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Von Gott sprechen ‒ ein echtes Dilemma

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Gottesbilder sind nötig und unvermeidbar. Im besten Fall tragen sie dazu bei, den Glauben an Gott vielen Menschen zugänglich und möglich zu machen. Gleichzeitig stellen sie uns vor das Problem, dass sie eben nur Bilder sind: winzige, widersprüchliche und einseitige Bilder. Oft sprechen wir von Gott in Formen, die ihn vermenschlichen und damit dramatisch verkleinern. Denn stellen wir uns einmal vor: Das Kunstwerk, zu dem all die Puzzlestücke gehören ‒ es ist nicht nur riesig, es ist unendlich. Niemand konnte es je in seiner Ganzheit betrachten: „Kein Mensch hat Gott jemals gesehen“ (Joh 1,18a BB). Angesichts dieser Größe ist jede Rede von Gott, jeder Versuch, ihn mit Worten und Bildern zu beschreiben, ein banales, ja, unwürdiges Unterfangen.

Stecken wir dann aber nicht in einem echten Dilemma? Genau so ist es. Als Christinnen und Christen sollen und müssen wir von Gott sprechen, von seinen Taten und Wundern in Geschichte und Gegenwart. Gleichzeitig sind wir wegen unserer Menschlichkeit genau dazu nicht angemessen in der Lage. Der Theologe Karl Barth beschrieb dieses Dilemma so: „Wir sollen […] von Gott reden. Wir sind aber Menschen und können als solche nicht von Gott reden. Wir sollen Beides, unser Sollen und unser Nicht-Können wissen, und eben damit Gott die Ehre geben.“1 Sich dieser eigenen Schwäche bewusst zu sein, ist die Demut, die bei Gott angebracht ist. Keines unserer Bilder, keine Vorstellung von Gott darf absolut gesetzt werden. Sie alle bleiben Ahnungen des Unbeschreiblichen, so deutlich und real Gott in unserem Leben auch sein mag. Dieses Wissen ist die Grundlage für alles Reden von Gott, das uns ‒ letztlich von ihm selbst ‒ aufgetragen ist.

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