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Ahu!
ОглавлениеDie sinnentleerteste Besorgtenparole verbreiten die Hooligans gegen Salafisten (HoGeSa). Unter dem Schirmbegriff können sich Einzelpersonen oder Gruppen zu Aktionen (Demos, Straßenschlachten) ohne festen Organisationskern sammeln. Das dumpfe, im Endlosband wiederholte »Ahu! Ahu! Ahu!« ist der begleitende Kampfschrei, etwa als eine HoGeSa-Demo 2014 in Köln eskalierte. Der Schlachtruf tauchte wohl das erste Mal bei Fans des FC Hansa Rostock auf und machte dann die ganze Hoolrunde. Er entstammt der Comic-Verfilmung 300, die sehr frei die Schlacht bei den Thermopylen wiedergibt: An diesem Engpass haben Spartaner 480 v. u. Z. einer persischen Übermacht getrotzt. Muskelgestählte Männerkörper, inszeniert als Phalanx gegen die Fremden, »Ahu!« dient als Ausweis ihres Intellekts. Das muss Fans der dritten Halbzeit gefallen.
Popkultur statt Politik: Auch die Identitären ( Identität) griffen zur Sparta-Inspiration, die Abkürzung via 300 ist wahrscheinlich. Ihr gelbes Signet Λ auf schwarzem Grund greift das Lambda-Zeichen auf, das die spartanischen Fußsoldaten auf ihren Schilden trugen. Als martialisches Symbol nutzt auch Tatjana Festerling, die ihre Hoolsympathie nie verhehlte, den Ruf. Angesichts des Merkel-Besuchs am 3. Oktober 2016 in Dresden geiferte sie: »Hier wirst du dein Blaues Wunder erleben! Deine Speichellecker, Hofschranzen und Schoßhündchen im Bundestag und bei der deutschen Presse mögen einen Nichtangriffspakt mit dir geschlossen haben − WIR NICHT! Im Gegenteil (…) stehen die Zeichen auf Attacke. Also, GröKaZ, trau’ dich − AHU!« [tp]