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Geistliche Einführung – Den Armen ihren Platz in der Kirche zurückgeben

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Adolfo Nicolas SJ ist Generaloberer der Jesuiten 2

Papst Franziskus hat vom Anfang seines Pontifikats auf einen Schwerpunkt gesetzt: die Armen. Es vergeht kaum ein Tag, an dem er nicht über die Armen und über Armut spricht, Zeichen der Einfachheit setzt, die Gewissen der Menschen aufrüttelt, um die Herzen den Armen und der Armut zu öffnen. Er scheut sich nicht, sichtbare Zeichen zu setzen, die nicht unbeachtet bleiben können, wie sein Besuch auf der Insel Lampedusa am 8. Juli 2013. Lampedusa ist zum Symbol für die Migrationsproblematik, zum Symbol für den tragischen Tod vieler im Mittelmeer geworden, die dem Elend und der materiellen Not entfliehen wollen. Lampedusa ist auch zur Chiffre für ein Europa geworden, das mit der globalen ökonomischen Ungerechtigkeit nichts anzufangen weiß. „Es kann nicht sein, dass sich Europa von einer immer größer werdenden Schuld gegenüber Müttern, Kindern, Jugendlichen und Männern, die auf dem Meeresgrund landen, befreit fühlt.“

Die Einstellung der Kirche zum Reichtum war nie eindeutig. Sie umfasste alles, vom naiven und (vorgeblich) ‚unschuldigen‘ Anhäufen von Geld und Gütern bis zu kritischer Distanz von allem, von der Einsicht in die Notwendigkeit von Mitteln für den Selbsterhalt und für den Einsatz für die gute Sache bis hin zur kritischen Reflexion der Spielregeln von Markt und Kapital. Armut war immer ein Thema, weil es immer Ungleichheit, Reiche und Arme gab und weil der Reichtum der Reichen etwas mit der Armut der Armen zu tun hat. Hinter dem Haben oder dem Nicht(s)-Haben steht die Frage nach der Gerechtigkeit und Gleichheit der Menschen untereinander.

Arme Kirche - Kirche für die Armen: ein Widerspruch?

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