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Die Frauenbewegung – Das radikale Sprachrohr

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Die Zeitschrift Die Frauenbewegung kam ab 1895 heraus und verstand sich als Sprachrohr der sich als radikal bezeichnenden Richtung. Minna Cauer war die Herausgeberinnenschaft angetragen worden, und sie war es auch, die die politische Richtung des Blattes bestimmte. Obwohl das Motto der Zeitschrift zu Beginn lautete: Dieses Blatt steht allen Richtungen offen, waren es vor allem die »Radikalen«, die hier publizierten. Die Zeitschrift kann als liberal und demokratisch bezeichnet werden und setzte sich für eine sich stetig in diese Richtung fortentwickelnde Veränderung der Gesamtgesellschaft ein. In der Zeitschrift finden sich zwei Rubriken, nämlich »Aus der Frauenbewegung« und »Vermischtes«, in denen Meldungen aus der Frauenbewegung aufgenommen wurden.15 Ab 1899 erschien Die Frauenbewegung mit einer Beilage, Parlamentarische Angelegenheiten und Gesetzgebung genannt, redigiert von Anita Augspurg. Diese Beilage sollte den juristischen Kämpfen der Frauenbewegung mehr Beachtung schenken und auch aus den Parlamenten berichten.

In Bezug auf die Debatten um das Frauenstimmrecht verfährt Die Frauenbewegung ebenso wie die Zeitschrift Die Frau. Bereits in der ersten Nummer werden Artikel zum Frauenstimmrecht lanciert, und es ist vor allem die positive Berichterstattung aus anderen Ländern, die sich in jeder Nummer, in jedem Jahrgang findet.16 Diese Berichterstattung verlagert sich im Laufe der Zeit immer stärker in die Beilage; trotzdem reißen die Artikel über den Kampf um das Frauenwahlrecht auch in Die Frauenbewegung nicht ab. Ein Höhepunkt der Berichterstattung stellt das Jahr 1902 dar, als der Verband für Frauenstimmrecht gegründet wurde und sich viele Pro- aber auch Kontrastimmen zum Frauenwahlrecht finden. Über die weitere Entwicklung des Verbandes wird in den nächsten Jahrgängen regelmäßig berichtet, bis dann am 15. 1. 1907 die Zeitschrift für Frauenstimmrecht als eigenständige Publikation, aber auch als Beilage der Zeitschrift Die Frauenbewegung erschien. Ab diesem Zeitpunkt verlagerte sich fast die gesamte Berichterstattung in die Beilage, 1912 und 1913 waren Jahre mit vermehrter Publikation auch im Hauptblatt, bis dann der Erste Weltkrieg die Berichterstattung fast komplett zum Erliegen brachte, bevor sie 1917 wieder anstieg.

Bei einem direkten Vergleich mit der Zeitschrift Die Frau können also kaum Unterschiede zwischen den beiden Flügeln festgestellt werden. In Thematik wie auch in der Anzahl der Artikel verfahren beide Zeitschriften ähnlich. Auch die Methode, die Berichterstattung über Beispiele aus dem Ausland als Motor für die Entwicklung im eigenen Land zu nutzen, wird von beiden Zeitschriften eingesetzt – in beiden Publikationsorganen wird vorzugsweise positiv über das zu erreichende Frauenwahlrecht berichtet.

Wie aber sieht es mit den inhaltlichen Differenzen zwischen den beiden Flügeln aus? Wird in den eigenständigen Publikationen das sichtbar, was in der älteren Forschungsliteratur als »diametral entgegengesetzte« Emanzipationskonzepte bezeichnet wird?17

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