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AM SAUM DES NORDISCHEN MEER’S

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Melancholie der Seele –,

ein Haus, eine Stimme singt,

es ist ein Haus ohne Fehle,

wo englisch money klingt,

ein Heim von heiteren Losen

geselligen Verkehrs,

vier Wände aus Silber und Rosen

am Saum des nordischen Meer’s.

Sie singt –, und die hohe Klasse

der Nord- und English-Mann,

die gierige weiße Rasse

hält den Atem an,

auch die Ladies, die erlauchten,

geschmückt mit Pelz und Stein

und den Perlen, den ertauchten

um die Inseln von Bahrein.

Die Stimme singt –, ohne Fehle,

fremde Worte sind im Raum:

»ruhe in Frieden, Seele,

die vollendet süßen Traum –«

vollendet –! und alle trinken

die Schubertsche Litanei

und die Räuberwelten versinken

von Capetown bis Shanghai.

Geschmuggelt, gebrannt, geschunden

in Jurten und Bambuszelt,

die Peitsche durch Niggerwunden,

die Dollars durchs Opiumfeld –:

die hohe Rasse aus Norden,

die abendländische Pracht

im Raum ist still geworden –

aus die Mythe der Macht!

Fern, fern aus Silber und Rosen

das Haus und die Stimme singt

die Lieder, die grenzenlosen,

die ein anderes Volk ihr bringt,

die machen die Macht zur Beute

einer anderen Mächtigkeit:

der Mensch ist ewig und heute

fernen Himmeln geweiht.

Englische – finnische Wände –:

Häuser –, die Stimme singt:

Germany ohne Ende,

wenn german song erklingt,

dann ist es ohne Fehle

und gibt seinen Söhnen Ruh’ –,

Melancholie der Seele

der weißen Rasse, du.

Statische Gedichte

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