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Pferd, Rind, Hund und Mensch (Aesop)

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Als Zeus den Menschen schuf, gab er ihm nur kurze Lebenszeit. Der aber

brauchte seinen Verstand, und als der Winter herannahte, baute er sich ein

stattliches Gehöfte. Wie es nuneinmal sehr kalt wurde und Zeus den Regen vom

Himmel herabgoß, konnte das Pferd es Freien nicht mehr aushalten.

So kam es denn im Galopp zu des Menschen Behausung heran und bat um Aufnahme.

Der sagt: „Ich will dich aufnehmen, aber unter der Bedingung, daß du mir einen Teil deiner

Lebensjahre abtrittst.“ Das Pferd war es zufrieden und erhielt Stallung und Futter.

Kurz darauf kam das Rind und noch später der Hund, und mit beiden schloß der Mensch

den gleichen Vertrag. So kommt´s, daß der Mensch, solange er in den Jahren steht, die ihm

Zeus verliehen hat, unverdorben und gut ist. In den Jahren aber, die er vom Roß hat, ist er

hochmütig und üppig; in denen, die er vom Rind hat, ist er ein gewaltiger Schaffer und in

denen, die ihm der Hund abtrat, mürrisch und bissig.

Aus: Aesopische Fabeln, zus. gestellt und ins Dt. übertr. von August Hausrath, München

1940, S. 15.

Der blaue Hopsmajor

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