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Weltkirchlich lernen

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Das Konzil liegt fast 50 Jahre zurück. Und der Kairós einer vertieften Konzilsrezeption steht vor der Tür: Wenn weltweit in einem beschleunigten Prozess der Pastoralansatz der Kleinen Christlichen Gemeinschaften an Kraft gewinnt, dann stellt sich für die deutsche Umbruchssituation der Kirche nicht so sehr die Frage, ob wir eine gute Perspektive konziliarer Ekklesiologie einfach übertragen können, sondern es geht um etwas anderes. Es geht darum, mit Hilfe der weltkirchlichen Erfahrungen die eigene Wahrnehmung zu schärfen und Wege für eine neue Inkulturation der Kirche in unserem Kulturkreis zu bereiten.

Denn darum geht es beim weltkirchlichen Lernen, das unserer katholischen Kirche so eigen ist. Nicht umsonst sind wir „katholisch“. Es geht nicht um einen billigen Import pastoraler Blüten, es geht nicht um eine Schnittblumenpastoral, die Entwurzeltes einfach übertragen will, sondern um eine Neuverwurzelung der Vision des Reiches Gottes in unseren Breitengraden.

Dabei haben gerade weltkirchliche Erfahrungen eine besondere hermeneutische Funktion: Sie schenken begeisternde Bilder, sie ermöglichen Visionen. Wo immer pastorale Akteure im Bistum Hildesheim im vergangenen Jahr unterwegs waren, ob in Linz, Poitiers, Südafrika oder London6, überall bricht sich die Erfahrung Bahn, dass solche Bilder die pastorale Wahrnehmung und das pastorale Agieren umformatieren. Auf diesem Hintergrund erscheint eine Kultur des Kircheseins, die Maß nimmt am II. Vatikanischen Konzil und seiner pastoralgemeinschaftlichen Perspektive sowie an der deutlichen Perspektive einer Kirchengestalt, die sich aus der Taufweihe entwickelt: Kirche in der Nachbarschaft, die eben nicht die sakramentale Struktur des Kircheseins in Frage stellt, sondern diese erst ins rechte Licht rückt.

Die Rückkehr der Verantwortung

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