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Wie heißt Gott?

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In der Geschichte von Moses Berufung (2. Mose 3) wird auf einzigartige Weise eingeführt, wie das Volk Israel künftig mit und über seinen Gott sprechen soll. Auf die Frage Moses nach dem Namen Gottes antwortet dieser nicht mit einem bloßen Begriff, nicht in einem anschaulichen Bild, nicht in einer vermenschlichten Verkleinerung, sondern in einem Versprechen. „Ich werde sein, der ich sein werde“ (2. Mose 3,14 Lu).

Diese Art, über Gott zu sprechen, war nicht nur für Mose und den Rest des Volkes Israel vollkommen neu und ungewohnt, sie unterschied sich auch von allen bekannten Redeweisen über Götter in der Antike. Kanaaniter, Ägypter und Babylonier, die gesamte bekannte Welt ‒ sie alle hatten eine mächtige Götterwelt vorzuweisen, in welcher Gottheiten mit Namen wie El, Baal und Marduk in Standbildern verehrt und angebetet wurden. Das kleine Israel hingegen hatte genau einen Gott. Einen Gott, dessen Wesen und Name niemals in Stein gemeißelt werden sollte. Einen Gott, der sich für alle Zeiten in einem Versprechen an sein Volk binden würde: JHWH ‒ „Ich werde sein“ oder „Ich bin da“ war künftig sein Name. Das Wissen um die genaue Übersetzung der hebräischen Konsonanten des Gottesnamens JHWH ging im Laufe der Geschichte Israels verloren. Aus Ehrfurcht vor der Heiligkeit Gottes und aufgrund des Bilderverbots in den Zehn Geboten (2. Mose 20) wurde der Name Gottes nicht ausgesprochen, ohne Vokale notiert und meist einfach mit „HERR“ umschrieben. Die Heiligkeit des Gottesnamens und die große Ehrfurcht davor gelten im Judentum bis auf den heutigen Tag.

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