Читать книгу Mistkäfer - Geotrupes Stercorarius - Страница 7

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Nadja hat sich in ihr Schneckenhaus zurückgezogen, das bei ihr, ihre kleine Wohnung ist. Die Wohnung ist nicht groß, sie kann sich nur ein Zimmer leisten, es aber komfortabel eingerichtet, nicht üppig, nicht luxuriös, dazu müsste die Wohnung - also dieses Zimmer - größer sein, es ist zweckmäßig eingerichtet. Das was sie jetzt möchte ist einfach nur vergessen, abschalten, an etwas schönes denken, an den letzten Urlaub in Kroatien, mit ihrer Freundin. Das war eine schöne Zeit. Es war auch ihr erster Urlaub überhaupt und da fuhr sie gleich so weit weg! Die Sonne war angenehm gewesen, das baden im Meer hatte ihr gut getan. Die Leute waren freundlich, besonders die Männer. Einige hatten sie sogar eingeladen, zu einen Kaffee, wie sagten, gemeint hatten sie was anderes, da hat sie es lieber gelassen und jede weitere Einladung abgelehnt.

Das Herz wird ihr schwer, sie seufzt, dieser Seufzer kommt tief aus ihrer Brust. Der Herr Direktor hätte mich nicht entlassen, wenn ich seinen Avanzen nachgegeben hätte, damals, vor wenigen Monaten, als sie noch neu war, erst angefangen hatte. Der Herr Direktor hatte ihr schon sein Wohlwollen gezeigt, ließ es dabei nicht bewenden, wollte auch ihrerseits ein Wohlwollen, das sie aber ausschlug. Heute ärgert sie sich darüber und sie fragt sich jetzt, warum sie ihm nicht etwas entgegengekommen ist, das hätte ihr einigen Ärger erspart. Die Tränen kullern über ihre Wangen, sie fühlt sich verloren und verlassen. Sie wirft sich aufs Bett und weint fürchterlich. Sie versucht sich zu beruhigen, endlich wird sie ruhiger, sie wischt sich die Tränen von den Wangen, steht auf, geht zum Schrank, öffnet ihm, kramt unter ihrer Wäsche herum, findet was sie sucht, nimmt die Flasche heraus, setzt sich auf das Bett. Sie hält die Flasche in ihren Händen, betrachtet sie lange, sagt leise: "Johnny, du bist mein bester Freund." Sie trinkt einen Schluck direkt aus der Flasche. Es schmeckt einfach nur scheußlich! Sie schüttelt sich. "Schmeckt das beschissen!" Sie spürt die Wirkung des Whiskys, wie er sie erwärmt, wie die Wärme bis in ihren Kopf steigt. Sie fühlt sich schwindelig. So hat sie sich noch nie gefühlt, so leicht, so zufrieden. Sie legt sich auf ihr Bett, sieht sich die Decke an. Die ist immer noch weiß! Geändert hat sich da nichts. Die Augen fallen ihr zu, sie schläft ein.

Lange hat sie nicht geschlafen. Sie steht auf und alles was sie in den letzten Stunden erlebt hat, stürzt auf sie ein. Sie muss fort, weg, nur raus aus diesen vier Wänden, einfach nur weg! Sie geht, schließt die Tür hinter sich.


Mistkäfer

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