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6 Der Sinaibund

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Der Sinaibund wird zwar mit Mose als Mittler geschlossen, er richtet sich jedoch zum ersten Mal nicht mehr auf eine einzelne Gestalt aus, sondern betrifft das ganze Volk (Ex 19,5). Das Volk wird zum Eigentum Gottes, der es schützen und bewahren wird. Auf die Beschreibung der Theophanie in Ex 19 folgt im Ex 20 der Dekalog, die in zweifacher Ausfertigung erstellte Urkunde des soeben abgeschlossenen Bundes. Die darin enthaltenen Gebote und Verbote Gottes für sein Volk stellen die Summa der Verpflichtungen dar, aus denen der Bund besteht. Wesentlich für den Sinaibund sind dann die Einzelbestimmungen von Ex 21–23. Diese erinnern auf der formalen Ebene stark an die hethitischen Vasallenverträge, obwohl sie sich inhaltlich sehr stark von diesen distanzieren. In Ex 24 wird dann der eigentliche Ritus der Bundesschließung beschrieben: JHWH wird ein Opfer dargebracht, dessen → Blut auf den Altar gesprengt. Die Fortsetzung der Geschichte des Volkes wird ab diesem Zeitpunkt ausschließlich als Geschichte des Bundes mit JHWH verstanden. Die Initiative liegt auch im Fall des Sinaibundes allein bei Gott. Das Volk verpflichtet sich allerdings, seine Weisung zu befolgen und schwört somit, den Bund einzuhalten. Mit der Formel „Ich bin euer Gott und ihr seid mein Volk“ wird der Bund seitens der Gottheit besiegelt (Ex 6,7; Lev 26,12; Dtn 26,17; 29.12).

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