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DIE REFLEXION DES RATIONALEN ERKENNENS

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Zunächst kann dazu nachvollzogen werden, wie die berechnende Vernunft die oberste Erkenntniskruste als versteinert ausbildet. Deren Starrheit rührt daher, dass die moderne abstrakte Vernunft in keinerlei Beziehung zum konkreten Alltagsleben steht und auch nicht stehen soll. Sie hat stattdessen gänzlich erfahrungsunabhängig zu sein und hierfür rein gedanklichen, im Wesentlichen mathematischen Prozeduren zu folgen. Gefordert ist nicht weniger als die totale Unabhängigkeit von allen sinnlichen Wahrnehmungen, wie sie in der Erfahrungswelt gebildet werden. Damit erweist sich das rationale Erkennen auch als unveränderlich gegenüber jeglicher konkret gelebten Zeit. Selbst so alltägliche Fähigkeiten, wie das Bedauern vergangener Handlungen oder ein Lernen aus Erfahrungen, sind ausgeschlossen – einschließlich jeder zukunftsrelevanten Irrtumsfähigkeit menschlicher Vorstellungen.

Kein Wunder also, dass viele Studierende der Wirtschaftswissenschaften eine extreme Kluft empfinden zwischen der zu lernenden Theorie und der Welt, in der sie leben. Eine neue ökonomische Bildung sollte ihnen zunächst helfen zu verstehen, dass dies beileibe keinen Betriebsunfall, sondern eine systembedingte Erfordernis darstellt. Noch wichtiger ist aber, in einer solchen Analyse und Kritik nicht zu verharren, sondern Studierende zu wirklichen Ortswechseln des Erkennens zu befähigen.

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