und stellten fest, dass ihre Beschreibungen identisch waren. Liebermann hatte kein Problem damit, dass er als Jude von der geistigen Welt für ein christliches Projekt angeworben worden war. Sie überlegten die Vorgehensweise für die Beschaffung der 70 Kreuze aus Jerusalem und wie sie das Weihen in der Grabeskirche organisieren müssten.

Beide waren vorher in Jerusalem gewesen und kannten sich aus. Sie machten einen Plan und trafen alle Vorbereitungen dazu. Wichtig war auch, wie sie die 70 Kreuze von Israel nach Deutschland bringen müssten, ohne Aufsehen zu erregen. Christomanus hatte verlangt, dass die Kreuze in Deutschland komplettiert werden sollten.

Sie entschieden sich, dass sie voneinander getrennt nach Israel und Deutschland reisen werden. Als Priester verkleidet würde dann jeder die Hälfte der Kreuze nach Deutschland transportieren.


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