Читать книгу Medium sein - Russell Parr L., Gordon Smith V. - Страница 8
Übung 1: In der Stille meditieren
ОглавлениеNehmen Sie als Erstes eine bequeme Sitzhaltung ein. Entspannen Sie sich und fühlen Sie die Ruhe. Sorgen Sie dafür, dass Sie keine enge, unbequeme Kleidung tragen.
Schließen Sie die Augen.
Achten Sie bewusst auf Ihre Körperhaltung. Versuchen Sie, so gerade wie möglich zu sitzen. Halten Sie den Kopf so gerade und ruhig wie möglich. Wenn Sie merken, dass er nach vorne oder zur Seite sackt, dann stellen Sie sich vor, dass ein dünner Faden an Ihrer Scheitelkrone befestigt ist, der Ihren Kopf nach oben zieht.
Atmen Sie nun so tief wie möglich durch die Nase ein. Das entspannt den Körper und lässt ein erstes Gefühl der Ruhe aufkommen.
Nehmen Sie, während Sie tief in den Körper einatmen, wahr, wie sich Ihre Lunge mit Sauerstoff füllt, der Ihren Bauch anschwellen lässt. Entspannen Sie sich, während Sie – wieder durch die Nase – ausatmen, und lassen Sie die Luft aus dem Körper strömen.
Werden Sie sich des natürlichen Rhythmus Ihres Körpers bewusst, während Sie weiter ein- und ausatmen. Fühlen Sie, wie der natürliche Rhythmus Ihres Atems den Körper anschwellen und abflachen lässt.
Richten Sie Ihre ganze Aufmerksamkeit auf die Luft, die in Ihren Körper gezogen wird und wieder aus dem Körper entweicht.
Fühlen Sie, wie konzentriert und ruhig Sie durch diese einfache Übung werden.
Seien Sie sich Ihres Körpergewichts bewusst.
Stellen Sie sich nun ein üppiges klares weißes Licht direkt über Ihrer Scheitelkrone vor.
Lassen Sie das Licht durch den Kopf tief in den Körper strömen und sich im ganzen Körper ausbreiten.
Werden Sie sich bewusst, wie leicht und hell sich Ihr Körper anfühlt.
Lassen Sie das weiße Licht im Rhythmus Ihres Atems durch den Körper fließen.
Und spüren Sie das Gefühl von Frieden, das es mit sich bringt.
Nehmen Sie bewusst wahr, wie leicht Sie sich fühlen, so als könnten Sie weg von Ihrem Körper nach oben in einen höheren Teil Ihres Geistes schweben – in den Teil, in dem Sie Klarheit finden, weil Ihnen bewusst wird, dass alles gut ist.
Und schließen Sie mit sich Frieden; erkennen Sie, dass Sie in diesem Zustand ruhig, ausgeglichen und vollkommen zufrieden sind.
Senden Sie von diesem höheren geistigen Zustand Signale an Ihren Körper, indem Sie die leise innere Stimme nutzen, die den höheren mit dem niedrigen Geist verbindet. Schicken Sie positive Signale des Friedens und der Zufriedenheit an Ihren Körper.
Seien Sie sich bewusst, dass Sie in diesem Zustand der Klarheit keine Ängste kennen und dass alle Ängste, die Ihr Körper angesammelt hat und festhält, sich auflösen lassen.
Senden Sie Signale, dass alles gut ist und dass Sie genau da sind, wo Sie sein sollten, hinunter an Ihren Körper.
Bleiben Sie ruhig, auch wenn die Dinge um Sie herum in Bewegung sind.
Bleiben Sie im Angesicht aller Widrigkeiten ruhig.
Machen Sie sich bewusst, dass Sie diesen höheren Zustand des Seins jederzeit erreichen können und dass Sie das Recht dazu haben.
Nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen höheren geistigen Zustand zu genießen. Ruhen Sie in der Stille Ihres Geistes in Ihrer Kraft. Seien Sie eins mit sich selbst und spüren Sie, wie gut sich das anfühlt.
Nehmen Sie wahr, dass das wunderbare strahlend weiße Licht, in das Ihr Körper gehüllt ist, in alle Richtungen ausstrahlt.
Ziehen Sie langsam das Licht zurück in Ihren Körper. Spüren Sie, wie es alte Narben, alte Erinnerungen belebt und heilt. Lassen Sie das Licht alle dunklen Winkel im Körper erhellen, in denen Ängste schlummern könnten.
Fühlen Sie, wie das Licht erst durch den Körper und dann nach oben strömt und durch Ihre Scheitelkrone hinausfließt.
Nehmen Sie wahr, wie ein friedliches Gefühl durch Ihren Körper strömt, und fühlen Sie sich mit dem höheren Teil von Ihnen, der Sie mit allem verbindet, wieder vereint.
Fühlen Sie, wie Ihr Körper die Entspannung annimmt.
Und nehmen Sie Ihren Körper – sein Gewicht in diesem entspannten Zustand – noch bewusster wahr.
Atmen Sie wieder tiefer ein; lassen Sie die Luft tief in Ihre Lunge strömen und Körper und Geist wieder miteinander verbinden.
Seien Sie sich Ihres Körpers und des Ortes, an dem Sie sich befinden, mit jedem Atemzug bewusster.
Atmen Sie tief ein und aus. Ziehen Sie den Sauerstoff in den Körper und klären Sie wieder den Geist. Holen Sie sich in den Wachzustand des Bewusstseins zurück.
Und öffnen Sie die Augen.
Jetzt sind Sie für den Alltag bereit.
***
Ich empfehle neuen Schülern, diese Übung mindestens einmal pro Woche allein durchzuführen. Wenn sie einer medialen Gruppe angehören oder Einzelunterricht nehmen – wie es bei Steven und mir war –, ist dies eine gute Übung, um Vertrauen und unsere eigene mediale Energie aufzubauen.
Vergessen Sie nicht: Mediale Entwicklung bedeutet, dass Sie Kraft in sich und eine Verbindung zur feinstofflichen Welt entwickeln müssen. Sie müssen sich darauf vorbereiten, die Verantwortung für Ihr Leben und Ihre Handlungen zu übernehmen. Achtsam und entspannt zu sein erleichtert es Ihnen, viel klarer zu erkennen, was richtig ist und was nicht.
Auch das Gefühl, geerdet zu sein, gehört zu den wichtigsten Dingen, die Sie auf den spirituellen Weg mitnehmen können. Wenn ich eine verwirrende Situation im Alltag bewältigen muss, bitte ich nicht meinen Geistführer, zu kommen und mir zu helfen, sondern wende stattdessen diese Meditation an. Dadurch erreiche ich ein Gefühl der Ruhe und Ausgeglichenheit, bevor ich etwas unternehme, um die Situation zu ändern.
Als ich Steven diese einfache Meditation zum ersten Mal machen ließ, hatte sie eine erstaunliche Wirkung auf ihn. Vorher hatte er geglaubt, wenn er meditierte, würden Geistwesen kommen und ihm den Kopf mit Bildern, Botschaften und allen möglichen Gedanken vollstopfen. Daher überraschte es ihn, als ich ihm sagte, dass er mit seiner Entwicklung umso weiterkommen würde, je weniger er empfange.
Genau das verstehen die meisten Anfänger nicht: Sie glauben, die feinstoffliche Welt hätte nichts Besseres zu tun, als unseren Kopf mit Botschaften zu überfluten, von denen die meisten keinen echten Sinn ergeben. Doch wenn wir tatsächlich üben, unseren Geist zu klären, können wir klarere Mitteilungen empfangen, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist.
Deshalb ermutigte ich meinen neuen Schüler, seinen Geist mit dieser Übung zu klären. Zu wissen, dass ich sie noch heute anwende – um je nach Situation Klarheit zu erhalten oder Verbindung mit meinem Geistführer aufzunehmen –, half ihm.
Außerdem sagte ich ihm, die Weiterentwicklung als Medium würde Jahre dauern, und wenn er nicht die Zeit dafür aufbringen wollte, sollte er unsere Sessions lieber jetzt beenden. Er wollte jedoch weitermachen und das Meditieren bis zur nächsten Sitzung üben, wann immer sie stattfinden würde. Da wusste ich, dass er medial wachsen würde und dass sich die geistige Welt ihm zeigen würde, wenn er bereit dafür war.
Um uns herum strömen viele unterschwellige Energien, die im Grunde unsere eigene Lebenskraft sind und mit denen wir uns vertraut machen müssen. Als ich mit dem Meditieren anfing, hatte ich immer das Gefühl, als würde mein Körper leicht vibrieren, und anfangs hielt ich das für meinen beschleunigten Herzschlag. Das Einzige, von dem ich wusste, dass es regelmäßige Pulsschläge aussendet, ist das Herz. Aber mittlerweile weiß ich, dass das Gefühl meine eigene Aura ist.
Die Aura ist eine Energie, die ein Teil von uns ist und die durch uns ausstrahlt. Für die meisten von uns ist es schwierig, sie zu identifizieren, da sie sehr subtil ist und in einer Geschwindigkeit vibriert, die normalerweise von unseren fünf Sinnen nicht wahrgenommen werden kann. Manche Hellsehende nehmen sie als ein helles Licht wahr, das den Körper eines Menschen umgibt. Mitunter sehen sie sogar in dem Licht Farben, die ihnen nähere Informationen über das Leben des Betreffenden geben. Über diese Energie gibt es noch viel zu lernen, doch meines Erachtens müssen wir zumindest erst einmal ihre Gegenwart als Teil von uns wahrnehmen.
Was Steven erlebt hatte, bevor wir uns kannten, war sein eigenes Energiefeld, das sich ihm gezeigt hatte und das er für Kommunikation der feinstofflichen Welt gehalten hatte. Er hatte nicht geahnt, dass es seine eigene Energie war, und es ziemlich verstörend gefunden:
Bevor ich Gordon kennenlernte, beunruhigte mich vor allem, dass ich Herzrasen spürte, wenn ich dachte, ein Geistwesen sei in meiner Nähe. Manchmal war das ziemlich beängstigend, weil ich glaubte, mein Herz würde gleich bersten!
Ich hatte niemanden, der mir das erklären konnte, und diese Situation verstörte mich sehr, doch als ich Gordon davon erzählte, blieb er ganz ruhig und erklärte mir das mit der Aura. Da ergab das Ganze einen neuen Sinn und macht mir keine Angst mehr.
Mein Lehrmeister hatte Jahre dazu gebraucht, die Energie zu verstehen, mit der er arbeitet – aber durch ihn hatte ich sie innerhalb von wenigen Minuten begriffen. Ich denke oft an die Leute, die – wie ich damals – mediale Erlebnisse haben, die ihnen Angst machen. Jetzt freue ich mich, wenn ich das Vibrieren spüre, weil es mir zeigt, dass ich meinen Geist auf eine viel höhere Schwingung anhebe, von der aus ich mich mit der feinstofflichen Welt verbinden kann.