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Tod in Quebec
ОглавлениеAls Paul Wakefield im Lager der britischen Armee in Nordamerika vor den Toren Quebecs ankam, war es bereits Sommer 1759. Obwohl er bei Weitem der Jüngste war – kaum mehr als ein Assistent ohne Erfahrung –, war er ein so fröhlicher und gut aussehender junger Mann, der so bereitwillig alles tat, worum man ihn bat, dass er in den unteren Rängen der Armee sofort akzeptiert wurde. Nach mehreren Monaten auf dem Schiff war Paul mehr als eineinhalb Jahre lang zwischen den verschiedenen Lagern gependelt und hatte mitgeholfen, die Zelte aufzubauen, die Vorräte zu lagern, um dann zu einem neuen Lager geschickt zu werden. Dort fing alles wieder von vorne an.
Die Männer, die er befehligte, waren alle älter als er, mit einer Ausnahme. Ein Gefreiter war achtzehn – genau in Pauls Alter. Die anderen waren hartgesottene Berufssoldaten oder Männer, die in die Mühlen der grimmigen Entschlossenheit Englands geraten waren, die Schlacht von Nordamerika zu gewinnen.
Im Lager herrschte hektisches Treiben. Paul war ein Platz in einem kleinen Zelt zugewiesen worden, das er mit einem der Gefreiten, einem schlanken jungen Mann mit Namen Phelps, teilen sollte, der früher einmal Schneider gewesen war und sich jetzt um die Uniformen der Soldaten kümmerte. Phelps leistete hervorragende Arbeit, und Paul, der einen großen Vorrat an Uniformen mitgebracht hatte, sagte zu ihm: »Ich werde vielleicht getötet, aber wenigstens sterbe ich gut angezogen.«
»Sagt so etwas nicht, Sir«, erwiderte Phelps schnell. »Das bringt Unglück.«
Paul lachte ihn nur aus. Er ging nach draußen ins Lager. Sein ganzes Leben lang hatte er von Krieg, Armeen und Schlachten nur gelesen, aber nun konnte er erleben, wie es wirklich war. Die Soldaten legten wenig Wert auf Körperpflege und das stieß ihn ab. Wenn sie nicht dazu gezwungen wurden, trafen sie absolut keine sanitären Vorsichtsmaßnahmen, und ein abscheulicher Gestank hing bereits über dem Lager. Paul wusste nur sehr wenig über die Armee, aber ihm war klar, dass so etwas nicht gesund sein konnte. Er beschloss, darauf zu achten, dass seine Männer mehr Wert auf Hygiene legten.
Eine Woche lang passierte nichts, doch schließlich hatte Paul das Privileg, mit anderen Offizieren Karten zu spielen. Dazu gehörten die Brigadegeneräle Robert Monckton, George Townshend und James Murray, alles Söhne von Angehörigen des Hochadels, die gesellschaftlich höher standen als General Wolfe. Paul hatte genügend Geld und war nicht besonders gut im Kartenspiel, wie die anderen hatten feststellen können, darum durfte er an ihrem Spiel teilnehmen, solange er sich ruhig verhielt. Paul verlor sein Geld so langsam wie möglich und lauschte aufmerksam auf die Gespräche über die Strategie der Generäle.
»Der eigentliche Feind«, sagte General George Townshend gelangweilt, »ist nicht die französische Armee, sondern das Terrain.«
»Wie kommt das, Sir?«, fragte Paul vorsichtig, während er weitere fünf Pfund an den General verlor.
»Nun, seht es Euch nur an, Leutnant!«, rief Townshend. »Das ist doch offensichtlich!« Townshend war ein großer Zyniker mit ausgezeichneten politischen Verbindungen. Er war ein sehr begabter Karikaturist, der überaus witzige Zeichnungen von seinem befehlshabenden Offizier machte. Er deutete auf eine Karte an der Wand und sagte: »Seht – Quebec liegt hier an der Spitze der riesigen Halbinsel, die sich bis in den Saint Lawrence erstreckt. Wer auch immer diese elende Stadt erobert, wird Soldaten brauchen, die wie die Fliegen an den Wänden hochklettern können!«
General Murray runzelte die Stirn. »Man munkelt, wir würden die Stadt umgehen und über die Plains of Abraham gegen die Stadt marschieren.«
»Und meint Ihr wirklich, wir könnten einen Soldaten wie Montcalm überrumpeln?«, fragte Townshend. »Er wird diese Ebenen wie ein Habicht beobachten.«
»Wir haben neuntausend gute Soldaten, George«, meldete sich Monckton zu Wort. »Sicher kann mit einer so hervorragenden Armee etwas ausgerichtet werden!«
Aber Townshend verzog nur das Gesicht. »General Wolfes Auftrag lautet, Quebec zu erobern. Aber ich glaube nicht, dass er es schaffen wird.«
Nachdem sich die Kartenspieler getrennt hatten, ging Paul zu seinem Zelt. Die Einstellung der Generäle hatte ihn schockiert und er dachte zornig: Wenn sie gute Soldaten wären, würden sie General Wolfe besser unterstützen! Aber was konnte er schon ausrichten, darum hielt er es für ratsam, den Mund zu halten und abzuwarten.
Als ein stämmiger Mann mit Namen Frenchy Doucett regelmäßig zu Besuch ins Lager kam, fragte Paul General Murray, warum ein Franzose Zutritt zum Lager habe. »Könnte er nicht ein Spion sein?«
»Frenchy Doucett? Er würde sicher zum Spion, wenn genügend für ihn dabei herausspringen würde. Er ist nur ein Trapper. Ich glaube, seine Loyalität gilt niemandem.«
Paul war häufig auf der Jagd gewesen und hatte viel über das Fallenstellen für Tiere gelernt, darum versuchte er mit dem Mann ins Gespräch zu kommen. »Ich bin Leutnant Paul Wakefield«, stellte er sich vor. »Wie ich höre, ist Euer Name Doucett?«
»Nennt mich Frenchy wie alle anderen auch.«
»Ich interessiere mich sehr für das Pelzgeschäft.«
»Habt Ihr schon Tiere gefangen?«
»Oh nein. Ich weiß nichts darüber. Ich habe es noch nie gesehen, aber ich würde gern mehr darüber erfahren. Immerhin«, sagte Paul vorsichtig, »geht es in diesem Krieg doch darum.«
Doucett, ein stämmiger Mann mit langen Haaren und dunkelbraunen Augen, starrte Paul an. Der Franzose trug einen kurzen Bart und schien immens stark zu sein, auch wenn er nicht besonders groß war. Ein Auge war durch eine ziemlich große Narbe zu einem Schlitz verengt, was ihm ein recht finsteres Aussehen verlieh. »Ich weiß alles über den Biber und andere Tiere, Leutnant. Was wollt Ihr wissen?«
»Erzählt mir davon. Kommt. Ich spendiere eine Flasche, wenn Ihr gleichzeitig trinken und erzählen könnt.«
»Ich kann alles tun und gleichzeitig trinken«, prahlte Doucett.
Frenchy Doucett war ein hervorragender Geschichtenerzähler. Er trank den Wein, den Paul ihm anbot, wie Wasser, und er schien keinerlei Wirkung auf ihn zu haben. Paul hörte mehr als zwei Stunden lang aufmerksam zu, während Doucett die Berge und die Tiere beschrieb, die dort gefangen wurden. »Ich habe vor, reich zu werden, Leutnant.«
»Werdet Ihr Eure Felle an die Franzosen oder an die Briten verkaufen?«
»Ich bin ein Trapper, kein Politiker oder Soldat. Ich werde die Felle an die verkaufen, die mir das meiste Geld dafür geben.«
Paul lachte. Der Bursche gefiel ihm. »Ich finde das sehr klug, Frenchy.«
Dies war das erste von mehreren Gesprächen. Paul interessierte sich immer mehr für das Fellgeschäft und fragte schließlich: »Kann man damit reich werden?«
»Oui, wenn man klug ist und seine Felle richtig verkauft. Und manchmal braucht man die Tiere sogar nicht einmal zu fangen!«
»Wieso das? Woher bekommt Ihr die Felle dann?«
»Von den Indianern. Sie stellen hervorragende Fallen. Man gibt ihnen für ein Biberfell eine Handvoll Glasperlen, die vielleicht zehn Pence kosten und verkauft es für zwanzig Pfund.«
Paul war erstaunt. »Wissen sie es denn nicht besser?«
»Sie lernen sehr schnell, aber wenn man mit guten Handelswaren zu ihnen kommt, kann man ein Vermögen machen.« Er betrachtete Paul Wakefield. »Zu schade, dass Ihr Soldat seid, Leutnant. Offensichtlich habt Ihr gute Ideen – genau wie ich.«
Paul antwortete nicht, aber er vergaß nicht, was Doucett gesagt hatte. Häufig dachte er darüber nach und wurde besessen von diesem Gedanken. Doch zwei Tage später wurde Paul von seinem Bestreben, durch Fellhandel reich zu werden, abgelenkt, weil General Wolfe einen Verzweiflungsschritt unternahm. Seit einem Monat lag die Armee nun bereits in der Nähe von Quebec, ohne etwas vorweisen zu können. Wolfe rief seinen Stab zusammen und gab einen direkten Befehl.
»Wir werden angreifen, Gentlemen«, verkündete er. Ohne nach ihrer Meinung zu fragen, erklärte er seinen Plan. »Wir werden die Männer stromaufwärts an Land bringen und übermorgen angreifen.« Er war zwar recht klein, verfügte jedoch über innere Stärke, und während er auf der Karte die Truppenbewegungen erklärte, wurde Paul ganz aufgeregt. Endlich geht es los – und ich werde ganz bestimmt dabei sein!
Doch die drei Brigadegeneräle stellten sich gegen Wolfes Plan. »Das wird nie gelingen, General Wolfe«, protestierte General Monckton. »An dieser Stelle werden die Männer bergauf stürmen müssen, genau in das Feuer des Feindes hinein. Sie werden abgeschlachtet werden, Sir!«
Townshend und Murray stimmten ihm zu, doch Wolfe blieb fest. »Der Angriff wird stattfinden – und ich erwarte einen Sieg«, war sein letzter Kommentar.
»Wir werden niedergemetzelt werden!«, murmelte Townshend. Seine Lippen waren weiß vor Wut. »Wolfe ist ein Dummkopf!«
Am 31. Juli gehörte Paul zu den Männern in den Behelfsbooten, die die Truppen seiner Majestät den Saint Lawrence River an der Stadt Quebec vorbei flussaufwärts brachten. Er war aufgeregt, doch seine gute Laune wurde getrübt, als er einen halben Tag lang zusammen mit den schwitzenden Soldaten in diesem Ruderboot sitzen musste. Amüsiert entdeckte er Frenchy in seinem Boot und fragte: »Was macht Ihr hier, Frenchy? Das ist doch nicht Eure Seite.«
»Meine Seite bin ich!«, verkündete Doucett. »General Wolfe hat mich dafür bezahlt, dass ich mitkomme – um den Truppen zu zeigen, wo sie landen können. Ich kenne den Fluss in- und auswendig!«
Der Angriff kam für Paul unerwartet. Er war eingeschlafen, und als die Boote ans Ufer gesteuert wurden, war es Frenchy Doucett, der ihn wach rüttelte und flüsterte: »Ihr wacht besser auf, Leutnant –«
Paul war sofort hellwach. Als er hochfuhr, fiel er beinahe aus dem Boot; nur der starke Arm von Doucett bewahrte ihn davor. Als er den Blick hob, entdeckte er die roten Jacken seiner Einheit, die vorstürmte. Hauptmann Monday führte das Kommando. Er rief: »Kommt, Männer – für König und Vaterland!«
Paul zog sein Schwert und rannte zum Berg. Er war kaum drei Meter gekommen, als das Gewehrfeuer begann, und als er den Berg hinaufsah, entdeckte er die Gewehre, mit denen die Stadtmauern verteidigt wurden. Die Soldaten gingen in Scharen zu Boden, und wenn dies auch seine erste Schlacht war, so erkannte er doch, dass sie keine Chance hatten! Aber unbeirrt rückte er mit der kleinen Gruppe unter Mondays Kommando vor. Dann hörte er eine Stimme, die sagte: »Leutnant – kommt zurück!«
Als er sich umdrehte, entdeckte er Doucett hinter sich. »Zurück, Doucett!« In diesem Augenblick begann eine Gruppe französischer Soldaten mit dem Gegenangriff. Wie aus dem Nichts stand einer davon plötzlich vor Doucett und richtete sein Bajonett auf dessen Bauch. Ohne zu zögern, sprang Paul vor, schlug das Bajonett mit seinem Schwert beiseite und trieb seine Klinge direkt in das Herz des französischen Soldaten. Der Mann blieb stehen, ließ seine Muskete fallen und starrte auf die Klinge, die seine Brust durchstochen hatte. Mit traurigem Blick sah er auf, fast schien es so, als wolle er sich entschuldigen. Paul zog die Klinge zurück. Er fühlte sich elend – und betrachtete das Gesicht des jungen Mannes näher. Er schien kaum älter als achtzehn Jahre zu sein. Ein Vorhang schien sich über die Augen des jungen Mannes zu legen und plötzlich strömte Blut über seine Lippen. Langsam kippte er nach vorne und sackte zu Boden. Dort blieb er reglos und mit starrem Blick liegen.
»Kommt, Ihr werdet getötet!«
Paul wurde von Doucett buchstäblich den Berg hinuntergezerrt. Als sie den Schutz der Truppen erreicht hatten, musste Paul sich übergeben. Doucett schützte ihn vor den Blicken der anderen Soldaten. Als Paul sich aufrichtete und ihn mit leichenblassem Gesicht anstarrte, fragte er sanft: »Der erste Mann, den Ihr getötet habt?«
»J-ja!«
»Ihr habt hervorragend reagiert, Paul Wakefield. Ihr habt mein Leben gerettet – und so etwas vergesse ich nie!«
Nach der Schlacht wurde Doucett Paul gegenüber noch offener. Er zeigte ihm einige Biberfelle und erklärte ihm, wie man Hüte daraus machte. »Wer weiß schon, wie die Mode im folgenden Jahr oder gar im folgenden Monat sein wird. Der Punkt ist, die Biber zu fangen, sie zu verkaufen und reich zu werden. Dann kann ein anderer die Tiere fangen. Aber der beste Weg ist immer noch, sie von den Indianern zu kaufen.«
»Kennt Ihr denn Indianer?«
Ein listiger Ausdruck trat in das Gesicht des Franzosen. »Ich bin mit der Tochter eines der Häuptlinge des Ojibway-Stammes verheiratet. Ein großer Stamm. Sie vertrauen mir wie keinem anderen Weißen. Sie wissen, dass ich ihnen gute Ware anbiete. Keinen Whisky und keine Glasperlen. Aus unserer Sicht verlangen sie nicht viel. Ihr und ich, Leutnant, wir könnten einige Boote mit Tauschware beladen, sie gegen Biber- und Nerzfelle eintauschen und reich werden! Wie würde Euch das gefallen?«
»Das würde mir sehr gut gefallen, aber ich bin in der Armee.«
»Für wie lange, Leutnant?«
»Bis ich getötet werde – oder mein Offizierspatent verkaufe.«
»Was heißt das? Euer Offizierspatent verkaufen?«
»In der englischen Armee kaufen wir unser Offizierspatent. Mein Bruder hat mir meines gekauft. Wenn ich die Armee verlassen möchte, kann ich es einem anderen Mann verkaufen, der in die Armee eintreten möchte.«
Doucett schwieg einen Augenblick. »Ihr habt mein Leben gerettet, Leutnant. Und nun möchte ich Euch etwas anbieten, was ich nicht jedem anbieten würde. Ich hatte die Absicht, es allein zu tun, aber ich habe nicht genug Geld. Verkauft doch Euer Offizierspatent. Steckt das Geld in unser Unternehmen. Ihr habt das Geld, ich bin mit einer Indianerin verheiratet. Ich kann die Biberfelle bekommen. Wir könnten uns den Gewinn teilen.«
Paul starrte den Franzosen an und hörte genau zu, während Doucett ihm Fakten und Zahlen nannte. Schließlich sagte er: »Es wird warten müssen. Ich könnte General Wolfe nicht verlassen, bevor die Schlacht nicht gewonnen ist.«
»Das wird vielleicht niemals geschehen. General Montcalm ist ein sehr guter Soldat.«
»Das stimmt und ich werde vielleicht fallen. Aber falls ich nicht getötet werde und falls wir gewinnen, werden wir über diese Angelegenheit noch einmal sprechen, Frenchy.«
Wolfe hatte einen gravierenden Fehler gemacht und das Vertrauen einiger seiner Männer verloren, aber er ließ sich nicht entmutigen. Er war ein sehr fordernder, eingebildeter Mensch, der am liebsten im Alleingang handelte und seine Untergebenen schlecht informierte. Er beschloss, seine Armee am Anse de Foulon, zwei Meilen oberhalb der Stadt Quebec, an Land gehen zu lassen. Die Armee würde die steilen Klippen, die Quebec schützten, hochklettern und den französischen General überraschen müssen. Seine drei Untergebenen baten ihn um Einzelheiten, doch Wolfe war nicht bereit, sie ihnen zu geben.
Auf diese Schlacht freute sich Paul weniger, aber er gehörte zu den Männern, die in der Dämmerung des 13. Septembers 1759 die Klippen hochkletterten. Doucett war nicht mitgekommen, dafür aber viertausend Soldaten – und sie eroberten Quebec!
Paul erinnerte sich nicht mehr deutlich an die Einzelheiten der Schlacht, nur an Rauch, Blut und Gewehrfeuer. Beide Generäle, sowohl der englische als auch der französische, fielen in der Schlacht. Die Plains of Abraham wurden erobert, und mit dem Fall von Quebec war der Krieg, der England und Frankreich finanziell wie auch materiell ausgelaugt hatte, vorbei. Die Franzosen hatten verloren und würden fernerhin keine Bedrohung der Neuen Welt, der Kolonien an der Ostküste, mehr bedeuten. Von jetzt an würde Amerika den Briten gehören und nicht den Franzosen.
»Also werden nun die Briten Kanada regieren«, sagte Frenchy Doucett. Er nahm einen Schluck aus der Flasche, die auf dem Tisch stand. Er und Paul saßen in Quebec in einer kleinen Taverne am Fluss. Da die Briten die Stadt regierten, waren sie hier in Sicherheit.
»Noch ist nicht alles vorbei. Es könnte noch andere Schlachten geben.«
»Nein. Montcalm ist tot. Die Franzosen werden sich zurückziehen. Sie haben dieses Land verloren. Vielleicht versuchen sie, weiter ins Landesinnere vorzustoßen, aber das alles wird England gehören.«
Die beiden Männer schwiegen eine Weile und Paul trank eine beträchtliche Menge Alkohol. Sein Kopf jedoch war noch immer klar genug, sodass er abrupt sagte: »Das Angebot in Bezug auf eine Partnerschaft, gilt das noch?«
»Ihr wollt die Armee verlassen?«
»Mir gefällt das Soldatenleben nicht besonders«, erwiderte Paul langsam. »Sicher, es gibt Augenblicke des Ruhmes, aber ansonsten besteht es aus langen Monaten der Langeweile und der Eintönigkeit. Es wäre aufregender, reich zu sein.« Er grinste Doucett an.
»Ich will ehrlich sein. Vielleicht habe ich die Sache ein wenig zu einfach dargestellt. Vieles kann passieren. Wir könnten uns mit unseren Fellen auf den Weg machen und von einem anderen Indianerstamm angegriffen werden und alles verlieren. Vielleicht sogar unser Leben. Es ist durchaus nicht angenehm, in die Hände von einigen dieser Burschen zu fallen.«
»Ich habe keine Angst vor der Gefahr. Sagt mir nur, wie wir vorgehen könnten.«
Die Kerze auf dem Tisch brannte herunter, während sie Pläne schmiedeten und weitertranken. Schließlich fasste Paul einen Entschluss. »Ich werde es tun, Frenchy! Ich werde mein Offizierspatent verkaufen und das Geld investieren. Ihr kauft die Handelswaren und wir werden reich werden.«
»Darauf trinken wir. Also seid Ihr kein Leutnant mehr.«
»Nein. Nur noch Paul Wakefield, Trapper.«
Die beiden Männer tranken darauf und Frenchy sagte: »Die Zeit wird zeigen, ob der gute Gott uns reich machen wird.«
»Ihr glaubt an Gott?«
»Aber certainement! Ihr etwa nicht?«
»Ich glaube an Geld und ich glaube an mich. Das ist alles.«
Doucett starrte seinen neuen Partner an. »Ihr werdet herausfinden, dass das nicht ausreicht.«
»Für mich ist das genug«, beharrte Paul eigensinnig und erhob sich vom Tisch. »Ich werde das Geld, so schnell ich kann, besorgen.« Die beiden verließen die Taverne, und als sie gingen, dachte Paul: Ich bin zwar kein General, aber ich werde als reicher Mann nach Hause kommen. Dann werde ich zeigen können, dass ich der eigentliche Herr von Wakefield bin!