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4.2. Eine polyperspektivische Konzeption von religiöser Erwachsenenbildung benötigt eine entsprechende Didaktik.

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Wenn ein Theoriemodell von religiöser Erwachsenenbildung bildungspraktische Relevanz beansprucht, ist eine korrespondierende fachdidaktische Kompetenz unabdingbar. Eine kongeniale Entsprechung des Modells einer perspektivenverschränkenden religiösen Bildung von Rudolf Englert sehe ich im erwachsenendidaktischen Ansatz von Ortfried Schäffter.90 Vor dem Hintergrund gegenwärtigen Irritationen und Unsicherheiten über eine sich im Wandel befindliche Gesellschaft versucht er, diese Phänomene konstruktiv aufzugreifen und für das Feld der Erwachsenenbildung zu erschliessen. Er entwickelt daher – je nach Ausgangslage und Zielwert – vier unterschiedliche Lernmodelle, die gleichzeitig und nebeneinander eingesetzt werden können: Lernen als Prozess der Konversion, Lernen als Prozess der Aufklärung, Lernen als Suchbewegung, Lernen als permanente Selbstvergewisserung. Anders formuliert: In Zeiten des Umbruchs der Bildungslandschaft und der gesellschaftlichen Veränderung – Schäffter spricht von Transformationen – kann das Profil einer religiösen Erwachsenenbildung nicht darin bestehen, schlichtweg eine bestimmte Richtung vorgeben zu wollen, sondern aus der Unbestimmtheit wird eine Unbestimmbarkeit, die es verbietet, eine Richtung vorgeben zu wollen, die u. U. weder der Ausgangslage noch dem von den Adressaten angestrebten Zielpunkt entspricht und daher ihren Auftrag verfehlt. So kann es eine wichtige Aufgabe gerade der religiösen Erwachsenenbildung sein, dem Ruf nach Vorwärts in Zeiten der gesellschaftlichen Beschleunigung durch reflexive, entschleunigende Bildungsangebote zu begegnen. |41|

Religiöse Erwachsenenbildung

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