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Vorwort
ОглавлениеNoch immer klingt mir das sehnsüchtige Werben des Berghirsches in den Ohren, das ich heute am zeitigen Morgen gehört und erlebt habe. Und genau diese gewaltige und schönste Symphonie, die uns die Mutter Natur bietet, ist für mich Ansporn, das Vorwort zum Buch von Gerd Meyden zu schreiben.
Immer seltener und immer weniger werden sie, die unbeugsamen Kämpfer für die geschundene Kreatur. Es war für mich ein großes Glück und eine besondere Freude, den Waidmann Gerd Meyden kennen gelernt zu haben.
Aus dem anfänglichen „Beriechen“ wie unsere Bayrischen Gebirgsschweißhunde, entstand hier eine ehrliche und offene Freundschaft. Rasch stellten wir dann die gleiche Wellenlänge und dieselben Anschauungen fest.
Noch heute sehe ich sein strahlendes Lächeln vor mir, als wir in der fernen Mongolei den Steinbock jagten und der Gerd mir mit stolzer Freude das erlegte Prachtexemplar zeigte. Noch heute höre ich aus der mongolischen Jurte den „jagerischen“ Gesang, als wenn wir am Berg auf einer einsamen Alm- oder Jagdhütte feiern würden. Das bekannte Jagdlied „s’ Jagern und s’ Zitherschlag’n“ traf hier voll und ganz zu, sind wir doch beide Anhänger der echten und unverfälschten Volksmusik und begeisterte Führer des Bayrischen Gebirgsschweißhundes.
Dem Nachsuchenführer Gerd Meyden ist nichts zuviel, keine Dickung zu dicht, kein Felsgrat zu steil, wenn es darum geht, ein krank geschossenes oder angefahrenes Stück Wild von seinen Leiden zu erlösen. Ob Gamsbock oder Hirsch, ob Keiler oder Rehbock, ob Alttier oder Rehgeiß, für ihn ist es eine Selbstverständlichkeit, den Schweißriemen in die Hand zu nehmen. Wir freuten uns beide, als er im Ebersberger Forst, meinem ehemaligen Dienstrevier, einen wirklich alten und starken Keiler erlegen konnte.
Nun endlich hat sich dieser Waidmann dazu aufgerafft, aus seinem reichlichen Erinnerungsschatz ein Buch zu schreiben, ist er doch auch ein gefragter Autor der allbekannten deutschen Jagdzeitschrift „Wild und Hund“. Mit Begeisterung und auch mit seinem feinen Humor hat er sich nicht nur ein Denkmal gesetzt, sondern er scheut auch nicht davor zurück, der Jägerschaft ins Gewissen zu reden.
Dem Freund und Jagdkameraden, dem erfolgreichen Autor, wünsche ich viel Erfolg mit seinem Buch.
Schliersee, im Hirschmond 2007 | Konrad Esterl Wildmeister |