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Vorwort

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Auch im Jubiläumsjahr zu einem halben Jahrtausend Reformationsgeschichte nach Luthers legendärem Thesenanschlag am 31. Oktober 2017 ist dessen Zeitgenosse, der pommersche Reformator Johannes Block, niemand, der in der öffentlichen Wahrnehmung irgendeine Reaktion auslösen würde. Das gilt nicht einmal für Pommern. Dabei wurde Block gerade hier geboren und unterstützte ab Mitte der 1530er-Jahre die von Johannes Bugenhagen initiierte Fürstenreformation. Block gehört zu einer Gruppe von Frühreformatoren, die als Sendboten des neuen Glaubens zwar rastlos tätig waren, aber keine eigenen Schriften hinterlassen haben. Viele gerieten darum schnell in Vergessenheit und ihre Wirkung bleibt uns bis heute verborgen. Glücklicherweise liegen die Dinge bei Block ein wenig anders, denn in der Bibliothek der Barther Marienkirche blieb seine private Prädikantenbibliothek weitgehend erhalten. Diese Bücher gestatten einen faszinierenden Einblick in die Biographie eines zu Unrecht vergessenen Frühreformators, der an der südlichen Ostseeküste (Pommern, Danzig) wie auch im Baltikum (Livland) und in Finnland gewirkt hat. Es ist die untergegangene Theologie eines stumm gebliebenen Reformators, die uns heute noch aus seiner Büchersammlung anspricht. Insofern lohnt es sich, mit dieser Publikation die Lebensspuren eines Humanisten, Reformpredigers und Reformators zu verfolgen, der vor allem in seinen Büchern als Zeitgenosse Luthers nicht nur in Barth, sondern im ganzen Ostseeraum Spuren seines Wirkens hinterlassen hat. Auf diese Weise wird Johannes Block aus Pommern mit seiner Bibliothek zu einem Exempel der evangelischen Verkündigung, bei dem es sich lohnt, es dem Vergessen zu entreißen.

Das vorliegende Buch besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil sind die Ergebnisse einer Tagung dokumentiert, die am Niederdeutschen Bibelzentrum in Barth vom 24. bis zum 26. September 2015 mit internationaler Beteiligung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Deutschland, Finnland, Estland und der Schweiz veranstaltet wurde. Im zweiten Teil finden sich der Katalog der erhaltenen Bücher aus Blocks privater Prädikantenbibliothek sowie eine kulturhistorische Untersuchung zum Wirken und zur Wirksamkeit Blocks an den verschiedenen Stationen seines Lebens. Beides dokumentiert die nun fast zwanzigjährige Forschungsarbeit zu Block und seiner Bibliothek.

Bücher wie diese entstehen oft nicht aus einem Guss und sind schon gar nicht das Ergebnis einsamer Forschungstätigkeit. Viele Personen haben im Laufe der längeren Forschungsgeschichte an Johannes Block und seiner Büchersammlung Anteil genommen, Interesse gezeigt und tatkräftige Hilfe geleistet. Unser Dank geht hierbei vor allem und zu allererst an Johannes Pilgrim, bis Sommer 2016 Leiter des Niederdeutschen Bibelzentrums St. Jürgen in Barth. Er ist auf das Ganze gesehen sicherlich der hartnäckigste Förderer der Forschungen zu Block und hat seine Begeisterung nachhaltig an seine Nachfolgerin, Nicole Chibici-Revneanu und den neuen stellvertretenden Leiter Ulrich Kahle weitergegeben. Seine Ehefrau Annemargret Pilgrim, bis Oktober 2017 Pastorin der Barther Mariengemeinde, die mit dem Niederdeutsche Bibelzentrum vielfältig verbunden ist, hat die Forschungen an der Block-Bibliothek von Anfang an unterstützt und – durchaus im Wortsinne – ein jederzeit offenes Ohr und und eine offene Tür in ihrem Pfarrhaus geboten. Dafür sei ihr ebenfalls ganz herzlich gedankt. Für die Barther Kirchenbibliothek war Hiltrud Uphues jederzeit eine verlässliche und hilfsbereite Ansprechpartnerin. Das gilt ebenso für Varvara Diesdorn-Liesen, seit 2016 Vorsitzende des Bibliotheksfördervereins Barth. Beide haben von der Barther Kirchenbibliothek aus die Forschungen zu Block optimal unterstützt, in der Abschlussphase des Buches auch mit Hilfe von Jürgen Liesen, der in der Kirchenbibliothek mehrere Abbildungen aus der Block-Sammlung angefertigt hat. Ein wichtiger Motor für das Zustandekommen dieses Buches war auch Falk Eisermann, der als Beirat des Barther Bibliotheksvereins und als Referatsleiter am »Gesamtkatalog der Wiegendrucke« an der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz die kollegiale und fachliche Verbindung garantierte und auch hielt. Bruno Blüggel von der Universitätsbibliothek Greifswald schließlich ist es zu verdanken, dass große Teile der Block-Bibliothek mit Landesmitteln aus Mecklenburg-Vorpommern digitalisiert wurden und nun weltweit im Netz verfügbar sind.

Danken möchten wir auch den Teilnehmern der genannten Barther Block-Tagung für anregende Gespräche und weiterführende Initiativen, den Barther Reformator und seine Bücher über Vorträge und Zeitschriftenbeiträge in der wissenschaftlichen Öffentlichkeit bekannter zu machen. Eva Wunderlich schließlich hat den notorischen Block-Forscher Jürgen Geiß-Wunderlich über eine lange Zeit seiner Beschäftigung mit dem Barther Reformator beim Identifizieren von Büchern, dem Anfertigen von Bildern sowie klugen Ratschlägen kritisch und gleichzeitig liebevoll begleitet. Auch dafür herzlichen Dank!

Den Druck dieses Buches, das von den Mitarbeitern der Evangelischen Verlagsanstalt (EVA) in Leipzig und Felicia Hein umsichtig und fachkundig erarbeitet wurde, haben dankenswerter Weise mehrere Geldgeber finanziell unterstützt. Wir danken der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, dem Bischof Hans-Jürgen Abromeit, dem Pommerschen Kirchenkreis, der Arbeitsgemeinschaft für pommersche Kirchengeschichte sowie dem Förderverein Kirchenbibliothek St. Marien Barth für zum Teil namhafte Geldbeträge, mit deren Hilfe es erst möglich wurde, dieses Buch erscheinen zu lassen.

Zum Schluss möchten wir dreier Menschen gedenken, die maßgeblich an den Forschungen zu Block beteiligt waren, leider aber in den letzten Jahren verstorben sind. Der ehemalige Pfarrer und Bibliothekar in Barth, Michael Reimer († 13. März 2017), ist der eigentliche »Entdecker« Blocks und seiner Bibliothek. Ohne seine Vorarbeiten wäre ihre Rekonstruktion im vorliegenden Buch nicht möglich gewesen. Ähnliches gilt für Konrad von Rabenau († 23. Juli 2016), der als Erforscher von Einbänden und Kirchenbibliotheken sowie als evangelischer Theologe einen großen Anteil daran hat, dass Blocks Bibliothek nun die Bekanntheit erhält, die sie verdient. Der große Bauernkriegshistoriker Peter Blickle († 23. Februar 2017) schließlich hat die Barther Tagung 2015 mit seiner Teilnahme und seinem Abschlussresümée in den Augen der Teilnehmer und Veranstalter zu einem wissenschaftlichen Ereignis gemacht. Allen drei Verstorbenen sei dieses Buch gewidmet.

Berlin und Neuenkirchen bei Greifswald, im Januar 2018

Jürgen Geiß-Wunderlich und Volker Gummelt

Johannes Block

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