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Ein Wort ‒ Liebe

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Gott mit Adjektiven zu beschreiben stößt also immer an Grenzen. Sie bleiben zu eindimensional. In Jesus, in seiner Person und seinem Handeln kann Gott dagegen dreidimensional entdeckt werden. Was das bedeuten könnte, lässt sich noch einmal an dem Attribut „gerecht“ skizzieren:

Die Evangelien erzählen uns von Jesus als einem Menschen, der bisherige Vorstellungen von Gerechtigkeit überwindet. Er tritt eben nicht mit einer Waage in der Hand auf, um Menschen zu beurteilen und ihnen dann zu geben, was ihnen zusteht. Sein Interesse gilt nicht den Vorbildlichen, sondern den Verlorenen. Blinde, Lahme, Aussätzige, Taube, Tote und Arme ‒ das sind seine Leute. Leute am Rand und Leute am Ende. Leute, die versagt haben und nach Menschenweise den Tod verdienen: die Ehebrecherin (Joh 8,2-11), der Verbrecher neben Jesus am Kreuz (Lk 23,41-43). Ja, sogar Leute, die ihn ‒ Jesus selbst ‒ hassen und töten: „Vater, vergib ihnen. Denn sie wissen nicht, was sie tun“ (Lk 23,34 BB)! Kurz: Gott gibt seinen Menschen nicht das, was sie verdienen, sondern das, was sie brauchen: Zuwendung, Rettung, Leben. Das ist die Gerechtigkeit Jesu. Sie ist nicht fair, nicht konsequent, nicht statisch. Sie ist so wenig statisch, wie Liebe statisch sein kann: Die leidenschaftliche und grenzenlose Liebe eines Schöpfers zu seinen Geschöpfen (Joh 3,16). Liebe ‒ das ist das Wort, das den unfassbaren Gott wohl am besten beschreibt.

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