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Ronald Regen (Ronny, der Wurm)

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Unser Jüngster war zugleich unser Sorgenkind. Herzschmerz machte sich bei ihm nicht nur seelisch bemerkbar. Störrisch wie ein Esel weigerte er sich, ein gut dotiertes Stellenangebot seines Mentors anzunehmen. Ich hätte ihm liebend gern die wesentlichen Kniffe und Tricks beigebracht, um eine weniger strapaziöse Karriere als Bonvivant antreten zu können. Aber Ronny bevorzugte die tägliche Hochspannung, die er sich als selbstständiger Elektrofuzzi aus freien Stücken antat. Dabei hatte er, ein Großmeister des Speisehausbluffs, durchaus Talent zu Höherem. Listig wie ein Sparfuchs orderte er beim Sternekoch grundsätzlich das günstigste Menu, um dann in (fast) astreinem Hochdeutsch höflich nachzufragen, ob er, weil er ja dies und das nicht vertrüge, sell gegen jenes tauschen könne. »Der Herrgott wird es Ihnen bestimmt auch vergelten!« Wer wollte ein derart kultiviert formuliertes Anliegen schon ablehnen? Früh verwitwet, geriet der Wurm schnell wieder unter die Haube. Dabei bewies er abermals einen guten Geschmack. Die Ehe mit Ulla – ein heißer Feger! – machte ihn zum Vater. Mit der Entscheidung, ihre Tochter auf den Namen Ilsebill zu taufen, haben die beiden Flagge gezeigt und sich dem Mainstream entzogen. »Ilsebill? Der kleine Wurm da heißt tatsächlich Ilsebill? Gut gemacht, Ronny!«

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