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Die Überlieferungslinie und die Qualitäten der Geistesschulung DIE ÜBERLIEFERUNGSLINIE UND DIE HERAUSRAGENDEN QUALITÄTEN DIESER UNTERWEISUNGEN
ОглавлениеDie Unterweisungen über die Geistesschulung stammen ursprünglich von Buddha Shakyamuni. Er gab sie an Manjushri weiter, der sie Shantideva übermittelte. Von Shantideva gelangten sie in ununterbrochener Folge zu Elladari, Viravajra, Ratnashri, Serlingpa, Atisha, Dromtönpa, Geshe Potowa, Geshe Sharawa und Geshe Chekhawa. Geshe Chekhawa verfasste den Text Geistesschulung in sieben Punkten und verbreitete das Studium und die Praxis der Geistesschulung in ganz Tibet. Er gab die Unterweisungen an den Bodhisattva Chilbuwa weiter und von ihm gelangten sie durch eine Folge verwirklichter Meister zu Je Tsongkhapa.
Aus den Aufzeichnungen der Schüler Geshe Chekhawas wurden verschiedene Versionen des Urtextes Geistesschulung in sieben Punkten zusammengestellt. Später gab Je Tsongkhapa Unterweisungen über die Geistesschulung in sieben Punkten. Ohne anderen Quellen zu widersprechen, erläuterte er die Bedeutung dieser Unterweisungen in Übereinstimmung mit den Sichtweisen und Absichten Geshe Chekhawas und Atishas. Die Aufzeichnungen von Je Tsongkhapas Schülern wurden in einem Text gesammelt, der als Sonnenstrahlen der Geistesschulung bekannt ist und als einer der maßgeblichsten Kommentare der Geistesschulung gilt. Die in diesem Buch verwendete Version des Urtextes wurde von Je Phabongkhapa auf der Basis der Sonnenstrahlen der Geistesschulung, Essenz des Nektars der Geistesschulung und anderer Texte zusammengestellt. Somit sind die Unterweisungen der Geistesschulung von Je Tsongkhapa in ungebrochener Überlieferungslinie bis zu den heutigen Lehrern weitergegeben worden.
Ehre dem großen Mitgefühl.
Diese Essenz der nektargleichen Unterweisungen
Wurde von Serlingpa überliefert.
Geshe Chekhawa beginnt seinen Urtext damit, dass er dem großen Mitgefühl Ehrerbietung erweist. Er will uns damit zeigen, dass jeder, der ein Buddha oder Bodhisattva werden will, Mitgefühl als seine Hauptpraxis betrachten muss, da alle Buddhas und Bodhisattvas aus der Mutter, dem großen Mitgefühl, geboren werden.
Die zweite Zeile vergleicht die Unterweisungen der Geistesschulung mit Nektaressenz. Der Nektar, den Götter oder manche Menschen genießen, erzeugt nur gewöhnliches Glück. Die Anweisungen der Geistesschulung hingegen können uns die außergewöhnliche Glückseligkeit der vollen Erleuchtung bieten.
Die dritte Zeile weist darauf hin, dass von den vielen verschiedenen Anweisungen, die Atisha erhielt und über Dromtönpa und andere Lehrer an Geshe Chekhawa weitergab, diese besondere Unterweisung von seinem Spirituellen Meister Serlingpa stammt.
Es heißt, dass Geshe Chekhawa ursprünglich der alten Tradition des tibetischen Buddhismus, der Nyingma-Tradition, angehörte. Obwohl er in den Unterweisungen sowohl der alten als auch der neuen Tradition des Dharmas sehr bewandert war, befriedigte ihn seine Praxis nicht ganz. Er erbat Unterweisungen von Rechungpa, einem der Hauptschüler Milarepas, und später vom Kadampa-Lehrer Geshe Chagshinpa. Eines Tages, als er in Geshe Chagshinpas Zimmer war, fand er einen kurzen Text mit dem Titel Acht Verse der Geistesschulung. Zwei Zeilen in der sechsten Strophe fesselten seine Aufmerksamkeit:
Möge ich die Niederlage annehmen
Und anderen den Sieg anbieten.
Obwohl er bereits tiefgründiges Wissen über Dharma besaß, wurde sein Geist durch diese Worte im Innersten berührt, und um ihre wahre Bedeutung herauszufinden, fragte er Geshe Chagshinpa nach dem Namen des Autors. Geshe Chagshinpa antwortete, dass der Text von Geshe Langri Tangpa geschrieben worden war. Als Geshe Chekhawa das hörte, hatte er augenblicklich den Wunsch, Unterweisungen von Geshe Langri Tangpa zu erhalten, und machte sich unverzüglich auf den Weg nach Lhasa, wo er ihn zu finden hoffte. Als er dort ankam, erfuhr er, dass Geshe Langri Tangpa verstorben war, und so entschied er sich, einen Schüler Geshe Langri Tangpas zu finden, der ihm eine Erklärung dieser Strophe geben konnte. Er traf einen Mann aus der Provinz Lang Tang, der ihm mitteilte, dass Geshe Sharawa einer der Hauptschüler von Geshe Langri Tangpa gewesen sei. Durch diese Nachricht ermutigt, brach Geshe Chekhawa auf, um Geshe Sharawa zu finden. Als er Geshe Sharawa fand, war dieser gerade dabei, einer großen Zuhörerschaft einen Kurs über Philosophie zu geben. Geshe Chekhawa hörte den Unterweisungen zu, die mehrere Tage dauerten, aber das Annehmen der Niederlage und den Sieg anderen anbieten wurden nicht erwähnt. Nachdem die Unterweisungen geendet hatten, ging Geshe Chekhawa zu Geshe Sharawa, als dieser gerade dabei war, einen Stupa zu umschreiten. Geshe Chekhawa legte sein Gewand als Sitz auf den Boden und bat Geshe Sharawa: «Bitte setzen Sie sich eine Weile. Ich muss Sie etwas fragen.» Geshe Sharawa antwortete etwas schroff: «Ich habe eben ausführliche Unterweisungen vom Thron aus gegeben. Haben Sie sie nicht verstanden?» Geshe Chekhawa antwortete: «Ich habe eine spezielle Frage.» Da setzte sich Geshe Sharawa und Geshe Chekhawa fragte: «Wie wichtig ist die Praxis, die Niederlage anzunehmen und anderen den Sieg anzubieten?» Geshe Sharawa antwortete: «Wenn Sie Erleuchtung erlangen wollen, ist diese Praxis essentiell.» Geshe Chekhawa fragte dann, wo diese Praxis in den Schriften gelehrt wurde, und Geshe Sharawa zitierte zwei Zeilen aus Nagarjunas Kostbare Girlande von Ratschlägen an den König:
Mögen ihre negativen Taten in mir reifen
Und mögen alle meine Tugenden in ihnen reifen.
In diesen Worten ist implizit der Wunsch enthalten, selbst die Niederlage anzunehmen und anderen den Sieg anzubieten. Geshe Sharawa gab noch weitere Quellen an, die Geshe Chekhawa davon überzeugten, dass diese Unterweisungen authentisch waren. Er bat Geshe Sharawa dann, ihm die vollständigen Anweisungen zu dieser Praxis zu geben. Geshe Sharawa antwortete: «Wenn Sie für mehrere Jahre bei mir bleiben, werde ich Sie unterrichten.» Geshe Chekhawa blieb zwölf Jahre bei Geshe Sharawa, und innerhalb von sechs Jahren war er sehr geschickt darin geworden, seinen Geist zu schulen. Andere Kadampa-Geshes erkannten, dass er durch das völlige Aufgeben der Selbst-Wertschätzung den Mahayana-Pfad des Sehens erlangt hatte.
Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Anweisungen über die Geistesschulung nicht öffentlich gelehrt worden, sondern blieben eine geheime Überlieferungslinie. Da es notwendig war, ein bestimmtes Maß an Vertrauen zu besitzen, bevor man diese Unterweisungen ausüben konnte, gab Geshe Chekhawa sie zunächst nur an seine engsten und aufnahmefähigsten Schüler weiter.
Zu jener Zeit war die Lepra in Tibet weit verbreitet, denn die Ärzte konnten sie nicht heilen. Eines Tages begegnete Geshe Chekhawa einigen Leprakranken und er beschloss, sie in der Praxis der Geistesschulung, insbesondere in der Praxis des Nehmens und Gebens, zu unterrichten. Durch diese Übungen wurden viele von ihnen rasch von ihrer Lepra geheilt. Die Neuigkeit verbreitete sich schnell und viele weitere Erkrankte kamen zu Geshe Chekhawa, dessen Haus bald einem Krankenhaus glich. In der Folge waren Geshe Chekhawas Unterweisungen unter Tibetern bald als «Dharma für Lepra» bekannt.
Geshe Chekhawa hatte einen Bruder, der Dharma heftig ablehnte und kein Vertrauen in Geshe Chekhawa hatte. Dieser Bruder hörte eines Tages zufällig einige Unterweisungen über die Geistesschulung, die Geshe Chekhawa den Leprakranken gab, und war beeindruckt von dem, was er hörte. Einige Zeit später erkannte Geshe Chekhawa am Verhalten seines Bruders, dass dieser die Anweisungen der Geistesschulung praktizierte. Wenn selbst ein Ungläubiger wie sein Bruder aus diesen Unterweisungen Nutzen gewinnen konnte, dachte Geshe Chekhawa, dann könnte auch vielen anderen geholfen werden, und so entschied er, dass es nicht mehr angemessen sei, die Unterweisungen geheim zu halten. Folglich verfasste Geshe Chekhawa den Text Geistesschulung in sieben Punkten mit dem aufrichtigen Wunsch, allen Lebewesen zu helfen. Dank seiner großen Güte, diesen Text verfasst und ihn öffentlich gelehrt zu haben, haben wir jetzt die Möglichkeit, diese Anweisungen zu erhalten und in die Praxis umzusetzen. Deshalb sollten wir uns voller Dankbarkeit an die Güte Geshe Chekhawas erinnern.
Sie ist wie ein Diamant, wie die Sonne und wie ein Medizinbaum.
Die vierte Zeile von Geshe Chekhawas Text erklärt die guten Eigenschaften dieser Anweisungen über die Geistesschulung und vergleicht sie mit einem Diamanten, mit der Sonne und mit einem Medizinbaum. Die meisten kostbaren Dinge werden wertlos, wenn sie zerbrechen, wird aber ein Diamant in kleine Stücke zerteilt, bleibt jeder Teil, und sei er noch so winzig, kostbar. In dieser Hinsicht sind die Anweisungen der Geistesschulung wie ein Diamant, denn, obwohl es äußerst wertvoll ist, alle Übungen der Geistesschulung zu praktizieren, ist es auch sehr nützlich, nur einige wenige zu praktizieren. So wie wir darauf achten würden, auch nicht das kleinste Stück eines Diamanten zu verlieren, genauso sollten wir keinen einzigen Teil der Anweisungen der Geistesschulung außer Acht lassen, ganz gleich, wie klein er auch sein mag.
So wie strahlendes Sonnenlicht alle Dunkelheit vertreibt, so werden wir die Dunkelheit unserer Unwissenheit gänzlich vertreiben, wenn wir die Praxis der Geistesschulung vollenden. Aber genauso wie selbst einige wenige Lichtstrahlen schon etwas Helligkeit spenden, werden wir unsere Unwissenheit und Selbst-Wertschätzung vermindern können, wenn wir auch nur ein paar Teile der Praxis ausüben.
So wie jeder Teil eines Medizinbaumes – Wurzeln, Stamm, Äste, Blätter, Blüten und Früchte – Arzneien liefert und nützlich bei der Heilung von Krankheiten ist, so kann jeder Teil der Anweisungen der Geistesschulung die geistige Krankheit der Verblendungen heilen. Gewöhnliche Arzneien können nur körperliche Krankheiten heilen, aber das Allheilmittel der Geistesschulung kuriert die Krankheiten von Körper und Geist. Deshalb wird die Praxis manchmal «unübertroffene Medizin» genannt.
Wie können wir sicher sein, dass die Anweisungen der Geistesschulung wirklich alle diese guten Qualitäten besitzen? Diese Frage beantwortet Geshe Chekhawa in der fünften Zeile des Urtextes:
Die Bedeutung dieses Textes sollte erkannt werden.
Wenn wir einmal die Bedeutung dieser Anweisungen verstanden haben, sollten wir sie in die Praxis umsetzen. Dann werden wir all die ausgezeichneten Eigenschaften der Geistesschulung aus eigener Erfahrung verstehen. Solange wir nicht auf diese Weise praktizieren, werden wir niemals für uns selbst entdecken, inwiefern diese Anweisungen «wie ein Diamant, wie die Sonne und wie ein Medizinbaum» sind.
In der sechsten und siebten Zeile des Urtextes wird die Kraft der Geistesschulung enthüllt, widrige Umstände in den Pfad zur Erleuchtung umzuwandeln:
Die Entwicklung der fünf Unreinheiten
Wird in den Pfad zur Erleuchtung umgewandelt.
Es heißt, dass das jetzige Zeitalter fünf Unreinheiten besitzt: die Unreinheit der Zeit, die Unreinheit der Lebewesen, die Unreinheit der Sichtweise, die Unreinheit der Verblendungen und die Unreinheit der Lebensspanne. Die Unreinheit der Zeit ist die relative Armut an spiritueller Praxis in der heutigen Zeit. Die Spiritualität hat durch die Zeitalter hindurch stark abgenommen und die Menschen sind heutzutage in Bezug auf ihre spirituelle Entwicklung sehr arm im Vergleich zu den Wesen der Vergangenheit. In früheren Zeiten waren viele Wesen spirituell so weit fortgeschritten, dass sie Buddhas und Bodhisattvas direkt sehen konnten. Viele erreichten das ruhige Verweilen und verschiedene Formen von Hellsicht: die Hellsicht der Augen (die Fähigkeit, entfernte und subtile Formen zu erkennen), die Hellsicht der Ohren (die Fähigkeit, entfernte Töne weit über den üblichen Bereich hinaus zu hören), die geistige Kraft, den Geist von anderen direkt erkennen zu können und die geistige Kraft, vergangene und zukünftige Leben sehen zu können. Viele besaßen auch Wunderkräfte, wie die Fähigkeit, verschiedene Formen ausstrahlen zu können oder zu fliegen. In dieser Zeit erreichten zahllose Wesen Befreiung und Erleuchtung.
Im Laufe der Zeit konnten jedoch immer weniger Wesen Buddhas und Bodhisattvas direkt sehen oder andere hohe spirituelle Erlangungen erreichen. Heutzutage kann kein gewöhnliches Wesen erleuchtete Wesen direkt sehen. Die Tatsache, dass wir alle Wesen als gewöhnlich sehen, ist an sich schon ein Zeichen für die Unreinheit unserer Zeit. Durch eine reine Praxis der Geistesschulung können wir aber die Fehler und Unzulänglichkeiten dieser Zeit, die üblicherweise große Schwierigkeiten und Leiden bewirken, in Ursachen für spirituelle Pfade umwandeln.
Die Unreinheit der Lebewesen sind die Wesen selbst. Die Lebewesen erfahren heutzutage sehr wenig Frieden und Glück, während die äußeren Bedrohungen für das Leben stark zunehmen. Im Vergleich zu den Wesen aus früheren Zeiten ist unsere Natur viel gröber und unsere Leiden und Schwierigkeiten sind viel größer. Mit jeder Generation werden die Lebewesen immer unglücklicher, immer unbeherrschter und immer verstörter. Wir sind heute sehr geschickt in der Herstellung von Waffen jeglicher Art, um damit Kriege zu führen und um uns gegenseitig zu verletzen, aber uns fehlt das Geschick, Frieden und Glück zu schaffen. Auch wenn wir uns nach Frieden und Glück sehnen, schaffen wir fleißig die Grundlagen für Konflikte und Leiden. Wir haben große Fortschritte in der Herstellung materieller Dinge erzielt, aber diese bringen uns weder wahren Frieden, noch löschen sie unser Leiden dauerhaft aus. Trotzdem können wir durch eine reine Praxis der Geistesschulung alle diese Widrigkeiten in Ursachen für den Pfad zur Erleuchtung umwandeln.
Die Unreinheit der Sichtweise ist die starke Tendenz der Menschen der heutigen Zeit, falsche oder verdrehte Sichtweisen anzunehmen oder zu fördern, beispielsweise die Sichtweise, vergangene und zukünftige Leben, die Existenz erleuchteter Wesen, das Wirken des Karmas oder die Wirksamkeit des Dharmas zu verneinen. Wenn wir die Geistesschulung auf reine Weise ausüben, können wir alle falschen Sichtweisen ausmerzen.
Die Unreinheit der Verblendungen bedeutet, dass unsere Wut, Anhaftung und Unwissenheit viel stärker und schädlicher sind als die Verblendungen, die die Menschen früherer Zeiten hatten, und folglich sind unsere Leiden viel größer. Weil es für uns schwierig ist, unsere Verblendungen zu kontrollieren, sind zudem die Ergebnisse unserer spirituellen Praxis sehr gering. Trotzdem können wir die Fehler dieser Verblendungen in Ursachen für spirituelle Pfade umwandeln, wenn wir die Übungen der Geistesschulung gewissenhaft praktizieren.
Die fünfte Unreinheit ist die Unreinheit der Lebensspanne. Es heißt, dass die Menschen sehr lange Zeit lebten – etwa achtzigtausend Jahre lang – als Buddha Krakuchchanda in dieser Welt erschien. Zur Zeit des zweiten Buddhas, Buddha Kanakamuni, hatte sich diese Lebenserwartung auf vierzigtausend Jahre verringert, und zur Zeit des dritten Buddhas, Kashyapa, betrug sie nur noch zwanzigtausend Jahre. Zur Zeit des vierten Buddhas, Buddha Shakyamuni, war sie auf ungefähr hundert Jahre gesunken. In den Schriften steht, dass dieser Rückgang weitergehen wird, bis die durchschnittliche menschliche Lebensspanne nur noch zehn Jahre beträgt. Trotzdem können wir das höchste Ziel der vollen Erleuchtung innerhalb dieses kurzen Lebens erlangen, wenn wir unser menschliches Leben für die aufrichtige Praxis der Geistesschulung verwenden.
Der Hauptgrund für das Ausüben dieser Anweisungen der Geistesschulung ist unser innigster Wunsch, dauerhaftes Glück und völlige Freiheit von Leiden zu erlangen. Das kann nicht durch äußere Mittel, wie zum Beispiel durch das Ansammeln materiellen Reichtums, erlangt werden. Ganz gleich wie viel Besitz wir erwerben, er wird uns kein dauerhaftes Glück und keine beständige Freiheit geben. Im Gegenteil, es ist oft unser Streben nach materiellem Besitz, welches unsere Probleme verursacht. Wenn wir endgültiges Glück und Befreiung von Leiden wollen, müssen wir die erhabenen Übungen der Geistesschulung praktizieren. Es gibt keinen anderen Weg.
Alle Lebewesen besitzen den Buddha-Samen – die Buddha-Natur. Die Anweisungen der Geistesschulung in die Praxis umzusetzen ist die Methode, die diesen Samen zum Reifen bringt. Die eigentlichen Erfahrungen oder Realisationen der Geistesschulung sind die Pfade zur Erleuchtung. Deshalb ist es für alle Wesen essentiell, in dieser Praxis Erfahrung zu gewinnen. Ganz am Ende des Sutras der Zusammengefassten Vollkommenheit der Weisheit sagt Buddha:
Ich habe die Pfade zur Erleuchtung erklärt,
damit alle Lebewesen sie erlangen mögen.