Читать книгу Medium sein - Russell Parr L., Gordon Smith V. - Страница 11
ОглавлениеÜbung 2: Die Visitenkarte
Begeben Sie sich in die Stille, in Ihren eigenen stillen Raum, den Raum, der Sie in Ihre innere Mitte führt.
Sitzen Sie einfach still und ruhig im weißen Licht, das Ihnen bewusstmacht, wie ruhig und zufrieden Sie sind.
Schicken Sie am stärksten und intensivsten Punkt der Meditation einen Gedanken an Ihren Geistführer – nur einen einzigen Gedanken, mehr nicht. Fragen Sie ihn, ob er zulässt, dass Sie seine Gegenwart in Ihrem Raum fühlen.
Warten Sie darauf, dass sich irgendwas verändert – irgendeine Sinneswahrnehmung oder ein Gefühl. Stellen Sie keine weiteren Fragen. Tun Sie nichts, außer darauf zu achten, welche Veränderung – falls zutreffend – Sie fühlen.
Sitzen Sie einfach in Gegenwart Ihres Geistführers da und teilen Sie das Gefühl, ihn in Ihrem Raum zu haben, für einen Augenblick mit ihm.
Nun bitten Sie ihn, sich wieder zu entfernen.
Achten Sie darauf, ob sich das Gefühl verändert – achten Sie auf Ihre eigene Atmosphäre und ob sie sich verändert hat.
Atmen Sie nun wieder tief ein.
Werden Sie bei jedem Atemzug bewusster, bis Sie spüren, dass Sie bereit sind, die Augen wieder aufzumachen.
Öffnen Sie die Augen.
Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit, das soeben Erlebte langsam zu überdenken. Betrachten Sie es aus einer ganz ruhigen Position heraus und fragen Sie sich, ob Sie wirklich eine Veränderung um sich herum gespürt haben und nicht nur irgendwas im Geiste gesehen haben. Vergessen Sie nicht: Es geht hier darum, eine Präsenz zu fühlen, und nicht, Bilder zu sehen.
***
Wenn Sie diese Übung in Ihre Meditation einbringen, müssen Sie dafür sorgen, dass sie genauso real bleibt, wie wenn Sie sich in die Stille begeben. Ermuntern Sie nicht grundlos irgendwelche Geistwesen, Sie zu besuchen. Bleiben Sie sich selbst treu. Achten Sie bei jeder Übungssession darauf, ob die Sinneswahrnehmung, die Sie für die Visitenkarte Ihres Geistführers halten, immer auftaucht, und schließen Sie alles andere aus, was ein solches Gefühl verursachen könnte.
Eine Frau, mit der ich vor vielen Jahren in einem Zirkel meditierte, erwähnte immer wieder die leichte Brise, die sie an den Fußknöcheln spürte, immer wenn ein Geistwesen zu ihr kam. Nur saß sie leider vor einem bodentiefen Fenster, das in der Ecke neben ihr ein Loch hatte …
Wie die Frau, die den Luftzug an den Knöcheln spürte, hielt auch ich einmal etwas für eine geistige Energie um mich herum, nur um später festzustellen, dass es etwas ganz Banales war, was durch die Räumlichkeiten verursacht wurde. Auch das war eine „übersinnliche“ Brise, die sich als Luftzug durch ein kaputtes Fenster herausstellte. Versuchen Sie immer, zuerst Ihren gesunden Menschenverstand anzuwenden, und gehen Sie erst dann, wenn alle anderen möglichen Ursachen ausscheiden, davon aus, dass die Energie oder Sinneswahrnehmung feinstofflicher Natur ist.
In diesem Stadium ist es wichtig, die Dinge so einfach wie möglich zu halten und zu warten, bis Sie wirklich die Gegenwart eines Geistwesens fühlen. Glauben Sie mir: Wenn es geschieht, werden Sie es wissen! Mehr müssen Sie zu diesem Zeitpunkt bei der Übung nicht tun.
Gehen Sie es langsam an. Es dauerte Jahre, bis ich meinen Geistführer Master Chi wirklich kennenlernte, und vieles, was mich verwirrte, wurde durch meine eigene Ungeduld verursacht. Anfangs hielt ich jedes Bild, das mir kam – beispielsweise das eines Tempelritters oder Indianers –, für das Aussehen meines Geistführers. Es waren jedoch alles nur meine Hirngespinste. Mein echter Geistführer stellte sich mir durch Gefühle vor – ich fühlte seine Gegenwart mehr, als dass ich ihn sah. Nach einer Weile wusste ich, dass er ein kleiner älterer Herr war. Dann suchte ich das Medium Albert Best auf. Er sagte mir: „Ich sollte Ihnen so was zwar nicht sagen, aber es ist der richtige Zeitpunkt: Ihr Geistführer ist ein orientalischer Gentleman.“
Am Tag darauf zeichnete meine hellsehende Freundin Dronma ihn für mich. Und am Abend darauf teilte mir meine Lehrmeisterin Mrs. Primrose mit: „Ich muss dir das sagen, weil dein Geistführer es so will.“ Und sie beschrieb ihn mir wie erwartet. Es war ein tolles Gefühl, mein eigenes Bild innerhalb von so kurzer Zeit dreimal bestätigt zu bekommen.
Steven brachte die Geduld auf, die ich nie hatte. Und er machte nicht dieselben Fehler, die ich gemacht hatte. Ich war fest entschlossen, nicht zuzulassen, dass sich mein Schüler falsche Botschaften oder Phänomene zusammenreimte. Ganz langsam über einen Zeitraum von ungefähr zwei Jahren erhielt er nicht nur die Visitenkarte seines Geistführers, sondern auch eine Ahnung, wie dieser aussah. Manchmal spürte Steven seine Präsenz in Gestalt eines jungen Mannes, manchmal in der eines Alten.
Die Visitenkarte wurde immer deutlicher, und einmal hatte Steven das Gefühl, als hätte ihm jemand über die linke Wange gestrichen. Und er begann auch, die Persönlichkeit seines Geistführers zu spüren. Nach seinem Gefühl war sein Geistführer weitaus ausgeglichener als er selbst; er schien eine so beherrschende Ausstrahlung wie der Dalai Lama zu haben. Einmal sah Steven ihn als Schreiber, der an einem Schreibtisch saß und recht wohlhabend aussah. Er bat den Geistführer, ihm seinen Namen zu nennen, und hörte „Chen Tsung“, was er jedoch niemandem verriet. Später bestätigte mein eigener Geistführer ihm diesen Namen, als ich in Trance war.
Die Schwingung anheben
Ihr Geistführer ist immer an Ihrer Seite, und auch wenn Sie es anfangs vielleicht nicht merken, werden Sie es mit der Zeit durch Übung und Geduld feststellen. In dem Moment, in dem wir unserem Geistführer Gedanken senden und ihn bitten, sich uns zu zeigen oder uns eine Visitenkarte zu schicken, an der wir ihn erkennen können, beschleunigt sich unsere eigene Energie. Sie muss sich beschleunigen, um unsere Sinne zu stärken; ansonsten können wir uns nicht mit der feinstofflichen Welt verbinden.
Der Grund dafür ist, dass unsere Welt und die feinstoffliche Welt nicht offen füreinander sein können, solange sich die Schwingung in einer der beiden Welten nicht verändert. Dies ließ mein Geistführer unsere Gruppe während einer der seltenen Channeling-Sessions wissen. Wie er uns mitteilte, muss ein Geistwesen seine Schwingungsrate verlangsamen, um dicht genug zu werden, damit wir sie fühlen können. Anderenfalls müssen wir unsere Schwingung beschleunigen, damit sie sich auf unser Energiefeld auswirken kann.
Eine Übung, die mir mein Geistführer empfahl, um Stevens Entwicklung zu fördern, war, Steven nahe genug an mich herantreten zu lassen, damit er meine Energie spüren konnte und fühlte, wie sie sich veränderte, wenn mein Geistführer näherkam. Dadurch konnte Steven eine deutlich erhöhte Energie wahrnehmen.
Ich halte das für ein gutes Experiment, das Schüler miteinander durchführen können. Es verschafft ihnen ein Gefühl dafür, was im Umfeld eines Mediums geschieht, wenn sein Geistführer durch ihn Informationen sendet. Wenn der Schüler in der Nähe von erhöhter Energie ist, bringt das auch seine eigene Schwingung auf eine viel höhere Ebene.
Für die Übung braucht man ein Team von zwei Teilnehmern, die zusammenarbeiten, und eine dritte Person, die sie instruiert. Daher baten wir Jim, uns durch die Übung hindurchzuführen.