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1.5.4 Das westliche Nordafrika (vgl. die Karte von Abb. 5)
ОглавлениеIm Unterschied zu den griechischen und kleinasiatischen Gemeinden liegen die Anfänge der nordafrikanischen Kirche im Dunkeln. Dabei besitzt gerade sie ein ausgeprägtes frühchristliches Profil. Hier taucht nämlich im ausgehenden 2. Jahrhundert plötzlich ein betont lateinisches Christentum auf; hier entstehen erste Versuche einer lateinischen Bibelübersetzung zu einer Zeit, in der die übrige Kirche noch griechisch betet, spricht und denkt. Historisch greifbar wird das nordafrikanische Christentum erstmals in den um 180 in lateinischer Sprache verfassten Märtyrerakten von Scilli. Um 200 zeichnet der bedeutende nordafrikanische Schriftsteller Tertullian († nach 220) schon ein recht differenziertes Bild von der Gemeinde von Karthago. Schließlich präsidiert Bischof Agrippinus von Karthago um 220 einer Synode von 70 Bischöfen, was auf mindestens ebenso viele nordafrikanische Gemeinden schließen lässt. All diese Phänomene eines blühenden kirchlichen Lebens legen es daher nahe, dass das Christentum in Nordafrika sicher weit vor 180 Fuß gefasst hat.