Читать книгу Mistkäfer - Geotrupes Stercorarius - Страница 10
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ОглавлениеNadja weiß nicht Ein noch Aus. Ihr fällt die Decke auf den Kopf. Sie ist alleine, muss mit ihrem Problem alleine fertig werden. Das ist nicht einfach, wenn der Mensch niemanden hat der ihm zuhört, geht er unter, verzweifelt an sich selbst. Sie geht lieber fort, nur weg aus der Wohnung, zu den Menschen auf der Gasse.
Auf der Gasse kennt sie niemand, sie geht die Straße entlang, in Mitten vieler Menschen, die sie nicht kennt und die sie nicht kennen. Das Gefühl, das sie in ihrer Brust spürt verstärkt sich noch. Sie muss sich fragen, wie es möglich sein kann, dass sich ein Mensch, in Mitten vieler Menschen, so allein, so verloren vorkommen kann.
Ohne Ziel geht sie durch die Stadt. Sie lässt sich von den Menschen mitreißen. Weiß nicht was sie tun soll, was sie unternehmen soll. Etwas sitzt in ihrem Bauch, in ihrem Kopf, nagt an ihr, sie weiß nicht was es ist, sie weiß nur, dass es etwas gibt, dass ihr auf der Seele liegt.
Sie kommt an einem Kiosk vorbei. Es ist später Nachmittag geworden. Sie bleibt vor dem Kiosk stehen, unschlüssig, sieht sich die Zeitungen an. Langsam begreift sie, dass dieses Bild in der Zeitung, ihr Bild ist. Sie fühlt sich wie von Donner gerührt. Sie fühlt, wie der Boden unter ihren Füßen schwankt. Sie ließt den Artikel. Da steht doch wirklich, dass heute ein Bankraub stattgefunden hat, dass es eine Bande war, die dieses Verbrechen durchgeführt hat, dass der Kopf der Bande der Direktor ist, das Frau Nadja S. eine Komplizin ist, derzeit auf der Flucht und der Dritte, ein Mann, unbekannt, sich ebenfalls auf der Flucht befindet. Nach ihr wird gefahndet! Sie wird des Bankraubes verdächtigt! Was noch alles? Und plötzlich wird ihr bewusst, dass sie nicht mehr in ihre Wohnung zurückkehren kann. Die Polizei wird schon warten! Was kann sie tun? Viel bleibt ihr nicht über, sie muss verschwinden, untertauchen, in eine andere Stadt ziehen, verschwinden. Die Entscheidung kommt rasch, sie entscheidet sich, diese Stadt zu verlassen. Mit starken Schritt geht sie zum Bahnhof. Viel Geld hat sie nicht, hätte sie das alles geahnt was auf sie einstürzen würde, sie hätte alles Geld mitgenommen. Abheben traut sie such nicht, da würde sie ihren Aufenthaltsort verraten. Sie kauft sich eine Fahrkarte.